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Streif Andreas 24
Stracig bei Görz.' Der alte Wohnsitz,
ein mächtiger, aber vollständig schmuck«
loser Bau. bei Gründung der Fabriken
daselbst errichtet, wurde nun in einen
Palast in italienischem Style umge»
wandelt. Eine kleinere Arbeit Strei t 's
ist das Wohnhaus Seiner königlichen
Hoheit des Herzogs N i c o l a u s von
Württemberg. Bei diesem Bau war die
Eintheilung des Hauses mehr oder
weniger vorgeschrieben. Außerdem be<
schäftigten ihn neben seiner Lehrthatig-
kcit noch verschiedene kleinere litera-
rische Abhandlungen, so wie eine große
Zahl Bauarbeiter!, uon denen auf Wien
einfallen : daS R a p v'sche HauS am
Rennweg Nr. 7. die Zinshäuser Veith-
gasse Nr. i t und Metternichgasse Nr. 43.
alle durch interessante und schöne Trep.
penanlagen sich auszeichnend; endlich
das Palais Eugen M i l l e r's von
A ich h o lz in der Heugasse. Bei
einigen Concurrenzen, an welchen er sich
betheiligte, gewann er Preise, so. bei dem
Theater« und dem Schulhausbau in
Karlsbad. Kurz nach seinem Eintritte in
die Wiener Künstlergenossenschaft wurde
er in den leitenden Ausschuß berufen,
dessen Vorstand«Stellvertreter er heute
ist. Seine Thätigkeit in diesem Vereine
war stets sehr umfangreich. Er ging 187o
als Delegirter desselben zu der 400jähri-
gen Michael Angelo>Feier nach Florenz;
als solcker auf den Genoffenschaftstag
der deutschen Kunstgenoffenschaften in
Berlin und als Juror zur Iubelausstel»
lung des Münchener Gewerbevereins;
auch war er Juror bei den Concursen
für die Monumente Beethoven'S und
Gri l lparze r'S, ferner Mitglied der
Ausstellungscommission für die Welt»
.ausstellung 1876 in Philadelphia und
1878 in Paris, bei allen diesen Missionen
das Amt eines Schriftführers bekleidend. Streit) Eduard
Bei einer Unternehmung in jüngster Zett
(April 4879). welche Wien außerordent-
lich lebhaft in Anspruch nahm, wurde er
von der Künstlergenossenschaft mit M a«
kart delegirt, in dem Festcomitö des
Gemeinderathes vornehmlich für die Ge»
staltung des FestzugeS zu wirken. Wäh-
rend Makar t die Skizzen entwarf,
übertrug man ihm die oberste künstleri-
sche Leitung der Ausführung im Einver«
nehmen mit dem Ersteren, desgleichen
die Leitung der Wagenbauten. Das
gesammte Arrangement, die Aufstellung
und daS Commando des Festzuges sielen
ihm zu. Ihm ist es hauptsachlich zu
danken, daß derselbe nicht zu einem
Quodlibet von Costumirten und Nickt«
costumirten wurde, da er, in der ganzen
Festcommisfion der Einzige unerschüt»
terlich, trotz aller Anfeindungen, diesen
Gedanken festhielt und ihm auch zum
Siege verhalf. Die Gem einde Wiens
lohnte seine Bemühungen durch Verlei-
hung des Bürgerrechtes und die Spende
eines werthvollen Brillantringes.
Oesterreichisch e Kunst < (5 hro n ik. Her«
ausgegeben von 1>r. Hrinrich K ä b d e b o
(Wien. 4«.). I. Vand (l!l?9), Nr. ?. S. ll)7,
im Artikel „V^reinswl'sen"; II. Band (ik?tt),
S. 23, 26, 68 uno tu«.
Streit, Eduard (T o n k ü n st l e r,
geb. in Brunn im Jahre 4808, gest.
ebenda 22. März 1874). Ein um das
Musikleben Brünns vielverdienter Ton«
künstler, der Sohn deü RegenSchori Leo»
pold St re i t an der Vrünner Stadt-
pfarrkirche zu St. Jacob. Als er. ein
zwölfjähriger Knabe, eines Tages vor
einer größeren Zuhörerschaft ein Concert
von Rieß mit glänzendem Erfolge vor»
getragen hatte, beschloß sein Vater, ihn
zum Musicus heranzubilden. Nicht ganz
im Einverstandnisse mit demselben, einem
Manne alten Schlages, der weiteres
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon