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Spitz 178 Spitzbart
ter bat der Künstler nicht wieder aus
gestellt.
Kata logeder Iabres-AuSstellungen in der k k,
Akademie der bildenden Künste bei St. Anna
in Wien 1842, S. 22. Nr. 9; 1844, S 23
Nr. 4. 5.
Spitz. Isaak (gelehrter Rabbiner
geb. in Böhmen um das Jahr 1760.
gest. zu I ungb unzlau im Sommer
1842). Sich für den theologischen Be
ruf entscheidend wanderte S. als Jung-
ling unter Noth und Mühsal zu entfern
ten, in hoher Achtung und im Ruft
der talmudischen Gelehrsamkeit stehenden
Lehrern seines Volkes, um sich für seine
künftige Lebensstellung vorzubereiten. Als
er dann selbst in Iungbunzlau die Rab»
binerstelle bekleidete, hielt er zwar das
Palladium seiner Gemeinde immer boch,
aber weit entfernt, in starrer Orthodoxie
alles ;u verdammen, was den Fanatikern
seines Glaubens für profan und qotllos
erschien, hielt er alles Gute und Schöne.
in welcher Sprache es sich kundgab, bock
in Ehren, und, selbst Poet, stimmte er
nie die Harfe David's zum Zelotismus
herab. Da ihm die hebräische Sprache
am geläufigsten war, schrieb er seine
Gedanken und Gefühle und zwar meist
in schwungvollen Dichtungen nieder.
deren Druck er aber in übergroßcr Be>
scheidenheit nie gestattete. Indeß befan»
den sich dock viele seiner Dichtungen in
Abschriften in den Händen seiner Ver-
ehrer. Bald nack seiliem Tode aber gab
sein Sohn I . T. Spitz einige derselben
mit einer Biographie seines Vaters unter
dem Titel: ^ ^ > " IFKH (Prag 1843.
6".) heraus. Die große Menge von
Menschen aller Bekenntnisse, die seiner
Leiche das letzte Ehrengeleits gab. zeigte,
in welcher hohen Artung Rabbiner
Spitz in allen Schichten der Bevölke-
rung gestanden. Am tiefsten aber trauerte seine Gemeinde, die er über ein hal>
beS Jahrhundert in bewegten Zeiten
mit Umsicht. Milde und echter Frömmig-
keit geführt und berathen. Noch sei als
eines nicht gleichgiltigcn Umstandes er»
wähnt, daß der Dickter Moriz H a rt-
mann j^Bd. V I I I , S. ^ ein Enkelkind
des Rabbiners Iftak Spitz war. — DeS
Isaak Spitz oberwahnter Sorm I . T.
Spitz gab auker der genannten Bio»
graphie seiues Vaters auck eine Lebens-
geschichte des gelehrten Elea^ar Fleck-
les. eines Mannes, der durch zahl«
reiche theologische, philosophische und
homiletische Schriften in der hebräischen
Literatur eine hervorragende Stelle ein-
nimmt, heraus. I . T. ist ein Tockter>
söhn des Eleazar F l eckles, und dieser,
wenn Herausgeber nicht irrt, der Vater
des bekannten Karlsbader Arztes Leopold
Fl eckles sBd. IV, S. 263).
Frank! (Ludw. Aug. Dr.), Sonntagsdlätter
(Wien. gr. 8".) ,842. S. 655: „Nekrolog".
EpitzblNt, (Poet. geb. im
Jahre 4769. Todesjahr unbekannt).
Lebte noch im Jahre ttt.'-iA in Wien
in den drückendsten Verhältnissen, und
wurde für ihn, der damals, ein 84zäh-
riger Greis, seinen brodlosen Sohn mit
dessen Kindern zu ernähren hatte, in
der Väuer l e'sch^n Theater-Zeitung zu
Unterstützungsbeitragen aufgefordert. I n
diesem Aufruf wird bemerkt, daß Spitz«
bart ein großes episches Gedicht —
Titel und Gegenstand desselben sind
nicht angegeben — geschrieben, wofür
"ich jedoch kein Verleger fand: ebenso
e er ein dramatisches Werk vollendet,
dessen Form veraltet und das daher
nie zur Aufführung kam. Die unten
genannte Quelle bemerkt am Schlüsse des
vorerwähnlcnAufrufs:, Spitzbart, wenn
hn auch noch kein Journal genannt hat.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon