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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 57 -
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Seite - 57 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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) Felix Schrvayenberg) Felix den verwundenden Stachel. In seknem stolzen, aufrechten Auftreten war wohl der Soldat erkennbar, aber in diesem Aplomb und festen Tritte lag doch nichts Herrisches oder Steifes, aus seinem Gange war stets ersichtlich, daß dieser Fuß sein Lebelang auf dem glatten Boden des Parkets zu wandeln gewohnt war. I n seinen Bedürfnissen ungemein einfach, jeden äußeren Prunk meidend, konnte er. wenn es eben galt, auck entbehren, ohne es eben als Mangel zu empfinden. Seine Verdienste nie voranstellend, ließ er an» dereS wirkliches Verdienst stets gelten, duldete aber nie die Winkelzüge der Pro» tection. indem wahres Verdienst immer für sich selbst spricht. Gegen daS weid» liche Geschlecht war der Fürst von hin» reißender Liebenswürdigkeit, daher auch Liebling der Damen. In seinem politi» schen Glauben war der Fürst Großöster» reicher vom Wirbel bis zur Zehe. Der Gedanke der Reichseinheit fand in ihm einen ebenso umsichtigen, als energischen Vertreter. Nebendinge aber immer — ganz, wie es der wahre Staatsmann soll — nur nebensächlich behandelnd, befaß er die Gabe, mit Einem Blicke ein Gan< zes zu erfassen, im rechten Momente den rechten Entschluß zu ergreifen, alle vor» rathigen Hilfsmittel zu einem gegebenen Zwecke zu benutzen, mit bedachtigem Muthe zu wagen, mit muthiger Geduld abzuwarten und mit zäher Beharrlichkeit anscheinende Schlappen in endliche Er« folge zu verwandeln. Seine politischen Gegner versuchten im Verdrusse über seine politischen Erfolge aus dem Fürsten einen „Mann von den größten, und zwar vornehm zurückhaltenden Manieren" zu machen. Sie bestritten nicht, daß er ein energischer Staatsmann war. er war es aber. wie sie meinten, nicht durch einen eminenten Geist, sondern durch einen festen, unbeugsamen Charakter. Durch was er es war, ist gleichgiltig, uns genügt eS, daß er es war. Das aus- wärtige Amt Oesterreichs erkennt in sei- nem, kaum vierthalbjahrigen Regime die Zeit eines Glanzes, wie sie vor ihm kei« nein Chef desselben in verhältnißmaßig so kurzer Zeit befchieden gewesen. Von Oesterreich besaß der Fürst mit Ausnahme des goldenen Vließes, dessen er übrigens, wenn er noch langer gelebt batte, wohl auck theilhaftig geworden wäre. alle Orden, des ncugestifteten Franz Joseph' Ordens war er Kanzler; außerdem schmückten die Groß. und Ritterkreuze von 22 Orden, darunter des Alexander Newsky in Brillanten, des preußischen schwarzen und rothen Adler-Ordens, des kön. bayerischen St. Hubertus-, des sici« lischenIanuarius» und des dänischen Ele- phanten-Ordens seine Brust, er war wirk« licher geheimer Rath. Feldmarschall-Lieu« tenant und Inhaber des Infanterie-Re» giments Nr. 21, heute Reisckach. Am 12. April fand mit militärischen Ehren die feierliche Beisetzung in der fürstlichen Familiengruft zu Wittingau Statt und ist diese in der außerordentlichen Beilage zum «Anzeiger auS dem südlichen Böh> men" vom 14. April 1882 ausführlich beschrieben. Die Inschrift der schwarzen Marmortafel an seiner Ruhestätte lautet: in Mann der Einsicht und der Thu j Der Tod, der ihn auf dem Schlachtfelde verschonte j Erreichte ihn am Raths- tifch s Hier wie dort — auf dem Felde der Ehre > Hier wie dort — ein Held ^ Für seinen Kaiser, sein Vaterland j Seine Feinde mußten ihn loben > Alle Guten haben ihn beweint j Oesterreich wird ihn nie vergessen". Diese Inschrift rührt von Gr i l lparzer her. Berger (Adolph Franz). Felir Fürst zu Schwär« zenberg, K. K. Minister.Präsident. Ein bio>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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