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Salm 186 Salm
lienische Salfon in Wien hatte fĂĽr Iahr>
ein Ende genommen und Sa lv i muĂźte
allen Erfolgen des öffentlichen Lebens
Valet sagen und sich sein tägliches Brot
nunmehr als Gesangslehrer verdienen,
I n dieser Periode war er bei einer gro»
ßen Production thätig, nämlich bei der
AuffĂĽhrung des Rossini'schen Zta
Uatsr durch Mitglieder der höchsten
Aristokratie in Wien in Verbindung mit
dem Orchester des Hof-OperntheaterS.
Auch hatte man ihn ausersehen, die im
völligen Verfalle begriffene Akademie der
Tonkunst davon zu erretten und ĂĽbertrug
ihm die Leitung des Institutes, das unter
seiner energischen FĂĽhrung einen neuen,
wenngleich auch nur vorĂĽbergehenden
Aufschwung nahm. Als dann im Jahre
4834 daS bekannte Monstre»Concert ab>
gehalten wurde, an welchem sich mehr
denn 4300 Musiker betheiligt hatten, da
war es S.. der den Tactstock schwang
ĂĽber diese gewaltige Masse, und die Be-
fähigung, große Mufikkörper zu dirigiren,
vollends an den Tag legte. Bis zum
Jahre 1860 dauerte dieses nur durch
zeitweiliges Hervortreten unterbrochene
Stillleben S.'s, als das Verlangen, eine
italienische Oper wieder zu hören, sich in
immer weiteren Kreisen kundgab. Von
maĂźgebender Seite erhielt S. den Auf.
trag zur Zusammenstellung einer Gesell«
schaft, welche, anfänglich für die kaiser«
liche Bühne bestimmt, doch ihre Vor«
stellungen im Theater an der Wien eröff«
nete. I n diese Zeit fällt auch die Ver-
Handlung wegen des Fortbestandes der
k. k. Oper, ob dieselbe wie bisher als
felbstständig fortzuführen, oder aber, wie
dieß schon früher vorgekommen, zu ver«
pachten sei. Man hatte
sich fĂĽr die Selbst-
ständigkeit des Kunstinstitutes entschieden
und im Jahre 4860 Matteo Sa lv i
zum provisorischen artistischen Director desselben berufen. S.. dessen Anstellung
in der Zwischenzeit aus einer Provisor! <
schen in eine definitive verwandelt wor«
den. fĂĽhrte das Directorium bis Ende
August 4867. Ueber seine BĂĽhnenleitung
wurden entgegengesetzte Urtheile laut,
und nicht selten war S. in öffentlichen
Blattern Gegenstand boshafter und bit«
terer Angriffe. Auch da mag die Wahr»
heit in der Mitte liegen. Innerhalb sei<
ner siebenjährigen Bühnenleitung hat S.
eine stattliche Reihe von Opern und
BalletS zum ersten Male, eine nicht
minder groĂźe Zahl neu einstudirt zur
AuffĂĽhrung gebracht, und zwar 24 neue
Opern und 47 Reprisen, auĂźerdem 4 neue
italienische Opern und 4 Reprisen. Aus
den Titeln der neuen dürfte die Rich«
tung, welche Director Sa l v i cultivirte,
sich kundgeben; 1860: „Hie Kinde? der
HMe"; __ 1861: „Nag Glöckchen des Gre-
miten"; — „Nie Verschworenen"', — „Hanns
Helling"; — „Hie Heimkehr ans der Fremde";
— „Faust"; — die Ballere: „Ansine",
— „(lor'äün Ggmllnt", — „Oine ländliche
Zeem"; — 1862 : „Wauim"; — die Bal-
lete: „Gine Sylphide in Peking", — „Mante
hmtll"; — 1863: „Dalla Nulllch";.—
Nhein-Niien" ; — daS Ballet: „Iatta";
— 1864: „Gllncina Gllnrini"; — „Dinarch";
— das Ballet: „Waldträulein"; — 1865:
„Waffenschmied"; — '„Sängers Fluch"; —
die Ballete: „Flick und Flack" ; — „c5a>
; — 1666: „3lkll"; — das Ballet:
und die italienischen Opern
1864: „Aw öallo «'n
,-—1865: „I'ntt
— 1867: „O'l'sxbno
Sonst fällt noch inSa lv i ' s Directions«
Periode die GrĂĽndung der Opernschule,
wozu er die Anregung gegeben, die aber
bald wieder aus finanziellen und anderen
GrĂĽnden aufgelassen wurde. Auch war
er bei der Einrichtung deS neuen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon