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Schiavoni
Neueö allgemeines Künstler-Lerikon. Bd XV,
2 206—2l0 u. S. 2l2—2!6, und Ivän
Kukuljeviä.Sakcinski 's L^ikon süd.
slavischer Künstler (Novnik umiowikali ^ -
F0Llnv6n^Ul) (Agram 1560, gr. 8«.), wo
auf S. 4W—4l4 dieses Künstlergeschlecht aus«
führlich geschildert und bei den wichtigeren
Gliedern auch ein großer Quellenapparat bei.
grfügt wird. — Alexander Patuzzi in sei.
ner „Geschichte Oesterreichs" (Wien. Wene<
dikt. schm. 4°) gedenkt Bd. I I , S. 342. noch
eines Porträtmalerz Peter Schiavoni,
der in den Zwanziger-Iadren in Wien malte.
In welchem verwandtschaftlichen Verhältnisse
er zu den folgenden Felix, Johann und
Natal is steht, ist nicht bekannt,
Echiavoni, Felix (Maler. geb. zu
Trieft im I . 1803). Ein Sohn des be-
rühmten Malers Natal is s^. d. S. 238)
und ein würdiger Sproß der berühmten
Malerfamilie Schiavoni (auch Schia-
uone), welche mit Andreas s)'. über
ihn spater im Texte S. 233^ anhebt.
Den eisten Unterricht in der Kunst erhielt
er von seinem eigenen Vater, alsdann
begab er sich zur ferneren Ausbildung
nach Mailand, Wien und Venedig, wo
er an den dortigen Gallerten die Meister-
werke der verschiedenen Malerschulen ftu-
dirte. In Mailand gewann er mit einer
Madonna, welche er in Raphael's
Weise gemalt hatte, den Preis. Nun
begab er sich nach Venedig, wo fein
Vater bestandigen Aufenthalt genommen
hatte, und ließ sich auch daselbst nieder,
so daß die Malerfamilie Schiavoni
den völlig erblaßten Glanz der alten
Venetianerschule einigermaßen wieder
auffrischte. Das Feld, auf welchem Felix
in seiner Kunst thätig, ist ein ungemein
ausgedehntes; außer kleineren Konver-
sationsstücken, ausgeführt in der beste-
chenden Weise seines Vaters, malt S.
historischeund mythologische Bilder, Altar-
blütter, allegorische Darstellungen und
Bildnisse. Von dcr seduisantm. mehr die
Sinne prickelnden Manier seines Vaters Schiavoni
sich lossagend, schlug Felix eine ernstere
Richtung ein und förderte mitunter aus-
gezeichnete Werke zu Tage. Die Zahl
seiner Gemälde ist sehr groß. aber die
meisten derselben, da ste gewöhnlich auf
feste Bestellung gearbeitet sind, kamen
nicht in die Ausstellungen und sind daher
nur wenig bekannt. Für den Kaiser Ni-
kolaus malte er das berühmte Bild
Tit ian's: „?'^l.5sttn5a") wofür er neben
dem Preise noch die große goldene Me-
daille für Kunst erhielt; und eine „Ma-
dünnn mit mehreren Heiligen", nach Giovanni
Bell ini ' , — für den jetzigen Kaiser
Alexander I I . . da er noch Großfürst
war: „Nen sterbenden Aavhael, umgeben
nun Leinen Schülern und Freunden"; — für
die Pfarrkirche zu Cavarsere bei Chioggia
ein Altarbild : „l5in Vunder de5 jz. Antanius
van Pndtm"; — für die Kirche äanta
Klaria Na^iore zu 3abin in Istrien
malte S. im Jahre 1833 mehrere Altar-
bilder und sür die St. Antonikirche in
Trieft emen ,H. simun"; — für daS
neue kaiserliche Museum in St. Peters-
bürg im kaiserlichen Auftrage mehrere
Copien berühmter Bilder älterer Meister,
für welche er kaiserlich honorirt wurde; —
für die Gallerie des Fürsten Tosi in
Venedig einen „Aaphllel mit der Furnarina";
— für die Lrora in Mailand einen aller»
liebsten „Amor"; — für mehrere andere
Städte: „<5lin5tns ant seinem TeitttliZgange" ;
— „Ner schlafende <5tmZWZ"; — verschie-
dene „Mannen" mit und ohne Jesus»
kind; — „Earqnlltll «Tassa, Eleonoren uar-
leZend" u. f. w. I n den Wiener Ausstel-
lungen waren von dem Künstler zu ver-
schiedenen Zeiten sowohl in den Jahres-
Ausstellungen bei St. Anna. wie nach
vieljähriger Pause in den Monats-Aus-
stellungen des österreichischen Kunstver«
einS mehrere Bilder von wechselndem
Werthe, aber alle von seltener Technik
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Band 29
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sax-Schimpf
- Band
- 29
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 374
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon