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Stein, Anton Joseph 20 Stein, Anton Joseph
Salzburg im Jahre l820), ein Architek
dessen Nagler in seinem „Neuen allgem
nen Künstler.Leriton" ^Bd. XVII, S. 266
kurzweg, ohne Näheres über ihn zu berichten
gedenkt. Steiger war ein tüchtiger Fach
mann. Im Jahre l??l bei der salzburg
scben Landschaftskanzlei angestellt, wurde <
i782 landschaftlicher Bauverwalter, in welch«
Eigenschaft ihm die Ausführung aller land
fchaftlichen Civil« und Militärbauten oblag
Auch leitete er die der salzburgischen Iand
schaft obliegende Ausführung der Uferdäm
mungen mit Quadersteinen vor dem Fleisch»
Michaels«, Klampferer« und Ledererthore z,
Salzburg, ferner im Jahre l?88 den Bai
des Getreidemagazins. Nach der im Jahr
j3lt erfolgten Aufhebung der salzburgischen
Landschaft wurde er dem Cameralbauamt
als Verwalter und 1816 der Oberbaucom
mission als Referent und Bauinspector zu
getheilt, in welcher Eigenschaft er, 70 Jahr«
alt, starb. fK. k. österreichisches Amts«
und InteNigenzblatt von Salzburg
lt. September 1820, S. 862.) — 2. Jo-
hann Steiger, siehe: S taiger Johann
lBd. XXVII. S. 92). — 3. Michael Stei.
8 er, ein zeitgenössischer Medailleur, von dessen
Hand in der Iahresausstellung 1844 in der
t. k. Akademie der bildenden Künste zu
St. Anna in Wien zwei in Stahl geschnitten
Medaillen, deren eine „Christus im Schooß
Mariens", die andere „Hagar in der Wüste'
darstellte, zu sehen waren. Ueber Lebens»
und Bildungsgang, wie über andere Werke
des Künstlers, fehlen alle Nachrichten. ^Kata.
loge der Iahres'Ausftellungen in der t, k.
Akademie der bildenden Künste bei St. Anna
in Wien (8<>.) 1844. S. 23. Nr. ls und 1
Stein, Alwin siehe: Stein, Nannette
I^ S. 42 in den Quellen. Nr.'i).
Stein, Anton Joseph (k. k. Rath
und Professor der classischen Lite.
ratur an der Wiener Universität, geb. im
Dorfe B laden m Oberschlesien am
24. April 1759, gest. zu Wien am
4. October 1844). Sohn armer Eltern,
hatte er von frühester Jugend eine
unbezähmbare Luft, durch Wald und
Felder zu schwärmen. Im Alter von
44 Jahren kam er in das Gymnasium der Franziskaner zu Leobschütz, hörte
dann Philosophie zu BreSlau. als ein
plötzlich in ihm erwachter Trieb ihn
drängte, in die Welt. zunächst nach
Rom zu gehen. Aber ein junger Mann.
der von dort herkam, stellte ihm die
unentbehrlichen Erfordernisse hiezu in so
eindringlicher Weise vor, daß er diesen
Gedanken aufgab, worauf er nach Wien
ging. wo er Sprachstudien und andere
Wissenszweige nnt großem Ernste und
Fleiß betrieb. Daselbst machte er Be.
kanntschaft mit den Hofräthen von Mar«
t ini ^Bd. XVII , S. 33) und von
Sonnenfels >M. XXXV, S. 317)
und wendete sich mit besonderer Vor«
liebe der griechischen Sprache und Lite-
ratur zu. Selbst mittellos, muhte er zum
Unterrichtertheilen sich bequemen, und
kam als Lehrer zu den jungen Grafen
Leopold und Joseph D aun, Enkeln des
berühmten Feldmarschalls, auf Schloß
Ennsegg in Oberösterreich, wo er bis
1784 lebte. Im Jahre 1783 bewarb er
sich um daS Lehramt der Poetik am
akademischen Gymnasium zu Wien, und
wurde durch die Mitwirkung des Hof«
aths vonBi rkenstock ^Band I,
S. 406), dcr sein Wissen zu würdigen
wußte, bald darauf zum Professor er-
nannt. Als im Jahre 1802 dieses Gym-
astum den Piaristen übergeben wurde,
am S t e i n an das Gymnasium zu
St. Anna, wurde aber 1806 ganz uner«
wartet an die philosophische Facultat der
Wiener Universität überseht, ander er
ls Professor der classischen Literatur bis
um Jahre 1825 lehrte, worauf er über
in Ansuchen von Kaiser Franz I.
inter Verleihung deS Titels eines kaiser,
ichen Rathes in den Ruhestand ver>
:tzt wurde. Von der Stadt Wien war
m die Salvator > Medaille verliehen
»orden. Stein erfreute sich bis zu den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Band 38
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stehlik-Stietka
- Band
- 38
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon