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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32
Seite - 117 -
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Seite - 117 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32

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11? Schuch berichten, war ein vortrefflicher Harlekin und seine Frau, eine geborne Rademin, eine ebenso gute Colombine. Sie war vorher bei N ico l in i , der in Braun« schweig in ziemlich dictatorischer Weise den Thyrsusstab schwang, engagirt gewe» sen, wo sie wöchentlich 14 Thaler, eine für die damaligen Zeiten sehr hohe Gage, erhielt. Wie nun unsere Chronik ziemlich geschwätzig und rücksichtslos berichtet, blieb Colombine ihrem Hanswurst nickt treu und lebte nur selten, und auch dann immer nur auf kurze Zeit. mit ihm. Aber auch Schuch wußte sich für die Untreue seiner andern Hälfte zu entschädigen und stand in vertiauter Freundschaft mit einer auS Gera gebürtigen TM Schleißner, welche auch die Mutter der jüngeren Schuch, Franz, Christian und W i l> Helm, ist. Schuch der Vater war von allem Anbeginne einer der unstetesten Principale, blieb in keiner Stadt über sechs Wochen und hatte daher ebenso oft andere Schauspieler, die er auf gut Glück zusammenraffte. Es war die wahrhafte Schmierenwirthschaft in der Blüthe. Nur ein einziger Acteur. Namens Stenzel und mit ihm in fast gleichen Jahren stehend und in seinem Fache sehr tüchtig, hatte bei ihm ausgehalten und zog mit ihm von Ort zu Ort. Schuch spielte meist nur in ertemporirten Stücken, die von ihm besonders begünstigt wurden. I n diesen spielte er selbst denAnselmo, aber auch sonst in anderen alten Rollen, zärtlichen und komischen, stellte er ganz seinen Mann. und im Trauerspiele zeigte er sich gleichfalls verwendbar. Auf sei. nen Wanderzügen gelang es ihm, meist tüchtige Darsteller zu erhalten, wodurch eben seine Truppe einen gewissen Ruf besaß und sein Name in der Theaterwelt viel genannt und zuletzt allgemein bekannt ward. Da er überdieß durch den bestän» digen Wechsel seines Standortes selten einen oder den andern Schauspieler auf die Dauer fesseln konnte, so war der Verbrauch an Mitgliedern bei derSchu ch» scken Gesellschaft ein ungewöhnlich gro» ßer. Schuch ist auch der erste Theater» director, welcher die Ballete mit der deutschen Komödie verbunden hat. Viele Schauspieler, welche bei Schuch began« nen, hatten sich später einen Künstlerruf erworben. so seien nur beispielsweise Tckhof, Madame Schulz. Madame Hensel, Stephanie genannt/Seine eigentliche Stärke war der Hanswurst, und in der That fehlte eS ihm nicht an lustigen, mitunter witzigen Einfällen.. Aber allmälig verflachte er sehr, rißZoten, hielt Zwischenreden an die Zusckauer und machte sich auf der Bühne über Mitglie- der seiner Gesellschaft luftig, Alles Um- stände, welche den edleren Theaterbesucher anwiderten. Seine Wanderwirthschaft indessen batte ihm reichlichen Gewinn eingebracht, denn als er 1763, n. A. 4764, erst 47 Jahre alt, starb, hinterließ er seinem Sohne, der ihm in der Leitung des Theaters folgte, ein nicht unansehn« liches Vermögen. Schuch der Vater hatte sich nach dem Ableben seiner Ge< liebten und Mutter feiner Kinder im Jahre 1784 mit einer Dlle Köhler verheiralhet. welche in sentimentalen Rollen großen Beifall fand. Nachdem Schuch gestorben, heirathete sie einen verabschiedeten Officier in Breslau und zog von der Bühne sich zurück. — Von Schuch'S Söhnen führte Iranz die Di« rection des Theaters fort. Franz that schon einen mächtigen Schritt vorwärts, indem er die ertemporirte Komödie von seinen Brettern verbannte. Zu Mitglie- dern seiner Truppe gehörten Madame Neuhoff, Herr Döbbel in . Herr und Madame Brandes, Kräfte, die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schrötter-Schwicker, Band 32
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schrötter-Schwicker
Band
32
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
406
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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