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Schlechta Schlechta
vermalt, stammen aus dieser Ehe außer
einer unverehelicht gebliebenen Tochter
Sidon ie — eine zweite, viel ältere
Tochter Emi l i e ist bereits gestorben —
zwei Söhne, Cami l lo und Ottocar,
deren Lebensskizzen S. 39 und S. 63
mitgetheilt sind.
Oesterreichische National 'Encyklopä»
die von Gräffer und Czikann (Wien
1833. 8°.) Bd. IV, S. 341. — Mosenthal
(S. H. Dr.). Museum aus drn deutschen
Dichtungen österreichischer Lyriker und Epiker
der frühesten bis zur neuesten Zeit (Nien
1854. 8".) S. 297. — S
ch
e y rer (Ludwig),
Die Schriftsteller Oesterreichs in Reim und
Prosa auf dem Gebiete der schönen Literatur
u. s. w. (Wien 1858, typ.<liter.<art. Anstalt.
8«.) S. 286.
Echlechtll von Wschehrd, Ottocar
Freiherr (Oriental ist, geb. zu Wien
20. Juli 4823). Der jüngere Sohn des
Freiherrn Franz Xaver ss. d. S. 63^>
aus deffen Ehe mit Kathar ina Gut-
herz. Erhielt seine Ausbildung in der
Wiener orientalischen Akademie. Nach in
derselben beendeten Studien trat er, wie
es bei den Zöglingen derselben Sitte, bei
der kaiserlichen Internuntiatur in Con«
stantinopel ein, wurde bald Dragoman
und Dolmetsch-Sccretar. im Jahre 4860
wirklicher Legationsrath und provisori-
scher Dicector der orientalischen Akademie,
an welcher damals eben zeitgemäße Re<
formen im Zuge waren' mit ah. Ent«
schließung vom 13. December 4807
wurde S. mit Belassung in seiner Anste!»
lung der Titel und Charakter eines Hof»
rathes tarfrei verliehen, aus welcher Stel-
lung er in die active diplomatische Sphäre
übertrat, als er im Jahre 1870 zum
diplomatischen Agenien und General'
Consul erster Classe in Bukarest ernannt
wurde; überdieß ist Baron S. Delegirter
bei der europäischen Donau»Commisfion.
Als im Frühjahre 1873 bei der Neu«
u, Wurzbach, biogr. Lexikon, XXX. sGedr. besetzung des General-Confulates in Lon«
don durch Karl Ritter von Scherz er,
bisherigen General-Consul in Smyrna.
mehrere Veränderungen in den Consular.
Posten im Oriente geplant wurden, hieß
es, daß Baron Schleck ta als Nach«
folger Scherzer's in Smyrna bestimmt
sei. Freiherr Ottocar, der sich dem
Studium der orientalischen Sprache und
Literatur nicht eben in geschäftsmäßiger.,
sondern in gründlich wissenschaftlicher
Weise gewidmet, veröffentlichte frühzeitig
in verschiedenen Journalen poetische und
prosaische Aufsätze, welche immer wieder
auf seine orientalischen Studien hinwie«
sen. Mit der ersten selbstständigen Arbeit
trat er im Jahre 1846 auf, in welchem
er das Werk: „Ner FriililmgSMten ullii
MemlllNll Abburahman Nschami. Ans uem Per-
Zischen" (Wien, gr. 8^.) erscheinen ließ,
welchem sckon im folgenden Jahre eine
Bearbeitung des europäischen Völker-
rechtes in türkischer Spracke in zwei
Theilen unter dem Titel: <,H7M5/ /«HH^i
m/t t^ (Wien 1847, Staatödruckerei)
folgte. Größere Aufmerksamkeit in den
für orientalische Dichtkunst sich interessi»
renden Kreisen erregte er mit den beiden
folgenden, Schriften: „Nrr Fruchtgurtrn van
Sülldi. Ans dein Persischen übertragen" (Wien
1832, Staatsdruckerei, mit zehn Kunst»
beilagen, 8".) und „IbnZemins Bruchstücke.
Ans dem Persischen" (ebd. 1832). in wel»
cheu S. bewies, mit welcher Meisterschaft
er die Juwelen des perfischen Poeten zu
schleifen und wie schön er sie in deutsche
Fassung zu bringen versteht. Beide Ueber«
setzungen in ihrer mannigfachen Ab»
wechslung der Versformen mit einem
wahrhaft N ü
ck
e r t'schen Neichthume
an Reimen und Anklangen zeigen eine
in dichterischer Begabung wurzelnde
Sprachgewalt und Sprachgewandtheit.
Diesen Schriften folgte sein „
l6. Mai 1375.1 "
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon