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Strauß) Georg 326 Strauß Georg
Strauß, Friedrich Dionys, siehe:
EttllUß, Joseph I I . ^S. 363, in den
Quellen, Nr. 2).
Strauß, Georg ( T h i e r a r z t ,
geb. zu T a r v i s in Kärnthen und
nicht, wie eS bei Schrader -He«
r i n g heißt, K a r f i s in Krain, am
31. August 1800, gest. zu Wol fsb erg
in Karnthen am 25. December 1843).
Nachdem er auf den Wunsch seines Va<
ters, eines Bäckers von Profession, das
Schmiedehandwerk erlernt hatte, begab
er sich nach Wien, um den Thierarznei
curs durchzumachen. Nach Beendigung
desselben mit dem Erreichten jedoch nicht
zufrieden gestellt, bat er seinen Vater
brieflich, ihm zu gestatten, daß er den
höheren Zehrcurs besuchen dürfe. Mit
den geringen Mitteln, die ihm der Va>
ter zur Ausführung seines Vorhabens
gewahren konnte, ging er voll Eifer
an die Vorbereitung zu seinem künf-
tigen Berufe, holte aber auch in den
übrigen Disciplinen das ihm Fehlende,
soweit ihm daS Hauptstudium Muße
dazu ließ, mit großem Fleiße nach. Bald
widmete er sich auch dem Studium der
Chirurgie und fand in Professor Hör»
m a n n , der ihm seine volle Theil-
nähme zuwandte, einen freundlichen und
rathenden Förderer in allen seinen Be«
strebungen, in denen er sich so wenig
Ruhe gönnte, daß er endlich schwer
erkrankte. Nachdem er aber genesen,
legte er die Prüfungen ab und gönnte
sich dann einige ihm so nöthig gewor-
dene Ruhe. Bereits zählte er 26 Jahre,
als er die Stelle eines Pensionärs an
dem Wiener Thierarznei. Institute er-
hielt, und nun befand er sich im eigent«
lichen Fahrwasser. Bald unterzog er
sich dem Concurse für die Stelle eines
Lehrschmiedes, aber dieselbe erhielt sein Mitbewerber, der sich nach praktischer
Seite, namentlich in der Geschicklichkeit
des Schmiedens, unterrichteter als er
erwies. Jedoch dieser mißlungene 35er-
such spornte ihn nur zu größerem Eifer
an. und nachdem er sich in der Praxis
vervollkommnet hatte, erhielt er denn
auch die Stelle eines zweiten Thier»
arztes an dem kaiserlichen Gestüte zu
MezohegyeS, von welchem er später an
daS Gestüt zu Radautz in der Buko«
wina übertrat. Im Jahre 1842 wurde
ihm die Lehrkanzel der Veterinär»
Chirurgie und chirurgischen Klinik an der
Wiener Thierarzneischule verliehen, an
welcher seine geschwächte Gesundheit
ihm nur eine kurze Wirksamkeit gönnte.
Zur Linderung seines Leidens, welches
sich durch den lauten Vortrag nur ge-
steigert hatte, zog er sich in seine Hei«
mat nach Wolfsberg zurück, wo ihn
nach wenigen Monaten der Tod ereilte.
I n seinem Fache war er auch als
Schriftsteller thätig, im Druck erschien
von ihm: „Nie Heilkraft der Natur, ihre
Orkrnntniss im Allgemeinen und in Nrziehnng
ant die Grundsätze der Alluchirurgie insbrsan-
dere dargestellt kür Aerzte nnd Thierarzle"
(Wien 1829. Volke. gr. 8".): — „Nie
Harrsncht der Fällen nnd ihre slfinptllmatischen
Gelenkentzündungen. Beobachtet nnd dargestellt
für Thierärzte, Gekailllinie- und Gestüts man-
nrr" (Wien 1832, Heubner. gr. 8<>.); —
„Handbuch des Hnk- und Klanenbeschlages oder
gründlicher wissenschaftlich praktischer Unterricht
über alle diejenigen Mittel, madnrch gesunde
Hute gesund erhalten, die nnregelm'assig gebil-
deten uuil gebrechlichen verbessert nnd die er-
Krankten wieder geheilt werden" (Wien 1844.
Braumüller und Seidel, gr. 8".); —
„systematisches Handbuch der Veterinär»
Chirurgie", zwei Theile (Wien 1843. mit
1 Kupfert., gr. 8<>.). I n der von N e«
bel und V i i fortgesetzten Busch'-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon