Seite - 135 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sonnklar-Stadelmann, Band 36
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Spenden, Joseph 135 Spendou, Joseph
Treue und Todesverachtung vor allen
Anderen hervorgethan. Als nämlich im
Jahre l862 daS 2. Iowa-Regiment bei
der Erstürmung der Verschanzungen des
Forts Donnaldson vorläufig zum Rück»
zuge beordert wurde, verließ der junge
Spel le t ics , welcher in diesem Regi-
mente.als Freiwilliger diente, die Reihen
desselben. Sein Capitän und Freund
war gefallen und er wollte seinen Tod
rächen. Ohne auf die Ordre zu achten,
die ihn zurückruft, wirft er den Rock von
sich, legt seinen Schießbedarf auf den-
selben und ladet unter dem Ausruf:
„Schurken! Ihr habt meinen Capitän
getödtet, ihr sollt eS mir entgelten!", von
Kugeln umfällst, seine Muskete. Ein
Rebell fällt, noch ein zweiter und so fort
bis Spel le t icS seine letzte Patrone
verschossen hat. Da erblickt er einen
feindlichen Officier mit einer revolviren»
den sechsläufigen Rifle, der fchon einmal
nach ihm geschossen hatte; schnell stürzt
er sich den Berg hinab auf seinen Gegner,
packt ihn und entreißt ihm die Waffe,
um mit hochgeschwungener Trophäe in
die Reihen seiner ihn mit Jubel auf»
nehmenden Kameraden zurückzukehren.
Spe l le t ics , als „der Held von Don»
naldson" allgemein gefeiert, wurde später
Capitän in der amerikanischen Armee.
Kertbenl) (K. M>), Die Ungarn im AuS.
lande. I. Nameneliste ungarischer Emigration
seit l849. 2000 Nummern mit biographischem
Signalement (Brüssel und Leipzig l864,
Kiehling und Comp., kl. 3«.) S. 58, Num«
mer 45:l9, 4340, 454l. 4342. — Telegraf
(Gratzer Localblatt) !8«7. Nr. los.
Lpencer-SlNitl), Constanze, stehe:
Smith, I . Constanze ^Band XXXV,
S. 183).
Spendon, Joseph (Dompropst des
Wiener Metropolitan . Capitels und
Schu l m a l, n, geb. zu Möscknach in Kram im Jahre 1737, gest. im Jahre
18l3). Den ersten Unterricht erhielt er
in der Stadtschule zu Kramburg, dann
bezog er das Gymnasium in Laibach, wo
der nachmalige Bischof von Laibach, An»
ton Kautschitsch sein Lehrer war. Als
er zwölf Jähre alt war. stand S^ völlig
verwaist, und nun ließ ihn sein älterer Bru-
der A n t o n ssiehe in den Quellen
S. 138), damals Priester der erzbischöf-
lichen Cur, nach Wien kommen, wo er 1769
am akademischenGymnasium seine Studien
fortsetzte. Nach beendeten philosophischen
Studien, über seine Berufswahl unschlüs»
sig, besuchte er die juridischen Vorlesun-
gen der Professoren H upka und Ma r-
t in i . Aber schon im nächsten Jahre ent«
schied er sich für das Studium der Theo«
logie. Wahrend er demselben oblag,
erwarb er sich die Zuneigung seines Pro«
fessors der Kirchengeschichte Ferdinand
Stöger , der ihn in seine Wohnung
aufnahm und mit mehreren anderen Pro»
fefforen bekannt machte. Bei Stöger
erweiterte sich der Kennwißkreis des jun«
gen Theologen, der seinem Lehrer bei
Verfassung des „Introäuotio in kiäw-
rikin ecLleLiaLtioaiia" hilfreich zur Seite
stand. S. widmete sich dem katechetischen
Unterrichte. Bei diesem genügten ihm
die katechetischen Unterweisungen des be»
rühmten Pädagogen Ignaz von Fe l-
big er ^Bd. IX, S. 166) und des Hi-
storikers Michael Ignaz S c h m i d t
lMd. XXX, S. 303, Nr. 90), der be-
kanntlich, ehe er als Geschichtschreiber
seinen Ruhm erlangt, als Pädagog in
verdienstlicher Weise gewirkt, nicht, viel-
mehr fand er sich durch die Methode des
Linzer Katecheten Joseph Mi l le r sBo.
XVII I , S. 328, Nr. 44) befriedigt und
die praktische Uebung trat ergänzend
hinzu. Als im Jahre 1781 die beiden
Katecheten an der Wiener Normalscbule
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon