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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 353 -
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Seite - 353 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34

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«) Georg Simon (ssn.) Sina, Georg Simon irgendwie Gewinn verheißende industriell« Unternehmung bei Seite liegen gelassen, den kleinsten Erwerb nicht verschmäht aber selbst an den größten Erwerb ni, das größte gewagt, nie Alles auf Einer Wurf gesetzt. Ein Bild vielseitigster Reg. samkeit bot fichIedem dar. der dieRäumk seines Waltens betras. Dort saß er, der Chef des HauseS. noch als stebenzigjähri ger Greis von früh Morgens bis spä> Abends und empfing Jeden: den reichen Bankier, der ihm weittragende Finanz plane auseinandersetzte, wie den einfachen Handelsmann, welcher ihm „ein Geschält" anzutragen kam. mit Jedem sprach er, unterhandelte er selbst. Er war durch und durch Kaufmann; Erwerbsthatig» keit war ihm nicht Zweck, nicht Mittel sondern Lebensbedmgung, Lebensele- ment. So als ihm an einem schönen Sommermorgen ein Bekannter auf der Bastei begegnete und ihm zurief: „Wie Herr Baron,' Sie sind nicht .auf dem Lande?" antwortete der Millionen» mann: „Ich habe keine Zeit dazu". Da- bei vereinigte er mit diesem kaufmanni» scken Fleiße eine Genauigkeit, die mit. unter an's Barocke grenz-te. So erzählt man sich von ihm das Folgende: Der Diener deS Barons bemerkte einmal, daß man zu irgend einem Zwecke ein neues Vorhängeschloß brauche. „Auf dem Bo> den muffen noch einige alte sein", erwie« derte ihm der Baron. Der Bediente ging und suchte, fand aber nicktS. Da stieg der vielfache Millionär, der zweit« reichste Mann der Monarckie, selbst auf den Dachboden, wo er wirklich auch ein altes» noch brauchbares Schloß fand, wie er es suchte. Diese Züge charakteri» siren treffend diesen merkwürdigen Geld« mann. Als er im Jahre 1836 71jahrig starb, verfügte er, nachdem er seine Schwiegertöchter und. seine vier Enkeli. v. Würz b ach. bioar.Lenkon. XAXIV. l nen mit reichen Legaten bedacht und allen in seinem Geschäfte- Bediensteten ansehnliche Geldbeträge verschrieben, für die griechische Kircke zur h. Dreifaltigkeit in Wien 20.000 Gulden, für die Armen der zu dieser Kirche gehörigen Gemeinde l0.000 Gulden und für die grieckische Capelle zum h. Georg, gleichfalls in Wien. 5000 Gulden. Von seinen zahl- reichen, bei Lebzeiten gespendeten Gaben seien hier nur die zwei auS dem Jahre 13l4 elwähnt, in welchem er einen Bei« trag von 3000 Gulden zum Invaliden« fonde und einen zweiten von 2000 Gul> den nebst 73 Eimern Wein an die Inva« liden, nach der Rückkehr der k. k. Trup« pen im genannten Jahre, gespendet hatte. Georg S imon Sina war königlich griechischer Generalconsul in Wien, Gou- verneur.Stellvertretec der privil. öster« reichischen Nationalbank. erster Deputir« ter des k. k. privil. GroßhandlungS-Gre« miums, Präsident der k. k. priv. öfter- reichischen Staatgeisenbahli«Gesellschaft. Repräsentant und Mitintereffenr mehre« rer bedeutender industrieller Unterneh- mungen. Ehrenbürger der königlichen Freistädte Ofen, Szegedin und Arad und Ritter des kaiserlich österreichischen Ordens der eisernen Krone 2. Classe', außerdem war er von Seite Rußlands, Griechen- landS und der Türkei decoritt. Schließ, lich sei hier bemerkt, daß sich in den Lebensskizzen der einzelnen Familienglie« der dieses Hauses die Thätigkeit, die lange Jahre hindurch, so zu sagen, eine gemeinschaftliche ist, nicht abgrenzen und dieß und jenes von dem Gesammthause Geleistete Diesem und Jenem einzeln zu> weisen läßt: Die Bedeutung dieses Ge» 'chlechts im öffentlichen Leben und auf national'ökonomischem und finanziellem Gebiete ließe sich nur im großen Ganzen zusammenfassen, waS aber nicht die Auf» t>7. !ä. Juli l877.) 23
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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