Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43
Seite - 108 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43

Bild der Seite - 108 -

Bild der Seite - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43

Text der Seite - 108 -

Eartini Diensten stand. Alles ging mir nach Herzens, lust, meine Wünsche wurden von dem Eifer meines neuangestellten Dieners immerdar erfüllt, ja noch übertroffen. Es siel mir bei. ihm meine Violine in die Hand zu geben, um zu sehen, ob es ihm gelängt, hübsche Sonaten zu spielen. I n welch Erstaunen gerieth ich nun. als ich eine in ihrer Art so unübertrefflich schöne Sonate zu hören bekam, daß ich mir nie etwas Aehnliches auch nur vorgestellt hätte. Ich war so überrascht und hinnerifsen, daß ich vor Wonne den Athem verlor; die gewaltige Erschütterung weckte mich; gleich griff ich nach meiner Violine, in der Hoffnung, wenigstens einen Theil des soeben Gehörten wiederzugeben; oie Sonate, welche ich damals componirte, ist nun allerdings die beste uon allen, die ich je hervorgebracht, und ich nenne sie noch immer die Teufelssonate, allein sie steht so weit unter derjenigen, die mich im Traume ergriffen, daß ich meine Geige entzwei ge« schlagen und alle Musik für immer auf. gegeben hätte, wenn ich eben ohne sie leben könnte." Wie die Sache hier erzählt ist, klingt sie gar nicht unwahrscheinlich und läßt sich bei der jugendlich feurige», Ein, bildungskraft T art i ni's und bei der großen Regsamkeit seines Geistes auch ganz gut erklären. Was später die Dichtung aus dem Ganzen gemacht hat, kommt hier nicht weiter in Betracht. Daß diese Sonate für Tar t in i selbst eine mehr als gewöhnliche Bedeutung batie, erhellt aus der Thatsache, daß sie beständig in seinem Zimmer, der Thüre ^egenüder. an der Wand bing ^a?ame?e ^/o«. <7e>o?7»e>> , Vo^nzs 6Q ItaUs (?ari5 N69) toius VI I I , p. 292 st s. Neue AuS. gäbe (Oenövs 17U0) toms VI I , p. t l6. — Burney (Karl). Tagebuch einer musika- lischen Reise durch Frankreich und Italien. Aus dem Englischen von <Hhr. D. Ebe< l ing und I . I . C. Booe (Hamburg<7?2. 8".) Bd. I, S. 8?. — Wiener Zei tung. 1866. Nr. l3, ,n einer Musikkritik von Ru. dolph Hirsch. — Die Donau. Heraus« aegeden von Ernst von Schwarzer. 1834, 29. und 30. December: .Tartini und die Teuf-.lssonate".j — Daß unler den oben geschilderten Umständen Tart ini 's Geige ^ils ein mehr denn gewöhnliches Instrument erscheinen mochte und man über ihre Schick« sale Nachforschungen anstellte, ist leicht be. greiflich. So erzählt denn der als Kunst» kenner und Antiquitätensammler bekannte reiche Russe Iussupof f , daß die Geige Tart in i 's , auf welcher derselbe seine be. rühmte Teufelssonate gespielt hat. gegen« wärtig (<868) im Besitze eines Alessandro Poss, eineS Dilettanten und Kunstfreundes in Mailano, sich befinde, welcher sie durch einen Zufall von einem Seidenzüchter in Regoledo käuflich an sich gebracht habe. — Nach einer anderen Ueberlieferung aber sei diese Favoritgeige Tart in i 's (eine Joseph Quarner ius) nach dem Ableben des» selben in den Besitz eines Engländers gekommen. Die betreffende Legende darüber lautet: „Nach dem Hinscheiden Tart in i 's unternahm ein Engländer eigens eine Reise nach Padua. um aus dem Nacblasse des Künstlers dessen Violine an sich zu bringen. sEs ist doch sedr unwahrscheinlich, daß ein Künstler wie Ta r t i n i . der als nahezu achtzigjähriger Greis starb, nur eine Vio» line besessen haben soll.) Um möglichst sicher zu gehen, erkundigte er sich vorerst um die näheren Umstände des Nachlasses, erfuhr aber zu seinem Leidwesen, daß der betref» fende Erbe. ein in Muggia unweit Triest lebender armer Anverwandter Tart in i 's . sich von dem Instrumente, als einer theuren Reliquie, nickt trennen wolle. Der Enthusiast griff nun zu einem äußersten (echt englischen) Mittel: er suchte sich bei dem Erben inco» gnilo ejnzufübren entwendete ihm in einem unbewachten Augenblicke die Geige und ver« schwand, im' leeren Futterale eine ansehn« liche Geldsumme zurücklassend. V. Tattini in der Dichtung. Es ist natürlich, daß die Dichtung sich eineS so dankbaren Stosses, wie die Geschichte der Teufels» sonnte und das wüste Iugendleben Tar« tini 's, bemächtigte. Nie viel aber nach dieser Nicbtung gesündigt wurde, können wir nickt erschöpfend berichten. Wenn wir nickt irren, so hat der geistvolle E. M. Oett inger in seine»' berühmten Spott« blatt „Eharivari" die Geschichte uon der Teufelssona!e in seiner pikanten Weise be> handelt. Ferner brachte das Prager Unter» haltungsblatt „Erinnerungen". l»54. S. l l4 u. f, eine historische Novelle ^Giuserpe Tartini" von A. K. W . unter welcher Chiffre fick eine Dame Namens Augusta Karoline Wenrich birgt. Diese Novelle wurde auch in dem von Ritter von L e> oitschniga. redigirten »Pesther Sonntags« blatt". 1853, Nr 25 u f. abgedruckt. — In
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Band 43"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Tabacchi-Terkla, Band 43
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Tabacchi-Terkla
Band
43
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1881
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
320
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich