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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 36 -
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Seite - 36 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28

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Sllchsen-Eeschen Z6 Sachsen-Tefchen thätig und deren Eifer für des Sonde« räns Interesse unermüdet ist, sich alle Mühe geben, das Publicum auf ihre Seite zu ziehen. So widersinnig auch immer ihre Gründe und Beweise sind, so betäuben sie dennoch nicht nur das gemeine, sondern selbst das über das Gemeine erhabene Publicum; weil Vw. Majestät Minister, Residenten und Agen ten zu wenige; die Wenigen auf die Controversen nicht durchgängig wohl instruirt und auch nicht allzeit sich da befinden, wo sie wirken können und sollen. Es ist für Ew. Majestät Interesse äußerst wichtig, daß auf diesen Gegenstand meh rere Sorgfalt verwendet und solche Man ner in größerer Zahl auf- und angestellt werden, welche Kopf, Geist und Muth genug beschen, denen ausgestreuten bos haften Verleumdungen Einhalt zu thun und mit hinlänglichem Witze. Wahrheit und Scharfsinne zu begegnen, — die Schriftsteller und Zeitungsschreiber auf ihre Seite zu ziehen wissen und durch Geld dasjenige erhalten, was auch leider die bündigsten Vernunftschlüffe öfters nicht zu erhalten vermögen. — Diese Bemerkung ist von der höchsten Wichtig- keit und die Haupttriebfeder des kön. preußischen Cabinets, durch welches das» selbe Unrecht zu Recht, Laster zur Tugend, Betrug zur Klugheit. Unthätigkeit zur Thätigkeit umschafft, das Publicum ver> blendet und ungestrafft seiner Alliirten und des del..'schen Reickes spottet! Wahrlich, die gute Sache, Ew. Majestät, verdient Aufmerksamkeit und Aufmunte« rung. aber nur durch Thätigkeit kann man der Thätigkeit begegnen und mit anhalten- der Unthatigkeit geht die beste Sache ver« loren." Wie bemerkt worden, zog sich der Herzog Albrecht seit 1794 von aller militärischen, überhaupt öffentlichen Thä< tigkeit zurück und lebte mit feiner Gattin in Wien ein durch schmerzliche Erinnerun- gen vielfach getrübtes Stillleben. Schon wenige Jahre darnach, am 24. Juni 1798, verlor er seine Gemalin im Alter von 56 Jahren, er folgte ihr 24 Jahre später im hohen Alter von 84 Jahren. Adam Wol f f in seinem Werke: „Marie Christine, Erzherzogin von Oesterreich" entrollt ein meisterhaftes Bild dieser edlen Fürstin, welche der Liebsing der Mutter war, die ihr nach der Heirath einen Brief schrieb, den jede Mutter, nicht bloS eine fürstliche, ihrer Tochter, wenn sie zur Ehe schreitet, als köstlichste Brautgabe mitgeben sollte. Jede für erwachsene Mädchen oder junge Frau bestimmte Anthologie von Lefestücken sollte sich dieses köstliche Schriftstück, welches Adatw Wolff in seinem schon genannten Werke dem vollen Wortlaute nach mittheilt, nicht entgehen lassen. Die Ehe des Herzogs mit Christinen war eine musterhafte, der Herzog war sich deS Kleinods, das er in seiner ausgezeichneten Frau besaß, in vollem Werthe bewußt. Mit Christinens Tode betrachtete er sein Leben abgeschlossen; es hatte für ihn keine Bedeutung mehr in der Gegen- wart; nur die Erinnerung an eine kost« lich verlebte Vergangenheit, die zuver« sichtliche Hoffnung auf die Wiedervereini« gung mit der Verklärten hielt ihn auf- recht. Der Herzog wollte in Hinkunft nur in Ruhe und in der Betrachtung leben, wie er denselben Weg gehen werde, uf dem seine Frau ihm vorausgegangen war. Selbst seine Memoiren, die er bis dahin gewissenhaft und mit einer Sorg. 'alt fortgeführt, daß sie nach dem AuS- pruche Ad. Wolff 's ohne weiters dem Drucke übergeben werden konnten, schloß er mit Christinens Tode ab. Die ehren Worte deS Tagebuches enthalten einen rührenden Nachruf an Sie, worin
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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