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Teichel 210 Teichengraeber
aber bald zum Prasessor an der theolo
gischen Lehranstalt in Königgratz berufen,
wurde er folgeweise Vorsitzender des
Konsistoriums. Domherr und Director
des Seminars und der theologischen
Studien. 1828 zog er sich in den Ruhe,
stand auf die Pfarre in öernilov zurück,
wo er auch, nahezu 70 Jahre alt, daS
Zeitliche segnete. Teich el, als Freund
und Förderer der oechischen Nationali
tät und als vollendeter Kenner der
oechischen Sprache gerühmt, stand im
lebhaften Verkehre mit den in Böh
men und Mähren lebenden Koryphäen
der nationalen Literatur, so mit Do«
bcowsky . H y b l . I u n g m a n n ,
Kinsky, I . Neoöla. den Brüdern
Nejedl i , Parizek. Rul ik . Cedla-
cek, Sychra, Ziegler u. A., über
welche sämmtlich in diesem Lexikon AuS.
führlichereS zu finden ist. Er förderte,
soweit es in seinen Kräften stand, die
heimische Literatur, ebenso durch Ankauf
der erscheinenden Bücker und Zeit»
schriften, wie durch Unterstützung der
ins Leben gerufenen gemeinnützigen und
wohlthätigen Institute, und nach an-
deren Seiten hin. wozu ihm bei seiner
höheren geistlichen Stellung genügend
Gelegenheit geboten war. I n seinem
Testamente bestimmte er einen Betrag
von 3200 st. zu dem Zwecke, daß die
jährlichen Interessen davon jenem Pro«
feffor zugute kommen sollten, der an
der theologischen Lehranstalt zu König,
gratz öechische Sprache und Literatur
jeweilig vortrage. I n seinen jüngeren
Jahren war Teichel auch literarisch
thätig und schrieb für mehrere öechische
Zeitschriften. Auch veröffentlichte er seine
öechische Uebersetzung der Komödie „Der
Schatz" von P lautus im Jahrgange
1821 der von Hyb l herausgegebenen
Zeitschrift,Hyllos". d. i. Geschichte der äechischen Literatur
(Prag 1849, F. öiwnää, schm. 4".), zweite,
von W. W. T o m e k besorgte Auflage,
S. 435, Nr. 832 ä) und S. 640.
Teichengraeber, Ludwig (Schul-
mann, geb. zu I g l 6 in Ungarn um
das Jahr 1821). Nach der unten an.
gegebenen Quelle, welche schreibt: „I^u.-
v2L8^", scheint er, der modernen Un-
sittefolgend, seinen gut deutschen Namen
in Tavassy rnagyarifirt zu haben. In
der Heimat studirte er in Iglo und
Leutschau, im Auslande auf den Hoch.
schulen Jena, Halle und Berlin, wo er
namentlich philologische und pädago-
gische Disciplinen betrieb. Vor seiner
Rückkehr nach Ungarn bereiste er noch
Deutschland, machte auch einen Ausflug
nach Helgoland, und als er darauf heim
kam, trat er sofort ein Lehramt an und
wurde Professor, zugleich auck Rector
am Gymnasium zu Pesth. I n dieser
Stellung gab er mehrere Schulpro«
gramme und etliche Schriften padagogi»
schen Inhalts heraus. Von diesen nennen
wir: „H7cmo<5a F3 SFz//iäs"z d. i. Schule
und Kirche (Pesth 1846); — „Nsvs^z'
sm?<3Ü?aIoK", d. i. Pädagogische Erin.
nerungsblatter. 8 Hefte (Pefth 1846
bis l848). I n den Bewegungsjahren
betheiligte er sich an der Erhebung seiner
Nation und büßte nach unterdrücktem
Aufstande seinen Feuereifer damit, daß
er als Strafsoldat in die k. k. Armee
eingereiht wurde. Später kam er als
ordentlicher Professor an die städtische
Realschule in Iglo, wo er noch zu Ende
der Fünfziger-Iahre bedienstet war.
nsinorig. Unnza.roi'um a tribus xroximis
0?ülao 1833, I.eoi>. Rotk?, 8<>.) z». t67.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Band 43
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Tabacchi-Terkla
- Band
- 43
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1881
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 320
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon