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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 207 -
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Seite - 207 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28

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Santner 207 Santner des Contrapunctes auch das praktische Studium in den Werken der älteren Meister verbinden zu können, dazu ver> half ihm die Munificenz des damaligen Fürsterzbischofö Augustin G r u b e r Md. ^ , S. 377^, der ihm die Benützung des eizbischöflichen Musikarchivs gestat» tete. I n der Folge übersiedelte S. mit seinem Vater nach Linz. wo er seine Stu> dien beendete, zugleich aber auch semer LiedlingSkunft, der Mustk. auS welcher er in den freien Stunden Unterricht ertheilte, mit Eifer oblag. Sein Vor« haben, sich ausschließend der Musik zu widmen, war unausführbar geworden, und so betrat er denn die Beamtenlauf' bahn. Ohne die einzelnen Phasen der- selben eingehend zu verfolgen, sei nur bemerkt, daß S. bei den österreichischen Strafanstalten zu Linz. Garsten und Suben diente, im Jahre 4857 Verwalter im Strafhause zu Garsten wurde, wo sich damals über 800 Sträflinge in Ver> wahrung befanden. Als im Jahre 4866 die Strafanstalt Suben für Sträflinge aus den besseren Standen und für weniger verdorbene jugendliche Sträflinge errich- tet wurde, erhielt S. von dem damaligen Justizministerium den Auftrag, die Ein» richtung und Leitung derselben zu über« nehmen, welcher er auch bis zum Jahre 1870 als Verwalter vorstand, in welchem Jahre er, krankheitshalber den schweren aufreibenden Beruf aufzugeben genöthigt, in den Ruhestand übertrat. Die Zeitungen meldeten auch im Jahre 1869, daß S. von einem Schlaganfalle getroffen worden, der für sein Leben fürchten ließ. Von demselben aber hatte S. allmalig sich erholt, zog sich in seine Vaterstadt Salz. bürg zurück, wo er in einiger Zeit die Stelle des ChordirectorS im Benedictiner« stifte St< Peter übernahm, welche er zur .Stunde noch bekleidet. Kehren wir nun zur musikalischen Thätigkeit S.'s zurück, denn diese, nicht die eines Strafhaus« Verwalters, gibt ihm eine Stelle in diesem Werke, so ift zu erwähnen, daß S. auch wahrend seiner beamtlichen Laufbahn seiner Muse treu blieb und dieselbe mit allem Eifer betrieb. Die Bekanntschaft mit dem bekannten Kirchencomponisten Rob. Führer ^Bd. V, S. 3^ blieb nicht ohne Einfluß auf S.'s musikalische Nich. tung und Entwickelung. Indem er die contrapunctifchen Studien fleißig fort» sehte, trat er auch als Composikur auf und sah seine Arbeiten so beifällig auf. genommen, daß er sich immer zu neuen Schöpfungen angeregt fühlte, für welche sich auch bald Verleger fanden. S. war auf verschiedenen musikalischen Gebieten thätig. Er schrieb über die Theorie der Musik mehrere gute Handbücher, compo« nirte für weltlichen Gesang. für die Kirche und selbst einige Werke größerer Gattung, wie Oratorien und Opern. Besonders beliebt wurden seine Compo» sttionen für den Mannergesang, von denen mehrere bei dem Musikverleger Franz G lögg l in Wien im Drucke erschienen. Außerdem schrieb er viele Lieder und Duo's für Gesang mit Piano» fortebegleitung, und im Vereine mit mehreren anderen bekannten Componiften gab er drei Sammelwerke für Gesang heraus, welche in periodischen Heften erschienen: „Die deutsche Liederhalle", eine Sammlung von Liedern, „Die Lie« dertafel", eine Sammlung von Vocal« quartetten und Chören, und eine „Samm. lung leicht ausführbarer Kirchenmusik", welche Werke sich bald der lebhaftesten Theilnahme in den Kreisen, für welche sie bestimmt waren, erfreuten. I n der Folge trat er wegen Ueberhäufung mit BerufSgeschäften von der Leitung dieser musikalischen Sammelwerke zurück. Von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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