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Sprenger, Alois 262 Sprenger, Alois
auf Genealogie und Biographie; 93 ent
halten Commentare zum Koran; 171
Gesetz (Ritus) und Religion; 203 Ethik,
Ascese und Mystik; 154 Wörterbücher,
Sprachlehren. Werke über Rhetorik. Me
trik und Reim (in arabischer Sprache);
267 arabische Poesie und ausgewählte
Prosa; 160 persische Poesie; 108 Persische
Wörterbücher. Grammatiken. Erzählun«
gen, Werke über Stilistik, Metrik. Rhe>
torik 2c.; 12 perfische Uebersehungen
auS dem Indischen, worunter Werke über
Musik und Medicin; 96 indische schöne
Literatur; 88.3ogik, Dialektik. Philosophie
überhaupt (darunter ein Buch über Wil»
lenSfreiheit, über Existenz und Wesen
Gottes); 33 Mathematik und Astronomie;
63 Medicin. Alchymie; 28 Encyklopädien
und Sammelwerke. Bald nach seiner
Ankunft in Europa, wohin er seinen Bü»
cherschatz mitgenommen, ließ er sich, zu-
nächst in Weinheim bei Heidelberg nie»
der, wo er den Katalog seiner Bibliothek
verfaßte und dieselbe darauf zum Ver<
kaufe ausbot. Die Hoffnung, diese
Schatze des Orients, welche der Tiroler
mitgebracht, würden dem Kaiserstaate er»
halten, und von der Regierung angekauft
werden, erfüllte sich leider nicht. König
Max von Bayern hatte das Augenmerk
auf die Sammlung gerichtet und wollte
sie für die Staatsbibliothek erwerben,
aber Berlin, als eS von diesem Vor«
haben Wind bekam, ließ im telegraphi-
schen Wege sofort den Kauf abschließen,
und der kostbare Schatz wanderte — statt
nach Wien oder München — nacb Ber«
lin. Von Weinheim überfiedelte S. nach
Woberen in Bern, wo er längere Zeit
verweilte. Ob er. da er sich selbst als
„etwas nomadischer Natur" bekennt,
noch dort oder wo er jetzt weilt, ist nicht
bekannt. Sprenger war auch in sei»
nem Fache schriftstellerisch thatig. Die bibliographischen Titel seiner Schriften
aufzufinden, wollte mir nicht gelingen.
So z. B. soll er mehrere englische Werke
ins Indische übersetzt haben, hat dann
während seines Aufenthaltes in Indien
eine lithographische Presse eingerichtet,
und auch eine Zeitung redigirt. Seine
erste Arbeit, welche er in Indien heraus«
gab. war: Eine „Ohreztamutliie arabischer
schritt5tlllrr" (Delhi 1843) ; — dann
folgte eine Grammatik der englischen
Sprache, verfaßt in einem indischen
Idiom (ebd. 1843)'. — „Gine Geschichte
des Mahmud Ghllznati" (Calcutta 1847); —
„Gin Veöen Mnhllmmed's"Mohabad183l);
— Sine Uebersetzung des persischen Ge»
dichtes: „Gulistan" (derRosengarten),von
Saadi (ebenda 1831), und die für
Freunde der orientalischen Literatur wohl
wichtigste: y^-' H»?'S7!F6?-'s Oata^ns c»/
o/ tüs KM? o/ On^k"
1884), welcke er in seiner
Eigenschaft als Hosdibliothekar des Mo»
gulS in Lucknow verfertigte. Mehrere
Werke der orientalischen Literatur mit
Erläuterungen veröffentlichte Spreu-
ger in der von Roör herausgegebenen
„Indischen Bibliothek". Während seines
Aufenthaltes in Europa arbeitete S. an
einem „Leben Muhammeds", da er in
einer Sammlung alle orientalischen
Schriften über des Propheten Leben be»
saß, Schriften, von denen die bisherigen
Bearbeiter desselben wie: Washing-
ton, I r w i n g u.A. die wenigsten ge«
kannt oder doch benutzen konnten. DieseS
Werk erschien unter dem Titel: „Nus D-
ben und die Dhre des Muhammed". 2 Theile
(Berlin 1862. Nikolai, 8<>.). Zum Schlüsse
sei bemerkt, daß der orientalische Frag-
mentistFal lmer ay erlsBd.IV, S.141^>.
Sprenger 's LandSmann. auch einer
seiner intimsten Freunde war.
TirolerSchützen'Zeitung (Innsbruck, 4".)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Band 36
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sonnklar-Stadelmann
- Band
- 36
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1878
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 376
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon