Seite - 72 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Bild der Seite - 72 -
Text der Seite - 72 -
Sagner 72
gen. Nachdem er fĂĽnf Jahre in dieser
Stellung verblieben, kehrte er nach Prag
zurück und fungirte zunächst vier Jahre
als Decan der philosophischen Facultät.
Nun hatte er das Doctorat der Theo-
logie erlangt und las öffentlich über daS
canonische Recht. Nach Aufhebung der
Gesellschaft Jesu wurde er Präses des
Seminars bei St. Wenzel in Prag,
welche Stelle er bis an sein im Alter von
60 Jahren erfolgtes Lebensende versah.
Die Titel der von ihm herausgegebenen
Schriften sind: „
xae 1738—1738, 8o.). dieses Werk
wurde noch zweimal zu Prag und ein»
mal zu Piacenza aufgelegt; — „Disss?--
1753, 8".); —
^7leH« ftdiä. 1736, 8".). Noch ist von
ihm eine Abhandlung, auch in lateini«
scher Sprache, ĂĽber die Ursache des Ecd.
hebenS (DisoursuL äe terras motuL
oauL2.) als gedruckt angefĂĽhrt, aber weder
Druckort noch Jahr find angegeben.
Lichten berg (Ludw. Chr.). Magazin fĂĽr das
Neueste aus der Physik und Naturgeschichte
(Gotha N84 u. f.) Bd. I. — Peggen«
dorf f( I . C.). Biographisch.literarischesHand.
Wörterbuch zur Geschichte der eracten Wissen,
schuften (Leipzig 1839. Ioh.Ambr. Barth, 3")
. Bd. I I , Sp. 734. — Meusel (Ioh. Georg).
Lenkon der vom Jahre t?50 bis 4800 verstor«
benen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808,
Gerhard Fleischer d. I.. 8«.) Bd. X I I , S. 14
snach diesem und anderen Quellen gest. am
57., nach Lichtenberg schon am l0. Iän-
ner). — (De Luca) Das gelehrte Oester«
reich. Ein Versuch (Wien 1778. y. Trattnern,
8°.) I. Bds. 2. Stück. S. ?6. — Pelzel
(Franz Martin), Böhmische, mährische und
schlefische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Iesuircn von Anfang der Gesell,
schaft bis auf gegenwärtige Zeit (Prag 1786,.
8<>.) S. 244.
Saidan, siehe: Seidan, Wenzel.
Sailer, Heinrich Friedrich (Schrift,
steller. geb. zu Wien 4. Juni 1837.
gest. zu Weid l ing nächst Klosterneu,
bĂĽrg 13. August 1869). Der Sohn eines
Wiener BĂĽrgers; erlangte seine Vorbil.
düng am Iosephstädter Gymnasium da»
selbst und bezog sodann die Wiener
Hochschule, zunächst um den juridischen
Studien obzuliegen, neben denen er
jedoch auch philologische (speciell germa»
nistische) und historische Collegien culti-
virte. Mit besonderer Vorliebe betrieb er
das Studium der Nationalökonomie.
Ein Zuhörer von Lorenz Ste in , be>
gann er bald, durch diesen angeregt und
ermuthigt, sich in selbststandigen For.
schungen auf dem Gebiete der Volks»
wirthschaft zu versuchen. DaS Feld. wel-
ches er sich für diese Bestrebungen wählte,
war ein sehr schwieriges und fast noch
völlig unangebautes: Sai ler hatte es
sich vornehmlich zum Ziele gesetzt, die
volkswirtschaftlichen Zustande seiner Hei-
mat im Mittelalter zu beleuchten und so
eine höchst empfindliche Lücke in der
Geschichte der vaterländischen Cultur
auszufĂĽllen. Nach beendeten Studien war
er einige Zeit als unbesoldeter Advo.
caturs'Concipient beschäftigt, gab aber
bald diese Stellung auf. um sich als
Privatgelehrter ausschlieĂźlich seinen For-
schungen hinzugeben. Mit aufopferndem
FleiĂźe sammelte er durch Jahre Hinduich
aus gedruckten und ungedruckten Quellen
(besonders auch in dem reichen Archive
des Stiftes Klosterneuburg) Materialien
zur AusfĂĽhrung dieses Vorhabens. Leider
sollte es ihm nicht befchiedm sein, die
FrĂĽchte seines emsigen Forschens und
Sammelns auch reifen zu sehen. Nur eilt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon