Seite - 209 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Bild der Seite - 209 -
Text der Seite - 209 -
i) Johann 203 ) Johann
Da er nicht unthätig bleiben konnte, trat
er als Feldarzt im italienischen Heere ein.
Als nach beendetem Feldzuge das Heer
entlassen und sein feldärztlicde Thätigkeit
überflüssig geworden war. trat er in den
Civilstaatsdienst u. z. im Februar 4802
als Adjunct bei dem damaligen Secre-
tariat Italiens in Mailand ein. Darauf
zum Secretär deS außerordentlichen Com-
mifsärS für Verona ernannt, kam er 1806
als Secretär nachDalmatien, wurde 4808
Prafect des Tagliamento, im November
d. I . Staatsrath im Collegium der Audi«
tore, 1809 Eommissar der öffentlichen
Wohlthätigkeit, bald darauf Regierungs-
Commissär bei der italienischen Armee,
dann außerordentlicher Commijsär zur
Erhebung der Kriegsschäden, darauf be-
vollmächtigter Commissär jenseits des Po
und mit Ernennung N a p o l e o n'S, ääo.
Schönbrunn 10. October 1809. General-
Director deS öffentlichen Unterrichtes, we»
nige Tage spater Rath im gesehgebenden
Körper,imDecember1810,General.Direc.
tor deS Buchhandels und der Presse, nach«
dem er noch kurz zuvor zum italienischen
Conte erhoben worden war. Als Italien
wieder österreichisch geworden, wollte die
Regierung einen so erfahrenen Mann, der
sich der Achtung aller Parteien erfreute,
nicht unbedienstet lassen und so ernannte
ihn der Kaiser zum Mitgliede der für die
Organisirung der öffentlichen Schulen
eingesetzten Commission, wozu S. um so
eher berufen schien, als er schon im Jahre
1812 eine Reise nach Deutschland unter-
nommen hatte, um die öffentlichen Lehr-
und Bildungsanstalten kennen zu lernen,
wobei er mit den bedeutendsten Männern
im Gebiete der Künste und Wissenschaften
in Deutschland in unmittelbaren Verkehr
lrat. Im Jahre 1817, nachdem ihm von
Sr. Majestät der italienische Grafentitel
bestätigt worden, zog er stch in's Privat» leben zurück und widmete in Verona, wo
er stch häuslich niedergelassen, seine Thä«
tigkeit als Municipal-Asseffor der Oo-
MUN6, im Uebrigen lebte er abgeschlossen
für fick und die Wissenschaften, deren
emsiger Pfleger nach verschiedenen Rich«
tungen er war. Schon während seiner ob»
erwähnten dienstlichen Laufbahn hatte er
mehrere national-ökonomifche und statisli-
scheArbeiten im amtlickenAuftrage vollen«
der; so im Jahre 1803 eine Darstellung
des Zustandes und der Bedürfnisse deS
EtschgebieteS; im Jahre 1806 in beson-
derem Auftrage des Ministers deS Innern
eine „Statistik von Verona". Später als
er unabhängig einfach der Richtung seines
Geistes folgte, wendete er
sich dichterischen
Arbeiten und historischen, rechtswissen«
schaftlichen und philosophischen Studien
zu. So arbeitete er viele Jahre hindurch
an einem größeren epischen Werke. „^«5
FnsT-7-a eii 67/l'oLF?'a") daS er in zehn
Büchern in freien eilfüßigen Versen ge«
schrieben hatte. I n seinen historischen
Arbeiten beschäftigte ihn zunächst die Ur>
geschichte Italiens; von seinen zahlreichen
volkswirthschaftlichen und anderen Ab-
Handlungen sind zu erwähnen:
T'z's", namentlich aber seine zwei Bücher:
„As^a soc»no?n«'tt Fo^iöa", welche im
24. Bande der „Uoruoris äeH'^caäe-
mia ä.'g.^rioo1trir2) ooruiQsroio eä arti
äi VeiOQa" abgedruckt sind, während seine
vorgenannten und anderen Schriften im
9.,1l., 13.. 13., 19. und 23. Bande dieser
Hl6iQ0li6 und im <.,2., 4.. 5.U.6.Bande
der „ Uslliorie äeii' <7. K. Istituto Veneto
6.5 8oie^L6 Istters eä arti" enthalten sind.
Auch sonst noch entwickelte er in seinen
verschiedenen öffentlichen Stellungen und
o.Wurzb a
ch.biogr. Leriton. XXXIII. lGedr. 20. Sept. 1376.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon