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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 104 -
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Schwarzenberg, Karl Philipp 104 Schwarienderg, Karl Philipp gibtendlichum7NhrMorgens das Zeichen zum Angriffe. Der Sieg war um 3 Uhr Nachmittags entschieden. Eng gedrängt zog der Feind sich zurück. Der 19. Oo tober vollendete die Niederlage und die Monarchen zogen, der Fürst voran, in die Stadt ein, deren Mauern noch eine ziemliche Zahl des feindlichen Heeres um« schloffen, daS wegen Mangels an Naum nicht gleichzeitig zu fliehen vermochte. Kaiser F i a nzschmückte aufdem Schlacht- felde die Brust, des Fürsten mit dem Großkreuze des Maria Theresien-Ordens ^ah. Ernennung ääo. Rötha, 20. October 1813), ihm folgten der Kaiser von Ruß- land und der König von Preußen in der Verleihung ihrer höchsten Decorationen. Und der Fürst? Wenige Zeilen aus Rö- tha vom 20. October charakterisiren ihn vollends. Sie sind an seine Gattin ge- richtet: „Zu Deinen Füßen, meine Nanni, — so beginnt daS Schreiben — lege ich die heiligen Lorbeeren, die mir der All mächtige gewahrte. Gott hat unsere Waffen gesegnet, die Niederlage des Fein» deS ist beispiellos. Nie sah ich ein schau- dervollereS Schlachtfeld! Colleredo. Louis Liechtenstein, Bianchi, Hardegg, Nostiz haben wie Helden gefochten; unser Verlust ist sehr groß, aber man kann sagen, der Feind hat Alles verloren. . . . Der Kaiser, mein Herr, hat mir daS Großkreuz verliehen, der russische das große des Gcorgs-OrdenS und der König von Preußen den schwär« zen Adler. Das sage ich Dir als Neuig, keit, denn Du weißt, meine Nanni, daß mich die Sache lohnt, mehr als alle Sou» verans der Erde zu thun im Stande find... Nanni. ich habe redlich und treu gehan- delt. viel geduldet und der Himmel hat mich gesegnet. Sende mir ein kleines Angedenken. waS eS immer sei, zum An. denken der glücklichen Ereignisse von der Ebene vor Leipzig. Dein, Dein, Dein Karl." Man wbiß wahrhaftig nicht, wer ist größer: der Fürst Schwarzenberg, der Feldmarschall Schwarzenberg oder der Mensch Schwarzenberg? — Um nun Napoleon zu verhindern, daß er irgend einen bedeutenderen Theil der verfolgenden Armee aufhalte und gar schlage, behielt Sch. die Streitkräfte in seiner Hand. Augenblickliche unwesent- liche Vortheile verschmähend, manches Versäumnih, manches Uebersehen der Generale nicht beachtend, behielt er im« mer den höheren Zweck, Herr der Situa» tion zu bleiben, im Auge und richtete seine Dispositionen dacnach ein. Da Napo« leon die Richtung von Coblenz ein» schlagen mußte, dirigirte der Fürst B lü« cher und Wittgenstein gegen die Lahn. Mit dem Kaiser Franz besichtigte er das Schlachtfeld von Hanau und zog dann in Frankfurt a. M. ein, mit dem Gefechte bei Hochheim machte er gleichsam den Schluß der durch die drei Schlachttage bei Leipzig bedingten Operationen. Nun galt eS zunächst über den Rhein zu drin« gen, Napoleon keine Rast und Ruhe zu gönnen, seine Versuche, daS geschlagene Heer zu sammeln und zu organisiren , zu vereiteln und so viel französische Gebiets» theile zu besetzen, als bei der Schwache deS Feindes irgend möglich war. Der Fürst wollte mit dem GroS seines Heeres dem durch die napoleonischen Heere seit zwei Iahrzehnde auSgesogenen Gebiets,» theilen nicht langer zur Last fallen, über- Haupt die weiteren Kämpfe in's feindliche Land verlegen und wo möglich mit den vorhandenen Kräften die letzten Ziele erreichen. um nicht durch Versäumniß der vollen Ausnutzung deS Sieges, auS Deutschland neue Reserven holen zu muffen. Der Fürst sprach — da diplo« matische Verhandlungen neuerdings die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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