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ilägyi) Paul 480 i) Samuel III.
der 15jährige Mat th iaS wurde zum Kö-
nige ausgerufen, und da dieser noch zu jung
war. Michael auf die Dauer von fünf
Jahren zum Statthalter von Ungarn gewählt.
Gegenüber dem jungen nach der Herrschaft
lechzenden Könige war seine Regentschaft
keine rosige. Feinde, welche ihn um sein
hohes Amt beneideten, wußten ihn bei Mat«
th ias, dem er sich durch seinen Widerstand
in manchen Dingen unbequem machte, zu
verdächtigen, und so kam es endlich, daß der
argwöhnische König- seinen treuen Statthalter
verhaften und nach Vilägosvär ins Gefäng«
niß bringen lieh. Aus diesem entkam aber
Michael durch eine List des ihm getreuen
Kochs. In Freiheit, entsendete er an Mal«
thias einige Vertraute mit einem Schreiben,
in welchem er seine Unschuld darlegte. Dies
blieb nicht ohne Wirkung; der König nahm
ihn wieder in vollen Gnaden auf, ernannte
ihn zum Präfecten Niederungarns, bald
darauf zum Oberbefehlshaber der ganzen
Armee, endlich zum Gouverneur der ver<
einigten Königreiche Croatien, Slavonien
und Dalmatien. In dieser Stellung erkämpfte
Michael wiederholt Siege über die Türken.
Als er in Gemeinschaft mit Niclas Ujlaky
den Tücken, die ihm an Zahl weit über»
legen waren, gegenüberstand, wurde er, nach«
dem er mit den Seinen lange mit 35wen<
muth gekämpft, umzingelt und nach Nieder»
metzelung des kleinen Haufens seiner Ge»
treuen gefangen genommen. Man schleppte
ihn nach Constantinopel, wo er auf Befehl
des Sultans Mohamed enthauptet ward.
Seine Ehe mit NargaretyeVathoru., einerToch»
ter des Reichsbarons Stephan Bathory,
blieb kinderlos, wie auch ihre zweite nach
dem Tode ihres Gatten mit Paul Bänf fy
geschlossene Ehe. s^?s?skl ^os.^, Hun^äiak
koi-a ^s^alOlsiäson, d. i. Das Zeitalter
der Hunyaden in Ungarn (Pesth 1850 u. f.,
Gust. Emich. 80) Bo. I I I , S. 96. 163.
188, 492 und 194. — Maj lä th (Johann
Graf), Geschichte des österreichischen Kaiser»
staates (Hamburg 1844. Friedrich Perthes,
gr. 80.) Bd. I, S. 484, 483 und 486. —
parträt. Unterschrift: „82112371 ZUbäl?.
Tyro ler gest. in Pesth (Pesth, bei Frey,
1853. 8°.).) — 10. Pau l (gest. zu Pesth im
hohen Alter am 20. Juni 1874). Im Jahre
1866 beging er am Pesther Nationaltheater,
an welchem er als Schauspieler, Opernsänger
und Regisseur angestellt war. das Jubiläum
seiner 50jährigen Bühnenthätigteit. Als er vor seinem Uebertritte in den Ruhestand zum
letzten Male im Schauspiele „^ärienub ks-
couvreui" die Rolle des Michonnet spielte,
wirkte seine Tochter L i la vermalte Bu.
lyowszky sBd. I I , S. 202). damals her.
zoglich sächsische Hofschauspielerin, in der
Rolle der Adrienne mit. Er hat mehrere
Opernterte ins Ungarische übersetzt, ein Bänd«
chen „Le32s!5'k«k y5 Krkäk", d. i. Geschich.
ten und Schmierereien (Pestd 18... Hart»
leben), und unter dem Titel „Des Groß.
vaters Erzählungen" eine Geschichte des
ungarischen Nationaltheaters veröffentlicht.
Ein kurzer Nekrolog in der „Allgemeinen
Zeitung" ^s?4. Nr. 173. S. 2720) bezeich,
net Paul Sz i lägy i als den Gründer des
ungariscken Nationalschauspiels. Soll wohl
beißen Mitbegründer. lSchramm«Mac<
donalo (Hugo Dr.), Die Urne. Jahrbuch
für allgemeine Nekrologie (Leipzig 187s.
C. G. Theile, 8°) 11. Jahrg. (1874), S. 132
(nach diesem gest. am 19. Juni 1874).) —
11. Samuel I I . (geb. zu Enyed l695,
Todesjahr unbekannt). Nachdem er unter
der Aufsicht seines Gaters Peter, welcher
Professor zu Enyed war, den Gymnasial,
unterricht genossen hatte, begab er sich zu
seiner wissenschaftlichen Ausbildung auf die
Hochschule zu Frankfurt an der Oder. Nach
Oesterreich zurückgelehrt, diente er einige
Jahre bei der ungarischen Hofkanzlei in
Wien. Im Druck ist folgendes Wert von
ihm erschienen : „XKro32t?su sousoa 22 22:
I^noiuL H.sv.68.3 8yu.ec». rQU.nka.i.o6I Ki826>
äsFSttstott 65 XXXVII I rs22okrs 05212-
todt k6rs52t?6Qi virä^ok", d< i. Der christ«
licke Seneca oder aus Seneca's Schriften
gesammelte christliche Blumen (Wien 1740,
120.. 160 S.). Dasselbe ist aber eigentlich
nur eine neue Ausgabe des im Jahre 1634
von dem Franciscanermönche Samuel K^r i
l^Bd. XI , S. 183 in den Quellen) heraus»
gegebenen ^sreZZt^sn Fönsc»,". — 12. Sa-
muel I I I . Er lebte im 18. Jahrhunderte.
Ein Sohn des berühmten Debrecziner Super»
intendenten Samue l I. ^s. d. S. 170) aus
dessen Ehe mit Susanne Szeremley.
gehört er der Familie Sz i lägy i von Pis»
kärkoe an. Er trat in öffentliche Dienste
und war zuletzt Notar zu Debreczin und
Gerichtstafelbeisitzer des Biharer Comitates.
Im Druck erschien von ihm eine ungarische
Uebersetzung des öfter aufgelegten Werkes
vou Job. Wiegand: „Handbuch für die
österreichische Landjugend zum Unterrichte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Band 42
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Szedler-Taasse
- Band
- 42
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 356
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon