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Taglioni. Paul ni) Paul
an dessen Frlsenlager Cuvido kniet, mit ihrer
Hindin erscheint. Die in Silber getriebene
Statue von einer Anzahl ihrer Bewunderer
in London bestellt, wurde von Herrn Cotte<
rell ausgeführt. Sie kostete 300 Guineen
und wurde der Tänzerin zum Andenken an
die Saison <843, in welcher sie im Ballete
„Eudymion" getanzt hatte, überreicht.
Das Aldum der Taglioni. Dasselbe ist ebenso
einzig in seiner Art, wie jene5 der berührn«
ten Rossi .Sonntaa. dessen im XXVI I .
Bande. S. ?9. gedacht wurde. Es enthält
Blätter mit musikalischen Improvisationen
von Meyerbeer, Rossini-, Spont in i ,
Tbalberss, Donizet t i u A,, Oriainal.
verse von Sue. Alphons Karr . den Damen
Gi ra rd in . Dudevant (George Sand)
u A , Zeichnungen von den Malern D ela.
röche. Ary Scheffer. Vernet. Iohan«
not, Dan tan; ein russischer Künstler zeich»
nele auf einem 'Zlatte ein winziges zierlich
gewachsenes, mit Atlas chaussirteS Füßchen,
welches sich auf die Zehenspitze stellt, indeß
das Bein sich unter Wolken verliert, darunter
steht: „pom-guoi ob.»n58Si- uu, llNs?«. Auf
das letzte Auftreten Mar ie Taal ioni 's
am französischen Operntheater. im soqenann»
ten xag cis i'ombrs, schrieb Alfred de Musset,
der Letzte im Album, folgende Verse: „8i
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Taglioni, Paul (Balletmeister.
geb. in Wien 12. Jänner l803). Man
sprickt. und nicht mit Unrecht, von der
Künstlerdynastie Tag l ion i , denn in
der That, es gibt unter dem Künstler-
volke nickt viele Familien, in welchen sich
ein Talent durch mehrere Generationen,
und zwar in so glänzender Weise vererbt
hat, wie dies bei der Familie Tag l ion i
der Fall iss Wir verweisen auf die
Quellen S. 24.^ Auch steht dieselbe zur
Geschichte des Ballett in Wien in zu
nahen und zu vielfachen Beziehungen,
als daß wir ihr den Platz in diesem
Werke vorenthalten dürfen. Uns zunächst
interessiren Pau l , dann seine Schwester Marie und seine Kinder Marie und
Auguste. Paul nennt Wien seine
Vaterstadt. Wahrend des Aufenthaltes
seiner Eltern daselbst kam er oa zur
Welt. Aber Kindheit und Jugend ver.
lebte er in PatiS. Schon mit siebzehn
Jahren (1323), nachdem seine etwas
ältere Schwester Marie'sich bereits
einen Weltruf ertanzt hatte, betrat er in
Stuttgart die Bühne, und bald rivali«
sirte sein Ruf nnt jenem der Schwester.
Der Gefeierte unternahm dann fast durch
alle Länder Europas Kunstreisen und
besuchte auck Amerika. Nack seiner Rück«
kehr auf den Continent (l829) wurde er
nach Berlin berufen, um die Festlichkeiten
zu arrangiren, welche ^u der am l l. Juni
t829 erfolgenden Vermalung deS da-
maligen Prinzen Wi lhelm von Preu«
ßen, heutigen Kaisers von Deutschland,
mit Auguste Großherzogin von Sach»
sen.Weimar. stattfinden sollten. In Berlin
wurde er nack seinem Debüt mit dem
selbstcomponirten Ballet „Die See»
rauber" lebenslänglich engagirt. Bald
aber gab er die active Tanzkunst ganz
auf. um zuerst mit Hoguet gemein«
schaftlich, dann selbständig die Leitung
des BalletS zu übernehmen, das, wie
einst das Ballet in Warschau seinem
Vater, nur ihm den hohen Rang unter
den gleichartigen Instituten verdankt,
und welches er über vierthalb Jahr»
zehnte leitete. Groß ist die Zahl der
Ballete, welche er verfaßte, und von
denen mehrere die Runde über die vor»
züglichsten Bühnen der alten und neuen
Welt machten. Wir wollen nur beispiels«
weise: „Ellinor", dieses wahrend des
Ausstellungsjahres 1873 in Wien ge-
geben, „Satanella". „Flick und Flock"
nennen. Ein aufmerksamer Blick auf
die Schöpfungen Tagl ioni 's läßt uns
denselben bald als den Reformator seiner
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon