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Stranover 247 Anton
Früchte und Vögel gemalt und in Zeich«
nung und Färbung die Natur treu nach
geahmt habe. S t r a n o v e r verließ
sein Vaterland Siebenbürgen, hielt sich
längere Zeit in Dresden auf und ging
später nach London, wo seine Frucht
und Blumenstücke Beifall fanden. Viel
leicht begab er sich dahin auf einen Ruf
seines Meisters, der bereits zu Anfang
des achtzehnten Jahrhunderts, zur Zeit
der Regierung der Königin A n n a
(1702—1714). mit seinen Arbeiten die
freundlichste Aufnahme in England ge>
funden hatte. Fast ein halbes Iahrhun»
den scheint Bogdan i daselbst gelebt
zu haben. Die großen Summen, welche
er sich durch seine Bilder erwarb, wurden
von seinem liederlichen Sohne vergeu-
der, so daß er in seinen hohen Jahren
in bitterster Armut sterben mußte. Lein
Zögling S t ranover arbeitete Fruckt-
und Blumenstücke, aber auch Gefiügel
und todtes Wild. Oesterreichische Werke
über Kunst und Künstler gedenken sei«
ner nicht. in österreichischen Galerien
und Sammlungen ist er auch gar nicht
vertreten. Hingegen sind in der Galerie
zu Schwerin folgende Werke seines Pin»
sels vorhanden: „Gin langgeschmän^ ter Zlsse
mit der linken Platt an einem Naumzweig sich
haltend, mit der rechten Pflaumen pflückend;
vor demLlioen mehrere Früchte und ein Meer»
Zchumnchen" (32 Zoll breit. 26^2 Zoll
hoch. Galerie Nr. 398); — .Gin weisser
zottiger sitzender Hund mit braunen Ohren. Var
demselben eine Melone, eine blaue Grande,
uirr Pürsiche, einige Nüsse nna Feigen; n«ch
hinten ein kleiner Papagei und ant einen,
Zweige ein Vlllnpkaff". Seitenstück zu dem
vorigen, daher gleiche Maße (Galerie
Nr. 412)' — „Oine an einem Nagel hän-
gende Nebe mit zum grünen «Trauben, deren
Schlagschatten an der Rückwand sichtbar sind"
(33V2 Zoll hoch. 27l/z Zoll breit; Ga- lerie Nr. 447); — auch ein .Frachtstück,
dem narigen ähnlich, nur ist statt zwei blauer
eine grüne Traube zusehen". Gegenstück zu
dem vorigen (Galerie Nr. 447) ; —
„Gin Papagei und ein kleiner Vogel mit drei
Trauben" (32 Zoll breit. 2 6 ^ Zoll hoch;
Galerie Nr. 35l)', — „Gin alter Fasan
mit jungen Fasanen und einer ant einem Äste
sitzenden Lachtaube" (Gleiche Maße mit
dem vorigen, Galerie Nr. 533); — „Gine
Weintraube" (lS'/L Zoll hoch. 12 Zoll
breit; Galerie Nr. 38). — Diese sieben
Stücke, sämmtlich gut erhalten und mit
Stranover 'ä vollem Namen gezeich«
net, aber ohne Jahreszahl, sind nach
deS gegenwärtigen Galerie« Directors
Or. S c h l i e AuSspruch nicht ohne
Werth, jedenfalls von höherem Werthe,
als dessen Vorgänger, der Hofmaler
3 eu the , diesen Frucht- und Thier«
stücken im Kataloge der Schweriner
Galerie zuerkannt hat.
Nag!er (G. K. Dr.), Neues allgemeines
Künstler.Leriton (München l839. E. A
Flrischmann. U°.) Bd. XVll, S. 460.
Stl2.Nsklj, Anton (Consistorial«
rath und Schul. Oberaufseher in
der Königgrätzer Diöcese. geb. zu Velik 0
Ket bei Landskron am 29. October
1793, gest. am 14. August 1838). Nach-
dem er die OrtSfchule besucht hatte, kam
er nach Mahrisch-Trübau auf das Gym>
nasium, welches er l8t t beschloß. Von
seinem Oheime, dem Ehrendomherrn
Iof. StrHnsky. unterstützt, komile er
zu Prag die philosophischen Vorträge
hören, nach deren Beendigung er zu
Königgtätz dem theologischen Studium
>ich widmete. Bereits im vierten Jahr»
gange desselben wurde er Prafect des
Alumnats, und noch im November dieses
IahreS empfing er die Priesterweihe. I i r
der Seelsorge war er zunächst als AuS«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon