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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 262 -
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Hartyni 262 keit, die Zustandsregung, hingegen die Selbstlaute den Bestand oder Selbst, stand des Wesens bezeichnen. I n Verfolg dessen fand er. daß der polniscke Sprach geist das Subjective von dem Objectiven, d. i. daS zusländlicke innere Leben, von dem gegenständlichen, wandelnden über> aus streng unterscheidet, und demzu. folge werden z. B. überall, wo sich der Sinn der Rede auf daS Zl>standlicke, Innere, Eubjective bezieht, geschmolzene Laute angewendet; hingegen, wo der Sinn der Rede das Außenleben. daS Unbedingte, daS Objective betrifft, da kommen einfache, ungeschmolzene Laute in Anwendung. Bei Anwendung dieser Grundsatze mußten natürlicher Weise alle grammatikalischen Formen einen anderen Sinn und eine andere Richtschnur zur Beurtheilung ihrer Regeln erhalten, und auch die meisten,, aus fremden Sprachen in die polnische Grammatik eingeschwarz- ten Normen aufgegeben werden. Auch war eS nothwendig, die Wahrheit dieser Grundsahe praktisch nach allen sprach« lichen Lebensverhältnissen deS Polen zu erhärten. Ts mußten alle socialen, reli« giosen und politischen Verhältnisse in ihrer Genesis erfaßt, in die For-m einer grammatikalischen Abhandlung einge» zwangt und nach jenen Principien be» leuchtet und erwiesen werden. Das Werk ist in den Jahren 1842 und 1843 in zwei Bänden erschienen. Es war in deutscher Sprache verfaßt, um vor dem Forum der deutschen Forscher geprüft zu werden; aber der Deutsche mochte es nicht lesen, weil es über Polen handelte, der Pole nicht, weil es deutfcd war. S. verfaßte nun einen gedrängten syntheti« schen AuSzug in polnischer Spracve und gab diesen in zwei Heften unter dem Titel: „Nauka^^kH xolskikZo" (Lern- berg 1844-l843. Piller. 8".) heraus. welche gleichfalls unbeachtet blieben, sowie seine deutsche Abhandlung: „Wie der pol. Nische Sprachgeist die Urgeschichte des sla. vischen Volkes auffaßt", welche im Jahre 183l in einer besonderen Broschüre er« schien. So kam das Jahr 1848 heran, in welchem S. die Redaction der „Ag^etH lnowska," trotz der Verwünschungen seiner Landsleute übernahm. Alle Schrift- steller versagten ihre Mitwirkung, und da in Kürze die Revolution auSbrach, so verließen bald da> auf der Redacteur deS belletristischen Beiblattes, derAdministra- tor, der Redacteur der deutschen Zeitung, ja sogar der Casfier das mit einer Schul» denlast von 17.000 fi. C. M. von Graf S tad ion gegründete Redactionsinsti» tut. Dabei war die Anzahl der Abon. nenten von 2000 auf 300 und etliche wegen der regierungsfreundlichen Ten» denz deS Blattes herabgesunken. Mit Hilfe einiger Studenten und ohne irgend eine Subvention der Regierung erschien daS Blatt statt dreimal die Woche nun täglich, daS belletristische Beiblatt wurde fortgesetzt, nebstdem ein neues Wochen« blatt: „voäatb^ t?3oäii5o^", wel. cheS die Ergebnisse der österreichischen Staatsverwaltung in Galizien gegenüber denen unter der vormaligen Polenherr» schaft behandelte, gegründet, und obwohl die Abonnentm^ahl nie über 400 ge« wachsen, so wurden doch binnen 14 Iah« ren die Zinsen abgetragen, die Schulden» last getilgt, die Gchalte regelmäßig auS» gezahlt und die Druckkosten vollkommen beglichen, ja noch ein Reservefond von über 6000 fi. zurückgelegt. DaS AlleS war aber nur möglich geworden, da S. die ganze Redaction unentgeltlich be» sorgte, selbst alle Artikel ausarbeitete und nie ein Honorar dafür in Anspruch nahm, 'elbst die Administration und das Ge« ch.iftsbuch führte und in allem die strengste
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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