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Schneider Schneider
Schlacht von Kapolna am 26. und
27. Februar 1849 mehrere Gefechte. I n
dieser Affaire erhielt die Brigade Wyß
den Befehl, Kapolna unter jeder Vedin
gung zu nehmen, und Oberstlieutenant
Baron Schneider wurde mit der AuS.
führung dieses Auftrages betraut. Mit
selten« Entschlossenheit und die ver
schiedenen Dispositionen klug berech
nend, löste er die schwierige Aufgabe
mit solch rühmlichem Erfolge, daß er
28 Ofsiciere und 800 Mann gefangen
nahm, eine Fahne und namhafte Muni»
tion erbeutete. Die ah. Zufriedenheit
und später daS Militär-Verdienstkreuz
waren der Lohn für Schneider's mu-
thiges Benehmen an diesem Tage. Im
Sommerfeldzuge 1849 erhielt Schnei»
der die durch den Tod des tapferen
Generals Wyß erledigte Brigade. Am
28. Juni hatte Oberst Schneider den
Auftrag, sich in Csanak mit der Brigade
des Generals Benedek zu vereinigen,
den Uebergang des Reservecorps über
die Raab zu sichern und die Feinde bei
Raab selbst in der Flanke anzugreifen.
Nach einem achtstündigen Marsche stieß
Schneider in dem Momente auf den
Feind (bei Csanak), als ihm die Meldung
zukam, daß an diesem Tage weder die
Brigade Benedek, noch das Reserve»
corps wegen großer Terrain Hindernisse
die Raab passiren würden, und eS fiel
daS für mehr als ein Corps berechnete
Flankenmanöver der Brigade Schnei»
der allein zur Lösung anheim, welche
dadurch in eine kritiscbe Lage versetzt
wurde. Oberst Schneider aber bewühite
auch hier seine Entschlossenheit und seinen
richtigen Scharfblick so glanzend, daß er
nicht nur eine Rettung, sondern einen
Sieg herbeiführte. Die Insurgenten stan.
den in einer festen Stellung bei Csanak
mit mehreren Infanterie » Bataillons, 10 Schwadronen HuSzaren und 18 Ge>
schützen. Sobald Schneider den Kano»
nendonner von Raab vernommen hatte,
schritt er sofort ohne Zögern zum Angrisse.
Voll persönlicher Bcavour, stellte er sich
an
die Tste der in seiner Brigade eingetheil.
ten Schwadronen von Kaiser>Uhlanen, die
er zu entschlossenem Angriffe aufmunterte,
attakirte er den Feind, der mit seiner
Cauallerie und den Geschützen hinter
Csanak flüchtete und eine Haubitze im
Stiche ließ. Die Infanterie vollendete
den Sturm und bemächtigte sich ohne
Widerstand deS Ortes, worauf Schnei»
der, um den Frontalangriff deS eisten
ArmeecorpS unter Feldmaischall'Lleute-
nant Graf Schlikzu unterstützen, gegen
Raab vorrückte, den Feind in der linken
Flanke faßte und ihn zum Rückzüge nach
Komorn bestimmte. Se. Majestät der
Kaiser belohnte den Oberst Baron
Schneider für diese schöne That mit
dem Orden der eisernen Krone 2. Classe.
Auch die beiden Schlachten von Komorn
am 2. und 11. Juli hatte Baron Schnei-
der bei dem Corps des Feldmarschall»
Lieutenants Grafen Sch lik mit gewöhn»
ter Auszeichnung mitgekämpft, ebenso
das glückliche spätere Gefecht bei Drey»
spitz, und überall Umsicht. Kaltblütigkeit
und rastlose Thätigkeit bewährt. Für seine
ersprießlichen Dienstesleistungen im Eom»
merfeldzuge erhielt er auch den kais. ruf»
sischen St. Annm>Orden 2. Classe mit
der Krone. Am 16. August 1832 schied
S., zum General-Major befördert, auS
den Reihen deS Regiments, das er zu
neuem Ruhme geführt. Er erhielt seine
Nntheilung als Brigadier zum 8. Armee»
corps, aber zu Bologna ereilte ihn der
Tod im Alter von erst 37 Jahren. Baron
Schneider war Herr und Land mann
von Tirol und Ehrenbürger der könig»
lichen Fieistadt Kaschau. Ueber feine Fa»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon