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Schnirch Schnirch
der Kettenbrücke zu Iaiomierz in Vöh
men von drr k. k. Straßenbau-Direction
übertragen und dieselbe noch mit Schluß
des Jahres 183t vollendet; auch auf die
in Ellbogen ausgeführte Kettenbrücke
nahm er Einfluß, wobei jedoch die Ne
duction auf eine kleinere Spannweite
gegen seine Ansicht erfolgte und somit
die Vortheile des Terrains in bauokono»
mischer Hinsicht unbenutzt blieben. Noch
fallen in diese Periode zwei Umbauten
steiler Bergstraßen, verschiedener anderer
gewölbter Straßenbrückenbauten und der
Entwurf für die Podiebrader Brücke, mit
dessen Ausführung der Straßenbau>Coin>
miffär Borziczky beauftragt wurde.
Auch fällt in diese Zeit eine in Gemein»
schaft mit Joseph Schnirch (Bruder
oder Verwandter?) ausgeführte thcore-
tische Arbeit, welche unter dem Titel:
„Nlitrng für den Nettenbrnckenbnu, enthaltend
die Gheurie der SchwunKmigei! bei allen bekann-
ten Nettenurn'lken-AuiiztrnrtioiiAllrtcii mit H oder
mehreren Mammenhiingenden Bohnen nebst bei-
Lltngten Mlsfurmein M Nerechnnnn, der Kettln-
brücken und einem Entwürfe zn einer zn«nm>«en>
gesetzten Htettenlirncke für Zehr gr°««e Fluzz»
breiten". Mit 2 li!h. Tafeln (Prag 1832.
Eggenberger, 8".) im Drucke erschien.
Indessen trat die Nothwendigkeit einer
zweiten stabilen Brücke über die Moldau
in Prag immer dringender hervor und
Scknirch wurde beauftragt, das Pro»
ject zu entwerfen. Er hatte dabei die
ungewöhnlich schwierige Aufgabe, das
Project den Geldmitteln zu accomodiren,
somit eine 220 Klafter, das ist 1320 Fuß
lange, über zwei Moldauarme und
die Schützeninsel reichende Biücke für
300.000 fl. herzustellen. Der im Juli
1839 begonnene Bau wurde im Juli
1841 beendet und im August d. I . dem
öffentlichen Verkehre übergeben. Die
sämmtlichen Baukosten beliefert sich auf 333 133 fl. Anfangs des Jahre« 1842
wurde S. als Ober-Ingenieur zur Gene»
ral-Direction des StaatS-Eisenbahnbaues
nach Wien berufen und ihm die Ober»
leitung der Tracirungslinien zwischen
Wien und Prag in westlicher Richtutig
übertragen. Bis zum Jahre 1847 be-
schräükie sich seine Wirksamkeit auf die
Bureaugeschäfte der General»T>irection
und auf Recognoscirungen von Eisen-
bahnlinien in westlicher Richtung zur
Verbindung der österreichischen Staats»
bahn mit Bayern. Im Jahre 1847
wurde ihm zugleich mit Dr. Waidele
der Ausbau und die Einrichtung der
ersten Telegraphmlinien von Wien bis
Brunn übertragen. Auch der Ausbau
und die Einrichtung der Linien Wien»
Trieft wurden ihm zugewiesen, nach
deren Vollendung im Jahre 1849 er in
seine frühere Stellung zur General-Di-
rection für Staats-Eisenbahnbauten zu-
rückkehrte. Bei der neuen Organisirung
aller Behörden im Jahre 1849 und Um.
Wandlung der bestandenen General-Di-
rection in eine selbstständige Centrnlstelle
wurde er vom 1. Jänner 1830 bei der
CeiUral-Directiün für Eisenbahubauten
zum Ober-Inspector und Vorstand-Stell»
Vertreter ernannt. Als im Jahre 1884
die Privat- Eisenbahnen concessionirt
wurden, erhieli er das Referat über die
zur Genehmigung vorgelegten Tracen
und vollständigen Bauprojecte der Eisen»
bahnlinien. Im Jahre 1836 wurde er
nach Siebenbürgen entsendet, um alle
für dieses Land von entgegengesetzten
Interessen in Anspruch genommenen
Visenbahnlinien zu untersuchen und die
vortheilhaftesten in Vorschlag zu biiügen.
Nachdem er mehrere Combinationen von
Kettenhängwerken mit Gitter- oder Blech-
wänden versucht hatte, gelang es ihm end»
lich, das „H an geb rücken-System"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon