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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29
Seite - 343 -
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Seite - 343 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Band 29

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Slhrmon 343 lnmon Freunde Schubert veranlaßt, gab er das Malen auf und wendete sich als Sänger der Bühne zu, für welche ihn seine schöne Tenorstimme besonders ge« eignet machte. Im Jahre 1821 wurde er als Tenorist an dem kön. Hoftheater in München angestellt und nahm nun in dieser Stadt seinen bleibenden Aufeni> halt. Aber auch die Führung des Pin» sels hatte er nicht aufgegeben; konnte er aber letzterer Kunst, so lange er Sänger war, nur in den Mußestunden obliegen, so widmete er sich derselben ganz, nach« dem er im Jahre 1840 als Hofsänger pensionier worden. Von nun an malte er mit allem Eifer und mit großem Ge« schick. Schon seit 4838 hatte er die ver- schiedenen Ausstellungen zu München, Nürnberg. Karlsruhe, Stuttgart mit Porträts und Genrebildern, auf welch' letzteren aber immer das Porträt vorherr- schend war, beschickt. Seine mit Geschmack ausgeführten Arbeiten fanden allgemein Beifall, die Kritik rühmte an den- selben die lebendige Auffassung, Natur« treue, gute Technik, namentlich in den Fleifchtönen. So z.B. fanden seine beiden Bilder: „schlafendes Mädchen" und „Nie besorgte Mutter", womit S. die Wiener Iahres-AuSstellung 1842 — daS einzige Mal — beschickt hatte, sehr viel Beifall. I n ersterem wollte die Kritik Am er« ling'schen Einfluß gewahren, auf letzte« rem aber fand das Kennerauge den Kopf ideal'schön, den Ausdruck wahr. die Be« lmchtung sehr vortheilhast. Ueberhaupi gelangen S. vor Allem Frauenbildnisse; ohne in's Weichliche, Geleckte, Almanach« artige zu verfallen, gab er seinen weib« lichen Porträten einen Reiz. einen An» muth, welche das Auge zu fesseln verstaw den. Dadurch wurde S. auch in den höchsten Kreisen gesucht; so malte er das Bildniß des verstorbenen Königs von Württemberg für den Kaiser Nikolaus von Rußland. malte die verstorbene Königin von Holland, die sämmtlichen württembergischen Prinzesfinen und noch mehrere fürstliche Personen. Von seinen Künstlerportraten sind Ludwig von Spohr und der berühmte Eßlair be« kannt, welche er auch nach seinen eigenen Gemälden (Fol.) lithographirte. Ein besonders anmuthiges Bild des Künstlers ist „Hürillilll", welches auch in der Kunst» anstalt von Friedrich Korn für einen Almanach in Stahl gestochen wurde. Es ist ein Fraumbild, das in der Linken das Tambourin. die Rechte auf daS Knie gelegt hält. Die Arme sind entblößt. daS lose anliegende Hemd läßt eine herrliche Büste sehen, im gescheitelten Haare steckt eine Rose. Das Gesicht ist von einer An« muth und Lieblichkeit ohne Gleichen. I n der Leuchtenberg'schen Gallerie und im kön. Lustschloffe Rosenstein bei Stutt- gart befinden sich mehrere Genrebilder Schim o n'S. Auch hat er in der Pinako« thek zu München einen Theil der Loggia, „Nie Kuppel des Michel Angela" , unter der Leitung des Gallerie«Directors Zim« mermann gemalt. Alljährlich unter» nahm S. in den Sommermonaten eine kleine Erholungsreise: von einer solchen in den letzten Tagen deS August 1852 zurückgekehrt, raffte ihn ein plötzlicher Tod im Alter von erst 33 Jahren dahin. — Sein jüngerer Bruder Maximilian (geb. zu Pesth 1803, nach Anderen 1806) widmete sich gleichfalls der Kunst, u. z. besuchte er zuerst die Kunstakademie feiner Vaterstadt Pesth. 1831 aber begab er sich zur weiteren Ausbildung nach München, wo damals bereits seit mehreren Jahren sein Bruder Ferdinand als Hofsänger sich befand. Nach sechsjährigem 3wfent< halte in der Isarstadt kehrte er im Jahre 1836 nach Pesth zurück. Später begab
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Band 29
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sax-Schimpf
Band
29
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
374
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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