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Stürmer, 181 Stürme^ Karl
an dem Feldzuge gegen Piemont
theil und wurde noch im nämlichen Jahre
als Hauptmann in den Generalstab über«
seht. I n Angelegenheiten der Territorial«
und Grenzbestimmung gegen Piemont
erhielt er 48t8 eine Sendung nack Paris.
Nach seiner Rückkehr vermalte er sich und
mußte in Folge dessen den bestehenden
Vorschriften gemäß seine Stellung im
Generalftabe aufgeben. Er wurde dem-
nach in die Linie zurückübersetzt und kam
als überzähliger Escadrons - Comman«
dant in das Chevaurlege-rS« Regiment
Graf Nostiz Nr. 7. In diesem avancirte
er in seinem Range <827 zum Major,
183l zum Oberstlieutenant, 1832 zum
Oberst und Regiments« Commandanten,
welchen Posten er sieben Jahre bekleidete.
Ueber den vortrefflichen Geist des Regi«
ments und über dessen musterhafte Aus«
bildung wurde ihm von Seite des Hof.
kriegsrathes eine schriftliche Anerkennung
zutheil. <839 rückte er zum General-
Major auf und erhielt als solcher zuerst
eine Brigade in Podgorze nächst Krakau,
später in Preßburg. Als im Jahre !846
der Aufstand in Galizien ausbrach, über«
nahm er das Commando jener Truppen,
welche gegen die Grenze Galiziens beoi«
dert wurden, nickt nur um zur Nnter«
drückung der Erhebung nach Kräften
mitzuwirken, sondern um auch in den
angrenzenden Comitaten die Ruhe auf«
recht zu erhalten. Im genannten Jahre
erfolgte seine Ernennung zum Feldcnar»
schall »Lieutenant und Divisionar zu Her-
mannstadt in Siebenbürgen; in gleicher
Eigenschaft kam er im Februar 1848.
kurz vor Ausbruch der Revolution, nach
Oedenburg. Zwei Monate spater erhielt
er Befehl, sich unverweilt nach Görz zu
begeben, die dort zu sammelnden Reser«
ven in Brigaden zu ordnen und den
Armee»Corps des Feldzeugmeisters Gra» fen Nugent alle mögliche Unterstützung
zu leisten. Unter Einem leitete er die Ce»
nirung und erste Beschießung von Palma
Nuova. Als drei Wochen später das
Commando des Reserve«Corps dem Feld«
marschall.Iieutenanl Freiherrn von W e l<
den übertragen wurde, übernahm Stur»
mer jenes einer Truppendivision an der
Piave. Mit derselben durchstreifte er
das Gebiet von Bellutio und säuberte es,
vornehmlich in den gebirgigen Gegenden,
vom Feinde, dann besetzte er Bassano
und, nachdem er den Feind aus dessen
fester Stellung bei Enego getrieben hatte,
eröffnete er die Straße nach Tirol über
Primolano. Nach der Einnahme von
Treviso. an welcher er wesentlichen An»
theil genommen, erhielt er zugleich mit
der Bezeugung der allerhöchsten Zufrie»
denheit das militärische Verdienstkreuz.
In der Zeit vom Juni bis October 4848
commandirte er die Cernirungstruppen
und schlug mehrere größere und kleinere
Ausfalle des Feindes erfolgreich zurück.
Am 23. October wurde ihm das Com»
mando des dritten Armee.Corps ange«
tragen. Im Begriffe zur Uebernahme
desselben sick nach Brescia zu verfügen,
bekam er Nachricht von einem nächtlichen
Ueberfalle des Feindes auS Malghera.
durch welchen die in langem unabgelös»
ten Vorpostendienste erschöpften Truppen
aus Mostra vertrieben worden waren.
Feldmarschall«Lieutenant S t ü r m e r
zögerte nun keinen Augenblick', an d«
Spitze der CernirungS'Truppendivifion
zwang er den Feind, Mostra schleunigst
wieder zu räumen, und am 28. befanden
sich mit Anbruch des Tages die Unseren
neuerdings in der früheren Position. Als
noch in derselben Nacht der erkrankte
Feldmarschall» Lieutenant Baron W e l»
den daS Kommando des zweiten Re»
serve»Corps niederzulegen gezwungen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon