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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 58 -
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safank 58 8afarik seine Aufmerksamkeit der südflavischen Literatur zu, von welcher er durch seine Arbeiten in der 6echischen für längere Zeit abgelenkt worden war. Wie er die Sprachdenkmale der Böhmen zugleich mitPalack)' edirt hatte, so begann er nun die Herausgabe der altslavischen Denkmäler der Südslaven, welchen jene der glagolitischen Schrift folgten. Von ersteren erschien nur ein Band unter dem Titel: „I>Hiuä.tk)' ärkvniko pizeinnio ^ikoLlovanüv", welcher das Leben des h. Konstantin Cyrill, des h. Methodius, genannt die pannonische Legende, das Leben des h. Simeon, ferner Urkunden, Briefe und Aufschriften, dann den Text des Gesetzbuches deS C. Dusan und die kurzen serbischen Annalen enthalt. Die Texte hat 8. mit der größten Sorgfalt revi- dirt und redigirt und jede einzelne Nummer mit literarhistorischen Einleitungen veglei« tet. Im I . 4833 folgte die Herausgabe der glagolitischen Schriften unter dem Titel: „^okleä na prvovsk biakoigkäko xiLemniotvi") nachdem er noch im näm» lichen Jahre in der Museums»Zeitschrift eine Zusammenstellung dieser Schrift» stücke veröffentlicht hatte. Die Samm« lung der glagolitischen Schriftdenkmäler zerfällt in drei Abtheilungen, deren erstere das literargeschichtliche, die zweite das auf die Form bezügliche, die dritte aber eine Anthologie der bulgarischen und der croatischen Glagolitica enthält. Das gla« golitische Studium beschäftigte 8. vor» zugsweise in den letzten zehn Jahren seines Lebens; das hohe Alter dieser Schriftstücke, ihr geheimnißvoller Ur» sprung und die Entstehung der glagoliti« schen Schrift boten ihm reichen Stoff zu eindringlichem und sorgfaltigem Studium. Besonders vertiefte er sich in jenes der im Jahre 4833 von Professor Höf ler aufgefundenen glagolitischen Fragmente in der Handschriftensammlung deS Pra» ger Metropolitancapitels, deren Ergeb« niß er im Jahre 1887 in der Schrift: „GlagolitischeFragmente" veröffentlichte, welcher im nächsten Jahre die AbHand, lung: „Neber den Ursprung und die Heimat des Glagolitismus" folgte^ worin er, an die Forschungen Dobner's und Kopitar 's anknüpfend, 'auf Grund zahlreicher Belege die Priorität der Glagolitica vor der Kyriliza nachweist, erstere dem großen Slavenlehrer Cyril« lus — daher ihr Name — letztere dem bulgarischen Bischof C lemens zu< schreibt, von denen erstere im Besitze der römisch-lateinischenKirche verblieb, letztere in den der griechisch<orientalischen über» ging. Mit diesen Schriften' über die Glagolitik schloß 3. seine wissenschaftliche Thätigkeit eigentlich ab, denn. was er noch weiter veröffentlichte, ist von gerin- gerer Bedeutung, es ist darunter beson« ders bemerkenswerth seine Abhandlung über das slavische Erbrecht, beziehungs- weise über das älteste böhmische Sprach» denkmal: Libussa'S Gericht. Bald darauf befiel ihn eine Gemüthskrankheit, von der er sich jedoch nur theilweise erholte; kränklichkeitshalber trat er, wie schon be« merkt, im October 4860 in dm Ruhe- stand über, den er nur Dreivierteljahre genoß, denn schon im Juni des folgen« den Jahres raffte ihn der Tod im Alter von 66 Jahren dahin. Die gelehrte Welt. namentlich des slavischen Volks« stammes, betrauerte tief den Tod ihres Patriarchen der slavischen Wissenschaft. Alle Biographien, die über ihn nach seinem Tode erschienen, stimmten in der Anerkennung seiner wissenschaftlichen Be» deutung überein. 8. war. nicht nur ein Gelehrter, sondern ein Mann der Wissen» schaft m des Wortes schönster Bedeutung. Einer seiner Biographen bezeichnet 8.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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