Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32
Seite - 33 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 33 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32

Bild der Seite - 33 -

Bild der Seite - 33 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32

Text der Seite - 33 -

Schubert) Franz 33 Schubert) Franz zeichnen. Erstaunlich, ja geradezu groß« artig ist es, wie Schubert die Dichter seiner Zeit in sich aufnahm; kein Poet aus jener, der Lyrik so freundlichen Periode war ihm, wenngleich oft durch Freundes« rath ihm zugeführt oder bezeichnet, fremd geblieben. und außer den Dichtungen seiner ihm nahestehenden Freunde, wie Mayrho fe r , Kenner, Schober u. A., waren eS die edelsten Geister deut« scher Dichter, deren Werke Schubert in seine goldenen Töne umschmolz. I m Stifte befand sich S. in Gemeinschaft mit zahlreichen Collegen, von denen er sich mit mehreren, so z. B. mit dem spater so unglücklichen Dichter Senn, mit Spaun und Adalbert S tad ler , be« freundete. Unter Studien, Musikmachen und Componiren vergingen die Jahre. Er muficirte im Stifte und sand sich bei den Musikübungen im Elternhause ein, und die Quartettübungen in diesem, wie die Instrumentalübungen im Convicte hatten wesentlichen Einfluß auf seine musikalische Ausbildung. I n der That finden wir auch unter den Compositionen jener Jahre vornehmlich Streichquartet« ten, Symphonien. Fugen, Sonaten, Ter» zetten, natürlich auch bereits Lieder, aber noch nicht von jener Bedeutung, die seine späteren Liedergaben besaßen. Im Octo» ber 1813 trat S. aus dem Convicte und faßte, wohl zunächst, um dem Militär« diensts zu entgehen, den Entschluß, dem Lehrerberufe sich zu widmen. Während des Schuljahres 1813/14 bereitete er sich bei St. Anna auf seinen neuen Beruf vor und 1814 trat er die Stelle eines Schulgehilfen bei seinem Vater an. Nun beginnt die Periode des Pegasus im Joche. Mehrere Jahre, bis 1818. lehrte er in den sogenannten Vorbereitungs» <lciffen. und wenngleich mit innerem Widerstreben, doch mit unveränderter Pflichttreue. I n diese Jahre aber fallen die zahlreichsten Compositionen sowohl im Bereiche des Liedes, wie der anderen Gattungen, als der Opern: „Des Teu« fels Lustschloß"; — „Der vierjährige Posten", — „Fernando", — ^Claudine von Villabella". — „Die beiden Freunde von Salamanca-, — „Spiegelritter", -7- „Der Minnesänger". — „Adrast", dann mehrerer Messen und sonstiger Kirchen» stücke und vieler Concertstücke. Auch fällt in diese Z^it — in die letzten Tage des Jahres 1814 — seine Bekanntschaft mit dem Dichter. Johann M a y r h o f e r Md. XVII , S. 186^, welche auf Com- ponisten und Poeten ungemein fördernd wirkte und sich im Laufe der Iahr.e nur inniger gestaltete, so daß beide Freunde zusammen eine Wohnung nahmen, in welcher sie mehrere Jahre (1819—1821) im innigsten Verkehre verlebten. Mayr« hofer wäre als Poet — so wenig er das Loos verdient — längst vergessen, Schubert's seelenvolle Töne, der mit besonderer Vorliebe Mayrhofer's Dich« tungen zu seinen Compositionen wählte, sichern ihm Unvergänglichkeit. Gewiß, war es auch Mayrhofer, der nebst Vog l , von dem weiter unten die Rede sein wird, Schubert's Genius auf den reichen Liederschatz des deutschen Volkes lenkte, denn kein Lieder'Componist der späteren Zeit entwickelt in dieser Richtung eine so mannigfaltige und meist glück» liche Auswahl, wie eben Schubert, in dessen 3ieder>Verzeichniß wir kaum einen nur einigermaßen bekannten Poeten jener Tage vermissen. Wie aber Schubert's Genius das Sangbare eines Liedes rasch herausfand, dieß bezeugt seine reiche Aus» wähl Goethe'scber Lieder, die in ihm auch den musikalischen Dolmetsch fanden, dem von Allen, welche Go et he'sche 3ie» der bisher componirt haben — und ihre v. Nu rzbach, biogr. Lerikon. XXXII. fWrdr. 40. März l876.)
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schrötter-Schwicker, Band 32
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schrötter-Schwicker
Band
32
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
406
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich