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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 103 -
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Seite - 103 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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Struber 103 Struber nicht nur durch seinen sicheren Schuß, mit welchem er manchen Gegner dahin« streckte, sondern auch durch das Nieder- schmettern von Felsstücken auf den Feind wesentlich beitragend. Bis dahin hatte er die Stelle eines HauptmannS in einer Pongauer Compagnie versehen, nun wurde er für seine Waffenthat von I>. Haspinger, im Namen Andreas Hofer's als Landes-Obercommandan« ten, sogleich auf dem Schlacktfelde zum Major ernannt. Am 3. October nahm der französische Marschall 3 e febvre Hallein im Sturme ein. Er hatte hier« bei die eines Ueberfalls gar nicht gewar» tigen Landesvertheidiger so plötzlich überrascht, daß sie, durch großen Ver< lust an Mannschaft geschwächt, nach nur kurzem Widerstände in das Gebirge sich zerstreuten. S t ruber . den seine Leute in eiliger Flucht irn Stiche gelassen, rettete sich nur durcd 3ist. indem er in Oberalm seine militärischen Abzeichen ablegte und im Wirthshause daselbst die eindringenden Feinde als Kellner in Jacke und Schürze bediente. Darauf übernahm er selbst das Commando am Engpaffe Lueg. Und hier leistete er BewundernSwerthes. Die sinnreichen Vorrichtungen, welche er zur Verthei- digung dieses natürlichen Schutzwalles in Ausführung gebracht, und der Hel> denmuth, mit welchem er denselben in Gemeinschaft mit dem als Hauptmann unter ihm stehenden Peter Sieber er ^Bd. XXXIV, S. 24!) an der Spitze eines nur kleinen Häufleins Getreuer vertheidigte, erregten allgemeines Er« staunen. Dieses Verhalten brachte die weit überlegenen feindlichen Schaaren zur Muthlosigkeit. Schon war der Feind aus allen Seiten in die österreichischen Lande eingebrochen, St ruber stand noch unerschütterlich auf seinem Posten, von welchem er die heftigsten Sturm- angriffe des übermachtigen Gegners zu> lückscblug. Wer kann sagen, zu welchem Ende diese heldenmüthige Vertheidigung geführt haben würde, wenn sie nicht durch den Auftrag der österreichischen Regierung an St ruber , den Paß zu übergeben, wäre abgeschnitten worden? Die nächste Folge der Uebergabe war. daß die an dem Paffe gelegene Behau« sung des ruhmvollen Vertheidigers vom Feinde geplündert, er selbst verhaftet, mißhandelt, tranSportirt und sogar mit dem Tode bedroht wurde. Das Land Salzburg kam an Bayern. Als es nach dem zweiten Pariser Frieden wieder an Oesterreich zurückfiel, ward auch Stru- ber nickt vergessen. Zunächst erhielt er mit kaiserlichem Handschreiben vom 28. November 1817 für seine muth« volle Zandesvertheidigung vom Jahre l809 die mittlere goldene Civil-Ehren- Medaille mit Oehr und Band, dann mit einem zweiten ääo. 26. Juli 1833, nachdem sich seine Vermögensverhält- nijse verschlimmert hatten, eine jährliche Gnadengabe von 300 fl. Bei jeder Durchreise deö Kaisers oder eines an» deren Familiengliedes des ah. Kaiser- hauses durch den Pah 3ueg rjtt Stru< ber in seiner alten Schützenmajors« Uniform mit entblößtem Säbel dem Wagen vor. Nach seinem Tode wurde die Witwe mit einer jährlichen Gnaden» gäbe von 130 fl. betheilt. Gr liegt auf dem Friedhofe deS Marktes Werfen, links vom Haupteingang in die Kircke, begraben. Ein einfaches Kreuz mit der Aufschrift: .Allhier ruhet der bochschätz- balste Herr Joseph Struber gewes» ter Wirth und Gastgeber zu Stegen« wald. Gr starb im 73. Jahre seines Alters am 19. Juli 1843 um 4 Uhr Abends", bezeichnet stine Ruhestätte.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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