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Schmidts Anton 8 218 Schmidts August 10
mit seinen Neigungen zunächst zusammen»
hängende Stellung zu erhalten, im Jan«
ner 4864 hatte ihm nämlich der böh-
miscbe 3andesau6schuß unter 30 Bewer«
bern die Stelle des ScriptorS an der
polytechnischen Lehranstalt in Prag ver>
liehen. Aber nur neun Monate war es
ihm vergönnt, an derselben nach Herzens»
lust zu schaffen, noch eilebte er die feier«
licde Eröffnung des reorganisirten Poly»
technicums, aber an demselben Tage
noch muhte er feines Leidens halber Hilfe
im allgemeinen Krankenhause suchen, wo
er jedoch schon wenige Tage darnach, erst
43 Jahre alt, verschied. In der kurzen
Zeit seiner letztgenannten Wirksamkeit
ordnete er die achttausend Bande zäh»
lende Bibliothek und ließ sie im besten
Zustande zurück. S. besah schätzenswerthe
Kenntnisse, welche er sich meist als Auto«
didaot erworben, er war ein feiner Kunst»
kenner und bewahrte sich als solcher in
seinen seit Jahren für das Czarto»
rys ki'sche Blatt: „Recensionen" in Wien
und andere Fachblätter aus Prag ge«
Hchriebenen Korrespondenzen und Berichte
über Musik und Theater. Ferner war er
standiger Mitarbeiter der „I^gSske Ao-
vin^", d. i. Prager Zeitung. Einige
Jahre bis Ende 1863 schrieb er für die
deutsche „Präger Zeitung" Referate über
Kunstgegenstande. Trefflicher Kenner der
französischen Literatur, übersetzte er meh.
rere dramatische Arbeiten Moliöre's,
von denen seine Uebersetzung des „Hta.-
IZ.ä6 ima^in2.ir6" als „k'g.oisll.t 2. lokar"
auf der böhmischen Bühne öfter mit Bei«
fall gegeben wurde. Das zahlreiche Ge>
leite, das seiner Leiche nach dem Wolscha«
ner Friedhofe folgte, bezeugte, daß man
die Verdienste des Verblichenen kannte
und würdigte.
Wiener Zei tung l86t. Nr 269. S. 400. —
Bohemia (Prager polit. u. bellen. Blatt,
4«.) l864, Nr. 265. S. 1328. 9. Schmidt, Anton. A. Patuzzi in dem
unten bezeichneten Werke gedenkt eines Wiener
Bildhauers dieses Namens. Nach diesem ist der.
selbe am 43. Juli i823 zu Wien gestorben.
Nirgends sonst finde ich seines Namens und
seiner Werke erwähnt.
Patuzzi (Alexander), Geschichte Oesterreichs
(Wien. Alb. Wenedict. schm. 40.) Bd. I I ,
S. 332. im Verzeichniß der berühmten Archi,
tekten und Bildhauer.
10. Schmidt, August Nitter von (k. k.
Feldina rschall »Li eutenan t, geb.
zu Darmstadt im Großherzogthume
Hessen im Jahre 1801. gest. im Jahre
1868). Trat als Lxpioxriis-Unterkano«
nier am 19. October 1816 in das k. k.
2. Feldartillerie-Regiment. kam aus die-
sem im Mai 1817 in das Bombardier«
corps, aus welchem er am 1. October
1821 zum Lieutenant im 2. Feldartil«
lerie»Regimente befördert wurde. Im
October 1823 zum Bombardiercorps
übersetzt, kam er aus diesem am 1. Juli
183! als Oberlieutenant in daS 2. und
am 16. Juli 1841 als Capitän-Lieute-
nant in das 1. Feldartillerie-Regiment.
Am 11. März- 1842 in gleicher Charge
zum Feuerwerkscorps transferirt, rückte
er auS diesem am 1. Juli 1844 zum
Hauptmann im 4. Feldartillerie-Regi»
mente vor, kam am 1. November d. I .
in gleicher Eigenschaft zum Bombardier«
corps und avancirte aus diesem am
13. August 1849 zum Major im 4. Feld-
artillerie» Regimente. I n stufenweiser
Vorrückung wurde er am 24. April 1859
General-Major und trat als Feldmar»
schall'Lieutenanl in den Ruhestand über,
in welchem ihn im Alter von 67 Jahren
der Tod dahinraffte. Die Kciegsjahre
1848 und 1849 gaben dem Ofsicier, der
in einer Dienstzeit von 23 Jahren erst
zum Hauptmann vorrücken konnte, Ge-
legenheit, fich auszuzeichnen. Schon im
Jahre 1843 that er sich bei der Cerni-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon