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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
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Schwayenberg) Karl Borr. 90 .Schwanenberg) Karl Borr. Verwendung der Truppen. Schon am 18. März fielen in der Stadt Unruhen vor. und eS organisirte sich ohne Geneh. migung deS Fürsten eine Nationalgarde, welche in Folge der Wiener Ereignisse in's Leben trat. Da dieß auf Weisung der damaligen Regierungsorgane erfolgt war, so vermochte der Fürst dieß nicht zu hin- dern, was natürlich zu weiteren Folgen führte. Als die Gährung bedeutend zu» genommen hatte, verlegte er am 20.Mor» genS sein Hauptquartier in die Kaserne St. Giulia, und als er Tags darauf die ersten verläßlichen Nachrichten über die Vorfälle in Mailand und den drohenden Charakter des Aufstandes vernahm, faßte er den kühnen Entschluß, mit seinen Trup- pen dem Feldmarschall Grafen Radetzky entgegenzurücken, waS allerdings schrote- riger und gefährliche; war, als die Be« hauptung Brescia's, wozu er fich vor» bereitet hatte. Gewagt war dieses Vor« haben deßhalb, weil der Fürst auf dem Marsche nach Mailand durch ein breites insurgirteS Land allen Chancen eines nachtheiligen Kampfes ausgesetzt blieb, während die näher gelegenen Städte Verona, Mantua oder PeSchierä ohne Gefahr zu erreichen gewesen wären. In- dessen blieb er dabei und führte den Plan auch glücklich durch. Es war am 22. um die zehnte Vormittagsstunde, als der Fürst das Signal zur Raillirung gab. Er selbst ritt dem Bataillon Graf H aug- Witz entgegen, welches sich längS den Basteien mit den anderen Truppen ver- einigen sollte. Hauptmann Hoser die« ses Bataillons erschien mit 4 ^ Com- pagnien; der Rest aber war der Fahne treulos geworden, und hielt den Batail» lons - Commandanten Major Graf Wimpffen gefangen. Hier galt ein rascher Entschluß, sollte die Nachahmung dieses bösen Beispiels verhindert werden. Fürst Schwarzenberg ergriff die Fahne des Bataillons und rief den treuge- bliebenen Soldaten zu: „Kennt Ihr den Adler, den ich Euch zeige? dem Ihr ge- schworen habt, zu vertheidigen und nie- malS zu verlassen? Wollt Ihr ausharren als brave Soldaten bei ihm und mit uns? Wollt Ihr treu bleiben dem Kaiser, den man verläumdet? Wollt Ihr be- wahren den guten Namen des Regimen- tes, dem Ihr angehört? Wer nicht mit uns will, möge austreten, und ohne Furcht gehen — er ist frei!" — Tiefe Stille folgte, regungslos standen die Braven. ,Wie. ist keiner unter Euch, der austreten will?" .Nein, nein! wir bleiben Alle. ivir wollen als ehrliebende Sol« daten leben oder sterben'/ war die Ant« wort der treuen Italiener, die im Laufe des Feldzuges ihr Versprechen rühmlich gehalten und gelöst hatten. — Bald nach Beginn des Kampfes wurden drei Soldaten deS Infanterie-Regiments Erzherzog Albrecht von einem Bauern den Freischaaren in die Hände geführt, welche kurz vorher einen kaiserlichen Posten bei der Pulvermühle zwischen Cavalcaselle und Castelnuovo überrascht und aufgehoben hatten. Die Mannschaft dieses Postens — von einem einheimi- schen Regimente — rrat sofort zum Feinde über. Jene drei Soldaten sollten auch da- zu verleitet werden. Allein sie wußten zu entkommen und suchten wieder die Fahne auf, der sie Treue zugeschworen hatten. Als ihnen Feldmarschall-Lieutenant Fürst Kar l zu Schwarzenberg spater be- gegnete, unterhielt er sich mit den braven Leuten, belobte sie und wollte ihnen ein Goldstück schenken. „Geben Sie mir Ihre Hand, die ziehe ich allem Gold der Erde vor. Dem Kaiser habe ich den Eid geschwo- ren und werde ihn unter allen Umstän- den halten," entgegnete ihm der Gemeine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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