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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 342 -
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Seid!, Johann Gabriel 342 Seidl. Johann Gabriel Lyrik gibt, die dcr'Politik entrathen kann, wenngleich nicht geleugner werden soll, daß die Poesie, ewig wie die Zeil, immer nur ein Nachhall der Zeit sei und sich von den in einer solchen vorwaltenden Elementen, wenn sie wirksam sein soll, nie ganz loslösen dürfe. Seidl 's Lyrik ist ohne Politik, trotz alledem und alledem, ebenso gehalt- und inhaltreich, weil sie das rein Menschliche mit einem Zauber ohne Gleichen umkleidet. Nenn man Seid l's Gedichte liest, so höit man eine Beichte von Gefühlen, so sieht man der Selbstschau eines keujchen Gemüthes gegenüber, die deS inneren Gehaltes nun und nimmer dar sein könne. Die Form seiner Dichtungen ist ebenso wechselnd, als durchgehends edel und dem behandel« ten Stoffe angemessen. Ihrer Reinheit und Zartheit wegen sind sie vornehmlich den Frauen — freilich denen des guten alten Schlages und nicht den Emancipations Eulen unserer Zeit — lieb geworden, und wer jugendlichen Freunden der Poesie, namentlich jungen Freunoinen derselben einen Dichter der Neuzeit ohne Bedenken in die Hand geben will, kann unbedingt ' S.'S „Vitulien", „Natur und Herz", „Deüer- iatei" und Alles, was seinen Namen trägt, wählen. Einige seiner lylisch-epischen Gedichte eignen sich besonders zur Decla- mation, ohne, wie da5 beiSaph ir'ichen der Fall, eigens m Absicht darauf gödlch. tet oder gearbeitet zu sein. Sie waren auch mit Vorliebe von bedeutenden Künstlern und Künstlerinen von denen wir beispielsweise: An schütz, Lucas, Ludwig Löwe, Frau Hebbl-Eng- haus, Amalie Mi t te l«W eiß d ach, Sophie Mül le r , Sophie Schröder, 3uise Neumann, Julie Rettich, Frau- lein W ü rzbur g, jetzt G abi l lo n, nen- neu, zum Vortrage gewählt worden. Und auch die-Weihe der Musik haben viele derselben empfangen, nicht um, wie dieß bei vielen Liedern Vogl's der Fall, erst durch die Töne zu einem In- halt zu kommen, sondern um die Lieb» lichkeit und Innigkeit dieses letzteren durch jene zu steigern. Ich habe mir die nicht geringe Mühe nicht verdrießen lassen, eine möglichst vollständige Liste jener Lieder Seidl 'S zusammenzustellen, welche von den vielen Componisten, unter denen wir den besten Namen begegnen, in Musik gesetzt worden sind. — Der Voll» ständigkeit wegen, sei noch bemerkt, daß Seid l sich manckmaldes eigenthümlichen Pseudonyms: „UstaNoNnnis" bediente, welchen man gewöhnlich unter Gedichten in den kleineren Taschenbüchern „Iduna", „Freund des schönen Geschlechts" und „Das Veilcden" begegnete. Uebersicht der poetischen und gelehrten Arbeiten Ioh. Gabr. Seidl's. ^.. Werke poetischen Inhalts. 1) Selbstständig er» schi enenc in chronologischer Folge. „Pannonia". Festspie! zur Eröffnung des großen Theaters in Pest (Pest 1824, Landerer). — „Schiller's Manen". Bilder auS dem Dickterlrben (Wien 1826. I . B. Wallis« hauser). — „Dichtungen". Drei Theile (Nien 182«, 182? und «828. Sollinger ^LiebeZkino in Leipzig), gr. 12«.); 4. Tdeil: Balladen. Romanzen, Sagen und Lieder"; 2. Theil: „Lieder der Nacht", „Elegien aus Alfons von Lamartine", „Die Deutung"; 3. Tdeil: ,.E>zädlunaen", Ansichten über Opern und Ouernbüchcr". „Der Maurer und der Schlosser", romantisch.komisches Sing. spiel ^dasselbe wurde im Wiener tais. Hof« Qperntheater im Jahre 1826 aufgeführt; über die „Dichtungen" vergleiche Theodor Hell's „Wegweiser im Gebiete der Künste und Wissenschaften" 1827, Nr. 6^; eine neue. 1836 erschienene AuSgade ist nur TiteI«Auögade. — „Wien's Umgebungen". Ein unent« dehrlicher Wegweiser für Fremde und Ein, heimische (Wien 1826. Mörschner u. Iaöper). — „Olinserln". Oest'rcichische G'ltanz'ln, G'sangln und G'schicht'ln" , drei Hefte (Wien 1828 und 1830. Sollinger. gr. l2«.); zweite Auflage, vier Hefte (ebo. 1838. 1»;°.); dritte Auflage, als: „Gedichte in nieder.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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