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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 197 -
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Schmidinger 197 Schmidinger im Bericht von Ios. Langl über die Sculp. tur, S. 17 ^schreibt ihn Sckmidg ruber). — Presse (Wiener politisches Blatt) 1872, Nr. 237. unter den „Theater, und Kunstnach» richten". — Deutsche Zeitung (Wiener polit. Blatt) 1872. Nr. 229 »scheint in bei« den Blättern: Schmiedgruder geschrieben). Schmidinger, Ioftph (Weltprie« ster, geb. zu Strakonitz in Böhmen 24. October 4801, gest. zu Hostimik 1. Februar 1852). Der Vater, ein Stra- konitzer Bürger, ließ den Sohn studiren, und dieser kam, um die Philosophie zu hören, an die Hochschule nach Prag, dort aber wurde er im Jahre 1824 mit mehreren anderen Collegen wegen stu» dentifcher Ausschreitungen unter die Sol» daten gesteckt. Nun hatte das Studiren ein Ende. aber da er eine gute Gymna« sialbildung besaß und auch sonst tüchtig im Dienste war, wurde er in einigen Jahren zum Officier befördert. Jedoch seine geschwächte Gesundheit gestattete ihm den anstrengenden Waffendienst nicht auf die Dauer. S. erbat sich seine Ent« lafsung und nachdem er diese erhalten, setzte er die unterbrochenen Studien fort. Dem geistlichen Stande sich zuwendend, beendete er die Theologie und erlangte im Jahre 1834 — bereits 33 Jahre alt — die Priesterweibe. Sein Lungenleiden mackte ihn für die Ausübung der an« strängenden Seelsorge unfähig, er sah sicb also nach einem Ruheposten um und erhielt ihn auch, als ihn der durch Förde» rung nationaler Interessen allgemein be> kannte Anton Vei th als Erzieher und Hauscaplan in seine Dienste nahm. Von diesem kam S. zu dem Gutsbesitzer 8 a. far ik in Tezovic. Bereits wahrend sei« ner Studien zeigte sich S. als begeisterter Anhänger aller nationalen Bestrebungen, da er aber den von Anderen betretenen Weg der literarischen Laufbahn zur För- derung seiner Zwecke nicht ein>chlagen mochte, gerieth er auf einen eigenthüm. lichen Ausweg, den Patriotismus und das Nationalgefühl zu wecken und wach zu erhalten. Zu diesem Zwecke erschien ihm kein Opser zu hoch. keine Arbeit zu groß und auck durch seine Kränklichkeit ließ er sich davon nicht abschrecken. Sobald es ihm die Obliegenheiten seines ohnehin leichten Berufes gestatteten, mackte er sich sofort auf den Weg, und zwar zumeist zu Fuß, und ein wahrer Büttel des Patrio« tismus, suchte er die entlegenen, von dem Treiben des nationalen Lebens noch nicht berührten Ortschaften auf, um dort das schlummernde Nationalgefühl zu wecken und zur Theilnahme an den Bestrebungen und Maßnahmen ihrer Landsleute auf« zumuntern. Bei der Ausdauer, um nicht zu sagen Hartnäckigkeit, mit welcher er seine Zwecke verfolgte, gerieth er nicht selten in Unannehmlichkeiten, was ihn aber nicht im Mindesten hinderte, seine Plane fortzusetzen, sondern ihn vielmehr reizte, seine Anstrengungen zu verdoppeln und so lauge in Anwendung zu bringen, bis er aus dem Kampfe mit den Hinder« nifsen. die sich ihm entgegengestellt, als Sieger hervorging. Auf diese Wanderun« gen begab er sich nie ohne einen gehörigen Vorrath Bücher, darunter vor allen die bekannten, nationale Zwecke fördernde Druckschriften der böhmischen, Natioe und die der Bruderschaft des h. Johannes sick befanden. Immer einen vollen Schub« sack davon, so beschwerlich er ihm auch fallen mochte, mitschleppend, schob er, waS er darin nicht unterbringen konnte, in seinen großmachtigeli Regenschirm. Er bot einen eigenthümlichen, man möchte sagen grotesken Anblick dar dieser nicht polternde, nicht schreiende, sondern in heimlichen Unterredungen wirkende, leise dahinschleichende Agitator. Niemand ver> stand es, für die genannten Vereine,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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