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Sch»»Mn!>erg, Karl Philipp' 114 Zch«««enbers, Karl Philipp
Dazu kam ferner eine Abschrift des schon e»
wähnten Handdillets weiland Tr. Majestät
Kaiser Franz I., von Troppau ääo.
2l. October 1820. an den Feldmarschall
Grafen Bellegarde, welches die Errichtung
eines Denkmals anordnete. Als weitere Zu>
gäbe wurdrn Photographien des Thonmodelles
des Monumentes, der Plan des Aufstellungs«
platzes sowohl in seiner früheren wie in der
künftig ihm zugedachten neuen Gestalt und
ein Ausweis des Standes der Wiener Gar.
nison am heutigen Tage in den Grundstein
versenkt, welchen noch eine Anzahl der gegen«
wärtig gangbaren österreichischen Gold«,
Silber. Uüd Kupfermünzen beigefügt wurde.
Nach dem Erzherzog thaten die Mitglie«
der der fürstlich Schwarze nberg'schen
Familie, nach diesen die geladenen Gaste die
üblichen Hammerschläge auf den Stein,
während welcher Ceremonie noch zwei Sal-
ven der Infanterie und noch zweimal die
Geschütze vün der Terrasse herunter donnerten.
Im Innern des Festraumes, aanz nahe dem
Hofzelt, saßen die echten Ehrengäste des Tages,
die greisen Krieger, welche damals, an dem
Tag von Deutschlands Ehre, mitgekämpft
hatten unter der Führung deS Mannes, zu
dessen Monument man eben den Grundstein
legte. Auch eine Deputation des zweiten
Nhlanen-Negiments, welches bekanntlich den
Namen des Fürsten für immerwährende
Zewn trägt, wohnte dem Acte bei. Vier
Jahre später, am i8. October 1867, fcmd
die feierliche Enthüllung des Denkmals, im
Beisein Se. Majestät deS Kaisers Franz
Joseph. Statt. Punkt eilf Uhr erschien
der Monarch, von tausendstimmigen Vmat«
und Hochrufen, wie von solchen auch wahrend
der ganzen Fahrt über die Ringstraße be»
gleitet, empfangen. Unmittelbar hinter dem
Kaiser folgten Kronprinz Rudolph und Erz.
Herzogin Gisela mit ihrer Aja; eine weitere
Wagenreihe brachte die Erzherzoge Albrecht.
Rainer, Kar l Ferdinand, Leopold,
Kar l Ludwig, 3 udwig Victor. (F r n st.
Wi lhe lm und Heinrich, sowie den Krön-
Prinzen von Hannover an den Ort des
Festes. Se. Majestät der Kaiser stellte sich
mit dem König oon Hannover, der Erzher«
zogin Gisela und dem Kronprinzen Nu»
dolph unmittelbar vor den Sesseln, welche
sich in dem Hofzclte in erster Reihe befanden,
auf. Die Klänge der österreichischen National'
Hymne begrüßten den kaiserlichen Hof. und
a!K die letzten Töne verhallt waren, verrich. tete Cardinal-Erzbischof Fürst Schwarzen«
berg, welcher mit zahlreicher Assistenz fast
gleichzeitig mit dem Kaiser erschienen war,
das Gebet. Nachdem dieß beendet, gab Se.
Majestät dem Oberstkämmerer Grafen Cren«
nevi l le das Zeichen, und auf den Wink
des Letzteren siel die Hülle von dem Monu-
mente. Die Truppen präsentirten das Ge>
wehr, Erzdischof Schwarzenberg stimmte
das Tcdeum an, welches von dem Männer-
gesang-Vereine unter Zeitung seines Ehren,
Chormeisters Herbeck abgesungen wurde,
und von der vor dem Schwarzenderg'Palais
aufgestellten Batterie, sowie von den auf
der Ringstraße postirten Infanterie.Bataillo,
nen wurden dreimalige Salven abgegeben.
Inoem nun Se. Majestät im Zelte der fürst«
lich Schwarzender'schen Familie die Mit-
glieder derselben bewilikommte, dann sich
den künstlerischen Schöpfer des Monumentes,
Professor Dr. Hühnel, vorstellen ließ und
von dem Leiter der kais. Kunst-Erzgießecerei
den Oderbaurath Van der Nu l l und den
Baurath Ritter von Schwarz einige, die
Aufstellung des Denkmals betreffende Einzeln«
heiten entgegennahm, hatte der Männerge.
sang'Verein unter Leitung seines Ehren<Chor«
Meisters folgenden, von I . G. Seid l gedich«
teten und von Herb eck componirten Fest»
gesang angestimmt, welcher nach einem Motto
des Königs Ludwig von Bayern, also lau«
tet: Schwarzenberg, Dein Ruhm wird
ewig leben! Deinem Vaterlande hingegeben, j
Icder Eigenliebe fern, > Unbekümmert, ob die
Welt Dich nenne. I Ob sie jemals Dein Vrr«
dienst erkenne. > Wardst und bliebst Du unö
ein Stern! I S ch warzen b e rg, Dein Nam'
ist nicht verklungen. > Friedlich, alS Dein
großes Werk gelungen, > Stecktest Du deH>
Degen ein; I Und so blick' ermunternd aus
uns nieder, j Und so laß', bedroht je Kampf
uns wieder. I Nns Dein Bild ein Vorbild sein. j
Schwarzenberg, daß Du mit starken Van.
den.z Was sich fremd, zu kitten hast verstanden,!
Hat uns Sieg, Dir Ruhm gebracht. I Sei.
was Goti im Kampfe Dir beschieden, !
Oesterreich hinfort gegönnt im Frieden.- j „ In
der Eintracht liegt die Macht" '. > Unter den
Klängen oes Festgesangeö begab sich Se.
Majestät der Baiser zu der Deputation des
Uhlanen'Regiments Sch warze n be rg. be«
sichtigte hierauf die Invaliden, die Veteranen,
dann den Wien-RudolphSheimer Veteranen-
Verein und unterhielt sich mit mehreren Mit-
gliedern dieser Körperschaften in leutseliger
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon