Seite - 82 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Band 42
Bild der Seite - 82 -
Text der Seite - 82 -
S)entivä.nyi, Karl 82 i) Karl
gegeben ist. Denn wie viele Gelehrte gibt es, die
ungarisch verstehen?) — (S ch w a ld o p le r).
Historisches Taschenbuch lauch u. d. T.
„Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts").
Mit besonderer Rücksicht auf die österrei»
chischen Staaten (Wien 18«?. Anton Doll
kl. 5°.) S. <42.)
Szcnt'Illonay. Joseph (Domherr
zu Gran, geb. zu Papa in Ungarn,
Geburtsjahr unbekannt, gest. 1769).
Aus einer adeligen Familie. Der Theo«
logie sich widmend, wurde er Domherr
in Preßburg, Weihbischof von Arbe, Abt
unserer Lieben Frauen zu Pankotta und
4744 Domherr des Graner Capitels,
hierauf Propst von St. Thomas, dann
General<Vicar der Erzbischöfe Nicolaus
Grafen Cs^ky und Franz Grafen Bar»
koczy und endlich Administrator des
vacant gewordenen Erzbisthums. Er
übersetzte Georg Rippel's Werk über
die Ceremonien und Gebräuche der Kirche
ins Ungarische unter dem Titel: „ä.2
Li« (Tyrnau 1760). Auch stif.
tete er in seinem Geburtsorte Päpa ein
Hospital für 24 Arme und dotirte es mit
reichlichen Mitteln.
et I'lovincia.lium äer
sViüuiiao 17?l', 8".) oäiti5
. III.
yi, Karl ( P r ä s i d e n t
des ungarischen Abgeordnetenhauses im
Jahre 1866. geb. zu Besztercze-
Bä^nya in Ober-Ungarn im Jahre 1802,
gest. in Pesth 28. Jänner 1877). Der
Sproß einer alten weitverzweigten un»
garischen Adelsfamilie. Nachdem er den
ersten Unterricht im Elternhause genoffen
hatte, besuchte er das Gymnasium, von
welchem er rr.it dem Zeugniß der Reife auf die Rechtsakademie zu Särospatak
kam, an der zu jener Zeit der berühmte
ungarische Jurist Kövy lehrte. Nach
beendeten rechtswiffenschaftlichen Studien
kehrte er zu seiner Familie zurück, welche
mittlerweile den im Sajothale gelegenen
Ort Saj6<Gömör an sich gebracht hatte.
Bald trat der junge Rechtsgelehrte ins
öffentliche Leben, 22 Jahre alt, wurde er
1824 zum Notar des Obergespans der
Gömörer Gespanschaft Franz Grafen
Zichy ernannt; stufenweise in verhält»
nißmäßig kurzer Zeit vorrückend, erhielt
er bereits 1836 das Oberstuhlrichteramt
in dem meist von Adeligen bewohnten
Putnoker Bezirke. I n dieser Stellung
erwarb er sich bald das Vertrauen seiner
Mitbürger in dem Mähe, daß ihn die-
selben in vie Landtage von 1339 und
1847 als Deputirten wählten. 1848
wurde er Obergespan des Gömörer Co«
mitates, und als 1849 die Ereignisse in
Ungarn zur Katastrophe sich zuspitzten,
war er cilS Negierungscommiffär in
Siebenbürgen thätig. Die nachfolgende
Periode der Reaction traf auch ihn ge»
waltig, aber ohne den Muth zu ver«
lieren, zog er sich aus dem öffentlichen
Wirken zurück, fortan als Privatmann in
Pesth lebend. Erst mit dem Umschwung
der politischen Verhältnisse im Jahre
1861 kehrte er ins öffentliche Leben
zurück. Als einstimmig gewählter Depu»
tirter deS Bezirkes IolSva sprack und
stimmte er auf dem denkwürdigen Land«
tage g. I . in der 27. am 23. Mai gehal»
tenen Sitzung des Abgeordnetenhauses in
einer kurzen, aber kräftigen Rede für die
Adresse. Sein Wahlbezirk entsendete
ihn auch m den Landtag des Jahres
1866. Szent iväny i, ein beharrlicher
Kampfer der liberalen Partei, war ein
Freund und treuer Anhanger Deäk's,
mit dem er an allen parlamentarischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon