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T.
Terlllgo, Robert Graf (Mitgl ied
des Abgeordnetenhauses des österreichi-
schen Reichsrathes, geb. am 1. October
i842). Der einzige Sohn des 4863 ver-
storbenen Grafen Lothar, ehemaligen
Vice-Präfidenten der k. k. Statthalterei
in Tirol, aus deffen Ehe mit Francisca
geborenen Freiin Kübeck von Kübau,
ist Graf Robert Chef der zweiten Linie
des Grafengeschlechtes Terlago, k. k.
Kammerer seit 1872, Herr und Land-
mann in Tirol und Ehrenritter des Mal-
teser - Ordens. Vom Tiroler adeligen
Großgrundbesitz seit 27. September 1877
in das Abgeordnetenhaus des österreichi-
schen Reichsrathes entsendet, vertritt er
denselben Wahlkörper auch seit 1878 im
Tiroler Landtage. Im Reichsrathe, von
welchem er 1879 in die Delegation ge-
wählt wurde, hat er sich der Verfaffungs-
partei angeschlossen. Am 4. August
1868 vermalte er sich zu Frankfurt a. M.
mit der Ehrendame des königlich bairischen
Theresienordens Sophie Freiin von
Thienen - Adler flycht aus dem
Hause Wi t tmo ld t in Holstein, aus
welcher Ehe zwei Töchter Luise (geb.
12. August 1869) und Blanca (geb.
23. October 1871) vorhanden sind. Der
Graf lebt gewöhnlich auf Schloß Terlllgo
bei Trient in Südtirol.
Porträt. In der zweiren Serie der Bildniß«
gruppe: „Das Abgeordnetenhaus des öfter«
reichischen Reichsrathes" in der obersten Reihe
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XI.IV. sGed das achte Porträt, in der „Neurn Illustrirten
Zeitung" (Wien. Zamarski) VI I I . Jahrgang
(22. Februar 1880). Nr. 22.
Zur Genealogie der Grasen Terlago. Die süd-
tirolische Adelüfamilie Terlago führt ihren
Ursprung bis in die erste Hälfte des zwölften
Jahrhunderts zurück, in welchem laut einrr
Urkunde von 1124 ein Adelprand vonTer«
lago gemeinschaftlich mit den Edlen von
Eppan. Arco und Cles dem Fürstbischof
Alt mann von Trient als Zeuge diente. Seit
dieser Zeit erscheinen die Terlago als ade-
lige Vasallen'des Hockstiftes Trienr, sie wurden
aber gleich allen dorrigen vor dem Jahre
4500 adeligen Familien in Folge e!nes von
Kaiser Karl V. mit dem Visckofe Bernhard
von Cles 1523 geschlossenen Vergleichs von
der bischöflichen Iurisdiction befreit. Ihr
Stammsitz Terlago, nach den drei in der
Nähe desselben befindlichen Seen (rrs la^i)
so geheißen, liegt in Südtirol am Fuße der
Alpen. Unsere Stammtafel beginnt mit Paul
Terlago, der Ende des vierzehnten und
zu Anfang deo fünfzehnten Jahrhunderts
lebte, und setzt sich in ununterbrochener Ge»
schlechterreihe bis auf die Gegenwart fort.
Mit den Söhnen Franz Terlag o's aus
dessen Ene mit Cäcilie Coznssi. n, A. Cozussi,
Johann Anton Joseph und Vincenz
theilt sich das Geschlecht in zwei noch heute
blühende Linien, deren Familienstand aus de-
Stammtafel ersichtlich ist. Pauls Sohn
Anton (von ibm S. 2, Nr. 1), dessen Vor-
fahren bereits seit 1207 zu den Rittern zählten,
wurde von Kaiser Sigmund mit Diplom
ääo. Parma 6. April 1432 in den Reichs«
adelstand erhoben. Dieser Kaiser verlieh
der Familie auch das Wappenschild, welches
in ihrem heutigen Wappen dessen rechtes Feld
bildet. Die im linken Felde befindliche Ver<
mehrung stammt laut Diplom vom 17. October
1433 von Alexander Fürstbischof von Trient
2. August 1881.) 4
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon