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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 158 -
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Salviati 168 Salviati machte die Glaskunst große Fortschritte und im 16. und 17. Jahrhunderte genoß die Republik davon ein IahreSeinkom. men von acht Millionen Ducaten. Mit dem 18. Jahrhunderte begann die Kunst wieder abzunehmen, um mit dem Sturze der Republik gänzlich zu verfallen. In Oesterreich wurden die Fabriken VöhmenS, SteiermarkS und Kärnthens ermuthigt. wahrend die Statuten und Gesellschaften der Muranesen bei dem herrschenden politischen Mißtrauen mit argwöhnischen Blicken und als gefährlich betrachtet wurden. Demzufolge verließen dann die verschiedenen Maestri nach und nach ihre Insel und zogen in fremde Länder, wo sie nun die Geheimnisse ihrer Kunst zu verwerthen suchten. Nur die Perlenfabii« cation behauptete ihren alten Ruhm, und den Venetianer Glasperlen kam nichts gleich. Da begannen im Jahre 1836 Lorenzo Radi und Francesco Torcel lan — beide Muranesen — ihre Versuche, die verloren gegangenen Geheimnisse der altberühmten Venetianer GlaSkunst wieder zu finden und erhielten im Jahre 1840 für ihre Gold- und Sil- beremails von der Venetianer Akademie die goldene Medaille. Vergleiche die Biographie von Lorenz Radi im Bande XXIV, S. 196, dieses Lexikons. Nun aber wären Radi'S und Torcellan'S Bestrebungen ohne weiteren Erfolg ge» blieben, wenn nicht Dr. Sa lv ia t i , ein unternehmender und kunstliebender Rechtsgelehrter, des Gegenstandes sich mit aller Energie angenommen hatte. Mit seinem Freunde, dem Abbate Z a« netti, arbeitete S. daran, diese alten Werkstätten der Kunst von Neuem in'S Leben zu rufen. In der That eröffnete Salv ia t i eine Mosaikschule, wählte die besten Künstler aus der venetianischen Akademie, berief einen der vorzüglichsten Musivarbeiter auS Rom und gründete eine BildungSclaffe für Arbeitsleute. Die Art und Weise des dabei beobachteten Vorganges, so interessant er sein mag, fällt außerhalb des Rahmens dieses Wer» keS. Der Schwerpunct der Leistungen in der durch Dr. Sa lv ia t i in'S Leben gerufenen Mosaikschule besteht aber darin, daß, während bisher die Mufivarbeit nur an Ort und Stelle ausgeführt werden konnte, jetzt die einzelnen Stücke, die sogenannten isssOrao, in jedem dazu eingerichteten Atelier gearbeitet wurden; Sa lv ia t i lehrte die Leute die Cartons umkehren und die L'ssshraS mit der Oberfläche abwärts einsetzen, indem ein grobes Papier, auf welchem sich eine rohe, mit Paste bedeckte Skizze deS Car> tonS befindet, dazu dient, dieselbe zusam« menzuhalten. Wenn der Gegenstand voll« endet ist, wird er sorgfältig eingepackt und an seine Bestimmung gesendet, wo ein geschickter Künstler ihn mit einem besonderen Cement an die Wand oder Kuppel befestigt, und dieser Cement soll, wie Sa lv ia t i behauptet, ganz derselbe sein. dessen die Alten sich bedienten. Auf diese Weise sind in Salv iat i 'S Musiv« Atelier im Laufe eines IahreS (1869) 6400 Geviertfuß Mosaik verfertigt wor> den. Davon kostet ein Geviertfuß der feinsten Sorte 125 Frcs., der gröbsten 40 FrcS. Bei diesem glücklichen Fort- gange fehlte eg nicht an Mitteln, um das Gedeihen der Anstalt zu fördern. ES fand sich eine englische Gesellschaft, welche größere Summen vorstreckte, und so setzte Sa lv ia t i seine Arbeiten, zugleich aber immer neue und darunter höchst interef- sante Versuche, fort. Spater richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Wiederbele« bung der Glasbläserei, deren Geheimnisse auch verloren gegangen waren. I n Do» menico Bussolins kleiner Flugschrift:
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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