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Aepessy (Wappen) <33epessy) Johann Michael
zahlen sich anheischig machten. Der Empfang
der Gesandten siel dieses Mal nicht ungnä.
dig aus, und der Sultan schickte in der That
ein Schreiben an den Kaiser, worin er von
demselben die Räumung aller in Ungarn
besetzten Orte forderte, im Falle der Weige.
rung aber einen neuen Krieg in Aussicht
stellte. Auch später noch. l676, spielte S z e«
pessy eine wenig rühmliche Rolle, indem
er beim Großvezier wider den kaiserlichen
General Strassoldo. der mit lft.000 Mann
Debreczin überfallen hatte, Klage führte.
Es war dies eine Zeit niedrigster Schmach,
als die Magnaten des apostolischen Königs
als Schleppträger des Sultans dessen Fuß.
stoße geduldig, ja in Demuth ersterbend
dahinnahmen. ^Hammer (Ios. von), Ge»
schichte des osmanischen Reiches (Pesth 1833.
Hartleben. 8".). Zweite verbesserte Auflage.
Bd. I I I , S. 246 und 247. 081 und 682.)
Wappen der Freiherren Szepessy von Nigyes.
Das Stammwappen ist in blauem Felde ein
grüner Dreihügel, auf dessen mittlerer Er»
höhung eine goldene Krone ruht, aus welcher
ein weißes Einhorn nach links gewendet,
mit aufgeschlagenem dreigetheilten Schweife
hervorspringt, in seinen sichtbaren Vorder»
füßen eine goldene Krone tragend. Das mit
dem freiherrlichen Diplom vom 43. October
1775 verliehene Wappen ist vierfeldrig, mit
Herzschild und einem von unten aufwachsen,
den Spikel. Das Herzschild zeigt in Blau
zwei schwebende, einander zugekehrte silberne
Einhorne, welche mit ihren Vorderfüßen
eine goldene Krone halten. Im Sp i te l
sieht man aus einer aus der rechten Seite
hervorquellenden Wolke eine Hand ragen,
welche ein silbernes Kreuz hält. Von den
vier Wappenfeldern zeigt t.- in Silber auf
einer schwebenden Krone einen rechtsgekehr«
ten bekleideten Arm, dessen Hand einen Säbel
umschließt, auf dem ein bärtiger Tataren«
köpf mit sichtbarem Haarbüschel aufgespießt
ist; 2 und 3: in Gold einen geflügelten
schwarzen Panther, dessen rechte Pranke einen
Stab (sogenannte butt») emporhalt; 4: in
Blau eine mit einem Thurme versehene
Kirche mit offenem Thore und rothem Dache.
Auf dem Schilde ruht die Freiherrenkrone,
auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich
erheben, aus deren mittlerem zwischen einem
offenen quergetheilten blausilbernen Fluge
mit gewechselten Tincturen das vorbeschrie,
bene Einhorn hervorwächst; während die Krone des rechten Helmes den Arm mit dem
Tatarenkopfe und jene des linken den nach
innen gekehrten hervorwachsenden Panther
mit der Bulle zeigt. Schild Halter. Rechts
ein einköpsiger, rothbezungter schwarzer
Adler, der mit dem linken Fuße den Schild
hält, links ein aufrechtstehender bemähnter
goldener Löwe mit aufgeschlagenem Schwänze
und hervorragender rother Zunge, die Vorder«
füße und den rechten Hinterfuß auf den
Schild stützend.
Szepessy. Johann Michael (prote-
stantischer Theolog, geb. zu Ober-
SzlHna (Felsö«Saj6) im Gömörer Co>
mitate im Jahre 1731, gest. zu Szo-
bot is t am 23. März 1810). Die
Schulen besuchte er zunächst in seinem
Geburtsorte, dann zu Dobfchan, Dömölk
und Preßburg, an welch letzterem Orte
er an dem Rector Johann Georg
Stretsko. einem zu seiner Zeit viel.
gerühmten Schulmann, einen theilneh«
menden väterlichen Freund fand. Hier«
auf begab er sich. einer alten Sitte der
Evangelischen in Ungarn folgend, an
eine auswärtige Universität, und zwar
nach Jena, wo er sich im Studium der
Theologie ausbildete. Nach seiner Heim«
kehr fand er an dem Superintendenten
LadislauS Per laky M.XTII> S.3H
einen wohlwollenden Gönner, der ihn
zum Prediger der Gemeinde OroSzläny
ordinirte. 16 Jahre lehrte er daselbst
das Wort Gottes, und groß war die
Trauer in der Gemeinde, als er nach
Szobotist berufen wurde, um an Paul
Iezowits' Stelle zu treten, der krank»
heitshalber sein Predigtamt aufzugeben
genöthigt war. Bald nach seiner Ankunft
am Orte seiner neuen Bestimmung wurde
er zum SenioratSnotar und nach dem
Ableben des Seniors Andreas LatSny
von FolkuShäza zu dessen Nachfolger
gewählt. Groß und einflußreich war die
Thätigkeit, welche er als Deputirter des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon