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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 166 -
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Seite - 166 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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166 Stüh dahin; nur einmal unterbrach er seim Ruhe durch die Theilnahme an eine! Feier, welche die ehemaligen Zögling, der Schule in Kempten zusammenrie und in ungetrübter Weise am 24. und 23. August 1837 stattfand. Nun aber griffen zwei rasch aufeinander fol gende traurige Ereignisse tiefer in sein Leben ein. Am 28. November 1838 starb sein Stiftscollege, der Geschichtsforscher Joseph C h m e l M . I I , S. 331) wenige Wochen später der Propst des Stiftes Friedrich M a y e r auf einc^ Reise nach Rom, die er in Angelegen heiten der Klöster gemeinschaftlich mit dem Seitenstettener Abte Ludwig Ströhm er ^Bd. X ^ S. 73 j^ angetre- ten, in der ewigen Stadt, die er schwer krank erreicht hatte. Letztere Trauer künde war der schwerste Schlag für S t ü l z , der sein Lebelang mit unver» brüchlicher Freundschaft an M a y e r gehangen, dessen Tod in jener Zeir, da 5ie Klöster in ihrer Existenz bedroht waren, das Stift am empfindlichsten traf. Stü lz übernahm nun vorderhand die Administration des Stiftes. I n dieser , Stellung begab er sich um die Mitte März 1839 nach Klofterneuburg. wo eine Versammlung der Stiftsvorstände der österreichischen regulirten Chorherren« klöster über die Feststellung der Ordens- Verfassung und der regulären Disciplin berathen sollte. Als aber am 11. Mai 1859 die Wahl des neuen Propstes vor- genommen wurde, fiel dieselbe auf S t ü l z , der auch in „Gottes Namen" das Opfer brachte, sie anzunehmen, mit der Ueberzeugung freilich, daß seine letzte frohe Stunde geschlagen habe. Am fol» genden Tage wurde der ehemalige Bre« genzerwaldesbube zum Prälaten von St. Florian geweiht. An Beglück» wünschungen zu seiner neuen schweren Würde fehlte es nicht, sie kamen von nah und fern, unter andern von Höf ler , Ringseis und Döl l inger auS München. Die Jahre seines Prä« latenthums, an welchem er nach eigenem Geständniß nie eine rechte Freude hatte^ flössen ihm doch im Ganzen ruhig dahin, und wenn eine Störung dazwischen trat, so kam sie von außen, wenn die politi- schen Zustande ihn auf die Arena riefen. Mit den gelehrten Arbeiten, welche er begonnen, ging es langsam von statten, da ihm die neue Würde noch weniger Muße übrig ließ, als sein früheres Dechalitenamt. An weiteren Ehren durch Verleidung von Diplomen seitens ge- lehrter Gesellschaften fehlte es nicht, doch von allen erfreute ihn am meisten das eine. durch welches er am 3. August 1863 von der Wiener Hochschule zum Doctor der Theologie ernannt wurde. Seine politische Wirksamkeit für die Dauer einer Landtagsperiode (1861 bis 1866), denn S t ü l z war, wie er es befürchtet hatte, am 23. März 1861 von der Classe des Großgrundbesitzes in den oberösterreichischen Landtag gewählt worden, bietet wenig Erwähnenswertheg. Er war seit jeher allem politischen Hader abhold, ein Konservativer vom reinsten Wasser, d. h. ohne das Neue zu ver» urtheilen, wen-i es nützlich und lebenS< fähig war, wollte er das Alte, daS sich bewahrt hatte, um jeden Preis erhalten wissen. Die Stürmer und Dränger jener Zeit, in allen Formen und Trachien, waren ihm verhaßt, er fußte wie im ge» ehrten Leben, so im politischen unbeug« amen Halts auf dem Boden der Ge> 'chichte und erblickte in dem Bemühen, as, was sich seit Jahrhunderten auf. gebaut, mit einem Male zerstören zu wollen, nicht blos eine Anmaßung, son» ern geradezu ein Verbrechen. Die auf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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