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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 116 -
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Seite - 116 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28

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Sallaba Sallaba Zur Adelsgeschichte Saüaba's. Des Ma< ibias Edl. v. Sal laba Vater Johann Kaspar von Sal laba k. k. Rath und kön. böhm. standischer Credits-Buchhalter. wurde während des Reichsvicariates l?92 mit Diplom ääo. 4. Juli g. I . von Kar l Theodor Herzog von Bayern in den Reichs» ritterstand erhoben, nachdem ihm schon die Kaiserin Mar ia Theresia mit Diplom 660. 27. Jänner 1781 den Adelstand verliehen. Der königlich böhmische Landesausschuß er« klärte aber. daß S. diese Standeserhöhung od et sudrsptitis erschlichen und verlangte, daß er desselben gänzlich destituiret werde. Auf dieses Ansinnen des Oberftburggrafen von Böhmen und des ständischen Ausschusses ging aber die Kanzlei in Wien um so rveni» ger ein. als von einer Erschleichung des Adels durch Sal laba keine Rede gewesen sei. Nun kam der höchst interessante Fall vor, daß im ursprünglichen Adels.Diplome Sal« laba's das Vorgehen des Landesausschusses gegen ihn förmlich urkundlich desavouirt wird. Diese Stelle lautete nämlich wörtlich: daßS. . . . bey Gelegenheit, a ls eroerschie» dene, von Seite des Ständischen Landes'Ausschusses ihm unv er schul, det zur Last gelegten Verbrechen angeklaget. vonUnserer. zurUnter» suchung derselben eigens dahin ab. geordneten Hof. Commission aber al lerdings unschuldig befunden worden, mittelst eines an ihn erlas» senen Hof-Decretes neuerdings un» serer allerhöchsten Gnade und Zu» friedenheit versichert worden sei. Gegen diese, im Adels.Diplome Sal laba's enthaltene Stelle brachte der Stände.Ausschuß von Böhmen eine förmliche Beschwerde ein, welche aber die Wiener Kanzlei Vunct für Punct widerlegte und nur auf die Streichung der obbezogenen Stelle bei Sr. Majestät dem Kaiser Joseph I I . antrug, welcher darüber auch unterm 22. December 1780 folgende ah. Resolution erließ.- «Von Seiten der Kanzley ist es nicht gut geschehen, daß sie solch unge. ziemenden Ausdruck in das Privilegium ein- zuschalten gestattet hat. Das Diplom ist daher bei drr Landtafel auszulöschen und von dem Sal laba unter dem Vorwande zurück zu fordern, daß Ich in demselben einige Abän« derungen zu treffen für gut befunden habe. In dem sodann ganz neu auszustellenden Di« ploma wird in der Frage stehende Stelle aus« zulassen sein. Welch solchergestalt abgeändertes Diploma Mir die Kanzley sodann zu meiner Unterfertigung vorzulegen hat". Iosephm.x. Da Sal laba's ritterlicher Adel aus der Zeit des Reichsoicariates stammte, so mußte er, um sich desselben in Oesterreich bedienen zu dürfen, um die Bewilligung dazu bittlich einschreiten. Dieß geschah durch Johann Kaspar Sal laba's Sohn Wenzel, der als Sensal der Wiener Börse in Wien lebte und mit mit ah. Entschließung des Kaisers Ferdi- nand ään. Schönbrunn 16. Juni 1840 die Bestätigung des seinem Vater vom Reichs- vicariate verliehenen Ritterstandes erhielt. 1. Dieser k. k. Wechsel, und Börsesensal Wenzel (auch Johann Wenzel) Ritter von Sal laba war seiner Zeit — im ersten Vier» tel des laufenden Jahrhunderts — eine der beliebtesten Persönlichkeiten in Wien. Gräs» fer in seinen „Kleinen Wiener Memoiren" schildert ihn als köstlichsten aller Gesellschaf' ter, an den nicht ohne Begeisterung zu den» ken. Wohl wenige Menschen haben so viele Reisen, so viele Erfahrungen gemacht. Diese Menge von Kenntnissen, von Sprachen, diese Menschenkunde und dabei diese unerschöpfliche Munterkeit, dieser deliciöse Humor, dieser unversiegbare Witz. Alles gewürzt mit Anek« doten und Citaten voll attischen Salzes. Was sind die Rabelais, die Lichtenberg da» gegen? Der Liebling aller Männer, einst auch gewiß der Liebling aller Frauen. Warum nicht? Sein edles, geistreiches, sprechendes Antlitz; ein Abdruck Friedrich des Großen, sein Lkvoir kaire, sein Temperament. O, wenn der Mensch seine Memoiren nieder« geschrieben hätte! So excentrisch und so weise zugleich. Gewiß bleibt: „Sallaba ist nickt zu ersetzen, a« wenigsten wohl von seinem Sohne". Der Arzt Math ias Edler von Sa l laba. dessen Lebensskizze S. N5 mitge- theilt wurde, ist sein Bruder, — 2. der Gene» ral Johann Ferdinand Freiherr von Sal» laba sein Neffe. Derselbe war in jungen Jahren in die k. k. Armee getreten und in Anerkennung seiner ausgezeichneten Verdienste noch von Kaiser Fran z mit dem Ritterkreuze des Leopold.Ordens ausgezeichnet worden. Sal laba wurde, nachdem er mehrere Jahre als Hauptmann im General'Quartiermeister« stabe mit Auszeichnung gedient, im Jahre 1823 zum Major im Corps befördert, rückte 1834 zum Oberstlieutenant, 1835 zum Oberst und l843 zum General.Major vor. Als solcher wurde er im genannten Jahre mit der Leitung der Kammer des Erzherzogs
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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