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Seback Seback
plirte er wieder 1842 die Lehrkanzel der
Dogmatik an der Wiener Hochschule, an
welcher er bereits im Jahre 4838 die
theologische Doctorwürde erlangt hatte.
Als im Jahre 483! für die Theologen,
welche die Vorlesungen aus dem Kirchen
rechte bis dahin an der juridischen Facul<
tät gebort hatten, eigene Vorträge aus
dem canonischen Rechte angeordnet
wurden, wurde Sedackals außerordend
licher Professor des Kirchenrechtes an die
theologische Facultät der Wiener Hoch
schule berufen und später zum ordentlichen
Professor dieses Faches ernannt. Neben
seinem Lehramte, welches er bis zur
Stunde, also im Ganzen durch 42 Jahre
in den wicktigsten Fächern der Theologie,
nämlich Bibelstudium. Dogmatik. Kirchen»
geschichte und Kirchenrecht, versieht, war
S. auch durch eine Reihe von Jahren
lebhaft literarisch thätig. Noch vor seiner
Priesterweihe arbeitete er an der von dem
damaligen Director der theologischen
Studien im Jahre l828 begründeten
„Neuen theologischen Zeitschrift" mit. u.z.
erschienen in derselben seine Abhandlungen
über „Syrische Literatur" und „Ueber
die convlutensische Polyglottenbibel",
später aber arbeitete er für dasselbe Blatt
„Die Biographien katholischer Gelehr-
ten", eine Folge von auf Quellenstudium
beruhenden Aufsätzen, welche zu den Zier«
den theologischer Biographik gehören, es
sind die Biographien des berühmten
Orientalisten, Recbtsgelchrten und Kanz-
lers Kaiser Ferdinand's I., Johann
Albert vou Widmanstadt, welchem
die erste in Wien im Jahre 1333 ge>
druckte „Syrische Bibel des ti. T." (Pe-
schito) und die „krima slkmentg. lin-
FU9.6 8^ri202.6" (Wien 13?1) zu ver-
danken sind; des Archäologen Cardinal
Stephan Borgia; des Maroniten
Georgius Michael Amira. des Grün»
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XXXIII. ^G ders des Collegiums der Maroniten
in Rom und nachmaligen Patriarchen
von Syrien; des berühmten Numisma»
tikers Erasmus Fröhl ich; des For»
schers der alten, vornehmlich der griechi»
schen Geschickte Eduard Corsini aus
dem Orden der frommen Schulen; des
berühmten, um die Diplomatik und
Archäologie ebenso hoch verdienten, als
bescheidenen Benedictiners Johann M a>
b i l lon; des Astronomen und CanonicuS
am Domstifte zu Frauenburg Nikolaus
Copernicus; des lateinischen Dichters
Mathias Casimir Sarb iewski (Sar-
bievius) aus dem Orden der Gesellschaft
Jesu u. A. Da. wie bereits bemerkt
worden, diese Biographien aus den Quel»
len gearbeitet und die Werke eines jeden
einzelnen Gelehrten vollständig angegeben
und kritisch beurtheilt werden, so bilden
dieselben einen bleibenden schätzbaren Bei-
trag zur Lileraturaeschichte. Von ande»
ren in der genanntm Zeitschrift erwähnten
Arbeiten sind anzuführen: „Ueber das
literarifcheWirken deS PapsteS LeoXII."
und die „Erinnerungen an Alt'Afrika und
seine Kirche." Zugleich verfaßte S. zahl«
reiche Artikel für das in Freiburg erschie<
nene „Kirchenlexikon für katholische Theo-
logie", unter denen der im dritten Bande
enthaltene „Desiderius ErasmuS von
Rotterdam", welcher große Gelehrte des
16. Jahrhunderts gleichfalls dem Orden
der regulirten Chorherren des h. Auguftm
angehörte, durch seinen Umfang und dis
gründliche Behandlung besonders hervor-
zuheben ist. I n Gemeinschaft mit seinem
Freunde und Ordensbruder Franz Taver
Schwoy begann er die Herausgabe
einer Hebersetzung der ^.cta Uai-t^rum.
von Ru inar t unter dem Titel; „Gchte
und ausgemahlte Arten der ersten Märtyrer, nach
en älteLten Ausgaben und HanüZchrittkii ge-
sammelt nntl Kritisch beleuchtet durch
dr. 6. Jänner 4877.) 16
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon