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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - 58 -
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Schnorr war, hln, und aus dem Umgänge mi ihm mögm manche Entwürfe, Ideen in der genannten Richtung hervorgegangen sein. Auch in seiner Theilnahme an allen Erscheinungen des wissenschaftlichen Ge» bietes sprach sich diese Richtung des da mals noch jungen Künstlers aus. denn Alles, was den Nimbus des Geheimniß, vollen, Unerklärten, Zauberhaften trug, zog ihn mächtig an und fesselte ihn auf die Dauer, und wenn sich ihm daraus eine Ausbeute für seine Kunst ergab, dann ließ er nicht eher ab, bis er den im Kopfe verarbeiteten künstlerischen Gedan. ken in Farben verlebendigt hatte. So zog ihn auch die damals aufgetauchte Theorie des Magnetismus mächtig an, und Niemand mochte wohl so gewissen» hafte Beobachtungen über die Erschei» nungen deS Hellsehens anstellen, als er selbst. Wenn er den Tag über mit Pinsel und Palette an der Staffelei thätig gewesen, nach Sonnenuntergang, beson» ders an Winterabenden, jede andere Erholung verschmähend, eilte er an die Stätten des Leidens, zu sehen, zu be» obachten, zu vergleichen, zu erforschen, zu helfen. Durch eine kranke Dame in Prag, die, ohne ihn je gesehen zu haben, ihn als den einzigen Mnnn bezeichnete, der sie zu heilen im Stande wäre, scheint S, in dieses mysteriöse Treiben verwickelt worden zu sein, wohin leicht begreiflicher Weise sein durch die Romantiker und namentlich durch Friedrich v. Schlegel stark beeinflußter Geist rasch hinneigte, wie denn auch daraus fein Uebertriit zum Kalholicismus, worin ihm sein Freund Schlegel so siegesbewußt vor» angegangen, sich erklärt. Gin Kunstkritiker bemeikt anläßlich dieser Geistesrichtung Schnorr's.- „Diese Zeit seines Lebens war allerdings die der Isolirung, allein sie war eine nothwendige Durchgangs- H Schnorr Periode in der VildungSgeschichte seines Geistes, die ihn bereicherte mit psycholo» gischen Erfahrungen und einweihte in den höheren Sinn der Religiosität, die der weltlichen Auffassung eine originelle Färbung verleiht". Eine der schönsten Epochen seines Künstlerlebens beginnt aber mit dem Zeitpuncte, als ihm zwei Sproßen des erlauchten Kaiserhauses, Erzherzog J o h a n n und Erzherzog Franz Kar l , ihre Huld zuwandten und ihm manchen Auftrag gaben, den der Künstler auch mit Liebe und Meister» ^ schaft ausführte. Damals erbaute Erz» ^ herzog Johann sein ländliches Gut in! der Steiermark und Schnorr wurde ' mit der Ausführung aller Gegenstände, die in sein Fach fielen, betraut, und so wurde denn Manches, was derNrcmdhof und seine Capelle als Zierde enthält, von S., zum großen Theile nach den Ideen und Angaben des Erzherzogs ' selbst, entworfen und gezeichnet. Crzhe» zog Franz Kar l aber gab dem Künstler manchen Auftrag zu Darstellungen auS der Geschichte des HauseS Habsburg , welche S. ganz im Geiste der Romantik, von der die frühere Geschichte dieseS Fürstenhauses erfüllt ist, ausführte. Eine Uebersicht der bedeutendere!: Arbeiten Schnorr's, so weit dieß möglich, folgt auf S. 89. Eine dritte Epoche inneren Fortschrittes hebt mit seiner im I . 1834 unternommenen Reise nach München an, wo er in der an Kunstschähen so reichen Stadt eindringlich dieselben studirte. Von München cmö besuchte er Tirol und die Schweiz und ging zuletzt nach Paris, wo seine Hinneigung zur Roman» ik unter den fremden Eindrücken, die in der Seinestadt mäHtig auf ihn wirkten, manche Einschränkung, wohl auch Abtei» tung zu erfahren haben mochte. I n PariS verkehrte er unter anderen ausgezeichneten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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