Seite - 13 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
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Hchwar^ enberg Schwayenberg
Feierlich vom Throne herab ertheilte der Kai,
ser dem Helden den Ritterschlag, verschrieb
ihm nebst der Stadt Hostopruh (Auspih) in
Mähren 30.000, nach Anderen eine dreimal
größere Summe und erhob ihn und seine
Nachkommenschaft 1599 in den Reichsgrafen,
stand mit Vermehrung seines Wappens durch
daS sinnige Emblem: wie ein Rabe einem
TĂĽrkenkopfe die Augen aushackt, und Hin.
zufĂĽgung der Helmdecken mit den kaiserlichen
Farben. AuĂźerdem wurde die Einnahme
Raabs durch mehrere Medaillen — das kai«
serliche MĂĽnz, und Antiken.Cabinet in Wien
besitzt deren sieben — verewigt. Nach dem
Falle Raabs folgte jener von Tata (Totis),
das in den Tagen vom 3. bis zum 6. August
den Türken entrissen wurde; aber schweres Un»
gemach, namentlich die im Christenheere ein.
gerissene Noth hemmten Schwärzender g's
Siegeslauf. Nach einer vereitelten Unterneh.
mung auf Stuhlweissenburg gelang eS ihm
dennoch, sich am 50. October 1298 der un.
teren Stadt Ofen zu bemächtigen. Indessen
hatten im Heere, das aus allen Nationali,
täten zusammengesetzt war, dem man den
Sold schuldete und das überdieß an Nah«
rungSmangel litt, Disciplinlosigkeit und an.
dere Uebelstände überHand genommen. Den,
noch wollte sich der Held nicht aufhalten
lassen, bei dem Sturme auf Pesth im August
1599 wurde er verwundet. Aber es sollte ihm
nicht vergönnt sein, im ehrlichen Kampfe
gegen den Feind zu fallen, nein, von Meu»
terern sollte er zu Tode getroffen werden!
Die Besatzung von Papa — 120U Franzosen
— hatte in schändlicher Meuterei die oer-
rätherifche Uebergabe dieses festen Platzes an
den Feind beschlossen. Da eilt Schwär-
zenberg rasch herbei, um die Verräther zu
zĂĽchtigen, wirft den Strafe fĂĽr ihren Verrath
fürchtenden, verzweifelt kämpfenden Meute-
rern flch entgegen und haucht, von einer
ihrer Kugeln zu Tode getroffen, 53 Jahre
alt, seine Heldenseele aus. Allgemein war
die BestĂĽrzung ĂĽber dieses und noch unter
solchen Umständen erfolgte Ableben des Gra<
fen Adolph. Die Leiche wurde nach Wien
gebracht und dort mit glänzenden kriegerischen
Ehren in der Klosterkirche zu St. Augustin
beigeseht, wo sie noch heute in einem zinner,
nen Sarge unter dem Hochaltare ruht. Das
prächtige Denkmal aus weißem Marmor
aber, das der Kaiser dem Helden aus Dank.
barkeit hatte setzen lassen, ist verschwunden.
Die Inschrift desselben lautete: ,V1« H» st t: Xäol-
lortior vivu» o»,tr», Nortnn»
mu« bvlli vux, oonLUltors vso «»xi et
S38S mjijtiaiu, intsr Hlina, vixit. In <3«r>
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sl^lis, Voo guas Dsi «unt, utric^us üäom,
intsr »rma »orvavit, intor
t, oum »ä IgHon»« xr«»!-.
äiuia xro Doo st Oaosaro 8t2U5 oooubuit.
^uno2IOc!^uNi6ioXXIX.« Graf Adolph
war mit Nargaretha Wolff Freiin von Uet«
lernich vermalt, aus welcher Ehe Adam
Graf Sch. ls- d. Vorigen, Nr. <) hervorging,
s^satmb ^ . H5.^ ), Lok^2.i-t2SQ0si'ß» 3ior1o»T
(Natigbonaa 4708, 160.) x. t26—133. —
Oesterreichische militärische Zeit.
schrift, l829, Bd. I, S. 314.- „DeS Feld«
marschall Schwarzenberg Unternehmung auf
Stuhlweissenburg im Mai l398"; Bd. IV,
S. l89: „Sch.'s Zug gegen Dotis, Geßtes.
Csokakö, Palota und Veszprim. Im Juni
l?98". — Born schein (Adolph). Oesterrei.
chischer Cornelius Nepos (Wien 18l2. 80.)
S. 223. — Reilly (Franz Ioh. Ios. von).
Skizzirte Biographien der berĂĽhmtesten Feld'
Herren Oesterreichs von Maximilian I. bis
auf Franz II . (Wien 4813. Kunst, und Indu.
strie.Comptoir, kl. 4<>.) S. 74. — Thaten
und Eharakterzüge berühmter österrei.
chischer Feldherren (Wien 1308, Degen, so.)
Bd. I I , S. 99. — V«träte. !) (Sieb-
macher lso.) kl. 4".; — 2) Ooalbild. In
der Einfassung: INust. Du. ^.Holxb, oom.
»o än. in Fod.^ ai'iSQbe'rß etc. 8. 0. A?l» »
ooQL. »ui. bsllle. Luuinia HnQ^. dsll.
«l^uit. Ha^illtsl; nrbllu.. ulsn (sio »io) stc.
?lHs3iäi»r. iauriQ. ooxwr. äux su^rsinus.
Unter dem Brustabschnitt: Ocouduit XXIX
^ulii H.» ^l.v.ci. Ohne Ang. des Zeichners
u. Stechers; — 2) I . v. Achen p.. L. K i«
l ian so. (8«.); — 4) D. Custos ,e.
(kl. 40.); — 5) E. de Passe tee. <593 (8».).
schönes und seltenes Blatt. — Medaillen. Die
Beschreibung von sieben DenkmĂĽnzen auf
die Eroberung Naabs durch Adolph von
Schwarzenberg enthält das Hormay r«.
sche .Archiv für Geschichte u. s. w.' 182».
Nr. 24 u. 25 verfaĂźt uon I . E. Arneth).!
— 4. Ndslph Isseph Fürst Sch. Isiehe
desten besondere Lebensskizze S. 35). —
». Albert von Ech. (g<l>. 1«V. «efalle»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon