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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
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Steigentesch, August kehr, neuer Verwendung gewärtig, in Wien auf. Im Jahre 1823 schickte ihn der Kaiser nach Berlin, um dem Kron< prinzen von Preußen zu seiner Ver« mählung die Glückwünsche des kaiser« lichen Hofes zu überbringen; nach sei« ner Rückkehr von Berlin wohnte er dem Congreß von Verona bei. Indessen stell« ten sich die Symptome einer Wassersucht ein, welche er vergebens zu bekämpfen suchte, ilidem er, immer noch einer Ver» Wendung gewartig, die Kreise der hö> heren Wiener Gesellschaft besuchte. Ms aber sein Leiden nicht weichen wollte, vielmehr immer größere Fortschritte machte, trat er in den Ruhestand übec und lebte zurückgezogen von allen öffent- lichen Geschäften. Durch eine ansehnliche Erbschaft, welche ihm von Seite seineS älteren Bruders zugefallen war, befand sich S. in vollkommen unabhängiger Lage. Er lebte seinen literarischen Nei- gungen und gastronomischen Genüssen, welcde letzteren eben sein oberwähntes Leiden, wozu er seiner großen und star- km Körperbeschaffenheit nach incliniren mochte, vor der Zeit hervorgerufen ha» ben dürften. Die Sommermonate brachte er meist auf seinem Landhause in Laa. einem zwischen Breitenfurth und Preß. bäum in Wiens nächster Nahe, in an« muthigster Waldgegend gelegenen Dorfe, zu. Vor feiner letzten Reise nach Italien hatte er aber daS Landhaus verkauft und lebte bis zu seinem Tode, der ihn im Alter von erst 52 Jahren dahin» raffte, in Wien. Steigentesch war mit einem Fräulein von Zwier le in, welches er in Wehlar kennen gelernt hatte, verheirathet. Aber diese wenig zierliche und ihn im Alter überragende Dame war nichts weniger als geeignet, daS eheliche Glück eines Lebemannes, wie es S. war, zu begründen. Die ' Steigentesch) August Verbindung war auch nur von kurzer Dauer; eS folgte mit beiderseitigem Ein« Verständniß, ohne daß zu einer gericht» lichen Scheidung geschritten wurde, die Trennung. Die Frau zog sich auf ein Lanogm zurück, wo sie S. von Zeit zu Zeit besuchte, und wo sie bis zu ihrem um 18t6 erfolgten Tod lebte. Stei- gentesch, ebenso durch seine Talente, wie durch gefällige UmgangSformen, viel. ftitige einflußreiche Verbindungen und eine imposante äußere Erscheinung begün« siigt, hatte rasch Carriöre gemacht. Selbst ohne, oder doch ohne nennenswertheS Vermögen, hatte er sich durch Erbschaft und seiu Glück im Spiel ein Capital er» worben, und später davon eine Summe von 30.000 fi. auf Leibrenten angelegt. Außerdem hinterließ er ein schuldenfreies Vermögen von etwa 100.000 fi. Da er keine nahen Verwandten hatie, ver» schrieb er etwa die Hälfte dieser Summe einer Dame, Maria von Hügel, der Tochter seines vieljährigen Freundes, der mit ihm zugleich Commifsarius in NegenSburg war und mit dem er m den freundschaftlichsten Verhältnissen ge« standen. Zum TestamentS.Erecutor er. nannte er feinen Freund, den Hofrath im Ministerium des Auswärtigen An. dreas Florimund Grafen Mercy sBand XVII, S. 393. Nr. ^ , dem er seinen wohl sortirten und ausgestatteten Keller und das silberne Tafelgerath für 24 Per. sonen vermachte. Einer in seinem Testa« mente als Verwandte bezeichneten Ba« ronin von Langen, welche im Würt» temberg'schen lebte, legirte er die Summe von 5000 fi.. zu welcher Nvlch dem Ab« leben seines alten Kammerdieners eine gleich hohe Summe hinzukommen sollte. Auch hatte er in Siebenbürgen lebende Steigentesch bedacht, ohne jedoch anzugeben, ob sie mit ihm versandt
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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