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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Seite - 65 -
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Seite - 65 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42

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^ Bartholomäus Szemere (Familie) ist wahr, daß in kurzer Frist Alles von seiner Unfähigkeit überzeugt war. allein seine schlechten Eigenschaften versöhnten ihn end. lich mit der immer rascher hervortretenden Revolutionspartei und dn er ganz geschaffen war, den Bertrand des Robert Macaire mit katzenbucklerischer Würde und Anhäng' lichkeit zu repräsentiren. so hatte ihn eine bizarre Laune des Schicksals auch mit Er. fülluna dieser Sendung gesegnet und ihn zum Ministerpräsidenten K o s s u t H'S ae. macht — mit dem er einen ähnlichen mo< ralischen Makel theilte, vor dem er immer auf den Knieen lag — als dieser Minister« Portefeuilles zu vertheilen hatte. Sonst hatte er sich niemals fürKossuth begeistert, ja sogar vor und bei Beginn des 1847/48ger Neichstages das Gegentheil gethan.... Eine reiche Heirat vertagte das harte „Muß", die Märztage stellten ihn auf einen Posten, wo sein kaltes Urtheil und die iiefö Weisheit in der thatsächlichen Wirklichkeit aus dem Nebeldunste der Theorie emporsteigen sollte, und siehe da — der arme B artho lo m äus, der Verächter Kossuthischer Staatsweisheii, geberdete sich wie Marat — sein Schwulst wurde immer revolutionärer, er transplantirt die demokratische Republik mit leicht ver» ständlichen Clauseln, wo die Königskrone über einem L. schwebte. Die Gefahr er- scheint, er wechselt mit seinem Gönner einen Blick und Pöl tenberg muß in das rus» sische Lager, um dem Großfürsten C o n» stantin die Krone Ungarns anzubieten; oie Gefahr wächst, B a r t h o l o m ä u s flieht, er wirft endlich seinen Gönner wie eine ausgepreßte Citrone von sich (???) und ist nun in Paris erschienen, wo er wahrschein» lich in Bälde ein Werk darüber herausgeben wird, wie groß und wie gerecht die unga. rische Revolution gewesen, und wie klug und nothwendig auch die Maßregeln ge. wesen, wklche Kossuth und er getroffen. Möglich auch. daß er ein Buch gegen seine Freunde und Ueberzeugungen schreiben, schwarzgelb malen und beim österreichischen Gesandten in Paris um straflose Rückkehr nach Ungarn mit der Bedingung bitten wird, alle Aufschlüsse zu geben uno in Zu< kunft der beste Unterthan in der Welt zu. sein". Also schrieb man 1850 dem „Oestec. reichischen Lloyd" in Wien aus Pesth. — Das Facsimile der Unterschri f t Szemere'S befindet sich in Heinrich Ritter von L e v i t s ch n i g g'S Werke: „Kossuth v. Nurzbach, biogr. Lexikon, XI.I I . sGe und seine Bannerschaft" (Pesth 1850. Gust. Heckenast. öo.) Bd. I, S. 249. Die Familie Szemere. Die Szemere sind eine alte protestantische (calvinische) Familie, die ihre Stammregister bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts zurückführt und einen OomsL äs (3vsrin äs ttagk äs 3s- nsrs ^.ba. als ihren Ahnherrn bezeichnet. Die ununterbrochene Stammreibe beginnt zu Anfang des 13. Jahrhunderts mit Do- nnnik de Zemere und führt bis auf die Gegenwart. Um die Mitte des vorigen Jahr« Hunderts bildeten die Söhne des Ladis- laus <II.) Szemere, eines Anhängers Räkäczy's, Ladislaus (III.) und Adam, zwei Linien, uno von der Linie Ladic» laus (III.) zweigte sich mit seinem Enkel Ladislaus (V.) eine dritte, noch heute blühende Linie ab. Die Szemere waren eifrige Protestanten, und Ladis laus (II.) gehörte mit Johann Radväny. Ladislau« MadäcS und Stephan Zol tän zu jener Deputation, welche am 13. September 1781 von Kaiser Kar l VI . die Aenderung der sogenannten ersten Carolinischen Resolution vom 21. März 1731. die Regelung der Pro« testantenfrage in Ungarn betreffend, oder doch die Aufhebung der Formel des bekann» ten Decretaleides bei der h. Jungfrau Maria, erbat, welcher Formel zufolge die Protestanten bei der Wahl zu Aemtern nach der Decretal» Iuramentsformel (LAvi-essis vsrdis äsi^g'i'HO Vii-^Iuis st Zanotorum) schwören sollten; diese Bitte wurde ihnen jedoch nicht gewährt. Ein Franz Szemere aber faßte die Rechte der Protestanten nach der gesetzlichen Seite in einer Schrift zusam» men, welche unter dem Titel „^u?H y.uibiiü NvauFsUeorüin iu i-sßuo HullFai-ias HsU^o uititur, a6.vsrLaa.us HuribuL K12 Qravg.- miua L^QOptios äsLei-i^ls. g.n. 1790" (5. 1.» 4"., Fol., 13 S.) im Druck erschien. Schon im vorigen Jahrhunderte findet der Name Szemere ehrenvolle Erwähnung in Oester« reichs Kriegsgeschichte: denn Stephan Sze» mere, ein Sohn Adams, deS Gründers der zweiten Linie der heute noch blühenden Szemere, fand am 1. October i751 als Major im 37. Infanterie>Regimentt, damals Joseph Graf Eszterhäzy. jetzt Feldzeu^. meifter Freiherr von MertenS, bei dem Sturme auf Schweionitz den Heldentod, Mehr in den Vordergrund aber trat der Name Szemere in unseren Tagen, in . 20. Sept. l88tt.) 3
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Band 42
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Szedler-Taasse
Band
42
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
356
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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