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'Straßer, Joseph 271 Straßer. Joseph
der kaiserlichen (Wiener) Akade-
mie der Wissenschaften", zweite Ab«
theilung, Band LXXVII I (1878. Mai-
Heft): „Neber die mittlere Temperatur
von Kremsmünster"; — in den „Circu-
laren zum Ber l iner astronomi»
schen Jahrbuch". Nr. 103 und 108:
„Vergleichssterne für Planeten"; — in
der «Viertel jahrschrif t der astro»
nom isch en G esellsch aft": „Doctor
Augustin Res lhube r . Biographische
Skizze" sBd. I I , 2. Hest^. Mittheilun-
gen von astronomischen Beobachtungen
enthalten auch Bd. XXX und XXXV
von Schumacher's „Nachrichten", und
meteorologische Nachrichten die „3inzer
Zeitung" und daS „Lilizer Volksblatt".
— G a b r i e l S t raßer 's Verdienste
wurden ah. Ortes und in Kreisen der
Wissenschaft wiederholt gewürdigt. An»
läßlich der Säcularfeier des Stiftes
KcemSmünster im Jahre 1877 wurde
5?. G a b r i e l mit dem goldenen Ver»
dienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet;
die meteorologische Gesellschaft in Wien
und die astronomische in Leipzig zählen
ihn zu ihren Mitgliedern, und die Ge»
meinde seines Geburtsortes Waldzell
verlieh ihm das Ehrmbürgerthum.
Poggendorff ( I . C-), Biographisch.litera«
risches Handwörterbuch zur Geschichte der
eracten Wissenschaften (Leipzig 1863. I . Am»
bros. Barch. gr. 8".) Bd. I I , Sp. 1020.
— Meyer (I>). Das große Conversations«
Lexiton für die gebildeten Stände (Hildburg»
hausen, Bibliographisches Institut, gr. 8«.).
V. Supplemrnt.Band, S. 1062.
Straher. Joseph (E r f i nde r der
nach ihm benannten?1srrSL äs 8tr2L8,
lebte im 18. Jahrhundert). S. war ein
Wiener Bürger in den Tagen M a r i a
Theresias und ihres Gemahls Franz
S t e p h a n . Im Leben dieses nicht
uninteressanten ManneS mischen sich Ge- schichte, Anekdote und Gerücht. Es
würde sich unter allen Umständen der«
lohnen, die Wahrheit zu erforschen, um
so mehr. als die vor langer denn einem
Jahrhundert erfundenen I^ierres äe
3tr238 der Erfindung der neuesten Zeit,
Edelsteine künstlich nachzuahmen, Con-
currenz machen und jedenfalls die Prio«
rität für sich haben. „? i 6 r r s s 6. s
ö t r a s g " nannte man nämlich in der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts,
wie unsere unten genannte Quelle berich«
tet, „das bekannte Artefact. das man vor-
züglich zur Verzierung der Knöpfe auf
Staatskleidern liebte". Heutzutage ver-
steht man unter I>i6rr6L äe strass, oder
kurzweg LtrkLL) eine aus sehr reinenMa«
terialien zusammengesetzte, durch Metall-
oryde verschieden zu färbende blei» und
borarhaltige Glasmasse, welche zur Nach-
ahmung von Edelsteinen dient und wenn
sie farblos ist, die künstlichen Brillanten
bildet. Man erzählt nun über die Ent»
stehung dieser künstlichen Brillanten oder
kiorrss äs ätraäs Folgendes: Vor dem
ehemaligen Burgthore in der Joseph-
stadt wohnte im 48. Jahrhundert in
einer der belebteren Straßen in einem
Hause zu ebener Ecde ein Wiener Bür-
ger — nacb Einigen Juwelier — Na-
mens Joseph St raßer , der einen
großen Theil seines bescheidenen Einkom-
mens auf allerlei
chemische Experimente
verwendete. I n den Fenstern seiner
Wohnung sah man denn auch zu jeder
Jahreszeit Proben der Ergebnisse seiner
chemischen Versuche, von denen es nicht
feststeht, ob er sie aus Spielerei oder
im Ernst anstellte. Jene Proben sahen
Mineralkörpern ahnlich und zeichneten
sich insbesondere durch mannigfaltige,
mitunter hellglänzende und durchschim-
mernde Färbung aus. Diese hellweißen,
rothen, grünen, milchweißen oder an-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon