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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Band 38
Seite - 65 -
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Steinebach Steinebach !oruS". das seiner religiösen Tendenz lizei. dem Grafen Sedlnitzky, zu thun. der eben selbst zu den Lind.Bewunderer:i zahlte, und einen noch so harmlosen An' griff auf die Gefeierte unter keiner Bedin. gung gestatten wollte. Alle dem Grafen gemachten Vorstellungen, das Stück frei« zugeben, blieben erfolglos', erhielt es anderthalb Jahre im Pult verschlossen. Endlich im Jahre l847. nachdem der Lind-Taumel sich gelegt, gestattete er, nachdem die Censur noch zahllose Ver« siümmelungen an der ,Leni Wind" will- kürl'.ch vorgenommen, die Aufführung. Nun aber war der richtige Zeitpunct für eine dramatische Arbeit, die eigent< lich docd nur ein Gele^enheitSscher; war, vorüber, und das drastische Moment, in welchem ein in Verkleidungsrollen be« sonders geschickter Darsteller die Pseudo- Lind auf der Bühne agirte, und nach schwedischen Melodien öechische Lieder vortrug. erMie nicht jene Wirkung, die ihm zur Zeit, als noch die gefeierte schwedische Nachtigall alle Herzen bezau- berte, von den für Heiteres so empfang- licben Wienern zu Theil geworden wäre. Diese nichts weniger als aufmunternden Erfahrungen bewogen Stet neb ach, sich der Bühne ad und einem Gebiete zuzuwenden, auf welchem er mit mehr Glück zu produciren hoffte. Er wendete sich der Erzählung in ihren verschiedenen Abarten — Novelle, geschichiliche Skizze. Volkägeschichte, historisches Genrebild u. s. w. — zu. und arbeitete, ja arbeitet noch in dieser Richtung mit einer uner« schöpflichen Rührigkeit und Rüstigkeit darauf loS, daß er wohl als der frucht» barste Autor Oesterreichs auf diesem Ge- biete gelten mag, da sich die Zahl seiner novellistischen und erzählenden Arbeiten wohl auf mehrere Hundort belaufen inag und er also den deutschen Novellisten Paul Heyse in der Quantität weit halber von der Censur beanständet worden und von welchen drei Dramen nur das zweite als Buchdrama im Drucke erschie« nen ist. So sanken Steinebach'S hoch» gespannte Erwartungen, die er sich oon seinem dramatischen Wirken gemacht, ziemlich tief herab > und von der Hof- bühne, von der er nichts mehr zu hoffen hatte, wendete er sicd den Vorstadt» Bühnen zu und wollte eS auf denselben versuchen. Er schrieb ein tragikomisches Märchen „Der Liebestraum", welches von dem Theater» Director Pokorny auch angenommen und im Jahre 1843 auf dem Theater an der Wien gegeben wurde. Aber auch dieses Werk hatte unter den Strichen oeS Censors und der Speere der Direction empfindliche Kürzungen erfahren. 2,e ursprünglichen drei Acte waren auf zwei zuiamnn'n» geschmolzen, und obwohl Stein eb ach das verstümmelte Werk selbst zurück« ziehen wollte, so ging das. der darauf bereits verwendeten Ausstattungskosten wegen, nicht mehr an. So kam es denn zur Aufführung und erhielt sich auch ein paar Wochen auf dem Repertoire. Noch einmal wollte es S. mit den Brettern versuchen; da es mit dem ernsten Dra« ma nicht ging, das Volksstück die dop- pelten Unbilden der Censur und Direc» tion zu erdulden gehabt, wendete sich Steinebach der heiteren Muse zu. und der damalige Lind«Taumel, welcher ganz Wicn durch etliche Monate befan« gen hielt, bot ihm eine treffliche Ge- legenheit, seiner komischen Muse frei die Zügel schießen zu lassen, so entstand die dramatische Satire „Leni Wind". Aber damit kam er am übelsten au. Denn nun hatte er es nicht mit der Censur, sondern mit ihrem Chef, dem damaligen Gmeralgewaltigen der Po- o. Wurzdach . bioar.Leriwn. XXXVIII. lGedr. l5.Ott. l878).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Band 38
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stehlik-Stietka
Band
38
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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