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) Franz 30 Tessedik) (I.)
bei der Domänendirection des Grafen
Anton Apponyi ein, der ihn in der
Folge als Priuatsecretär in seine unmit-
telbare Nähe berief. I n dieser Eigenschaft
begleitete er den Grafen auf dessen
Reisen: 1827 im südlichen Theile Frank-
reichs und in Spanien, 1828 in England,
den Niederlanden und in Deutschland.
Heimgekehrt erhielt er eine Anstellung
bei der ungarischen Kammer und wurde
im Jahre 1833 Honorarsecretar bei der
allgemeinen Hofkammer. Schon während
seiner Studien, als achtzehnjähriger
Jüngling, hatte er sich in belletristischen
Arbeiten versucht, zu denen er ccls Mit'
glied des zu jener Zeit bestandenen Preß-
burger evangelischen Vereins die nächste
Anregung erhielt. Später boten ihm
die Reisen, welche er mit dem Grafen
Apponyi unternahm, reicheren Stoff,
und als Ergebniß seiner Beobachtungen
und Studien erschien das Werk: „^ss-
i"i d. i. Franz Tessedik's
Reise durch die südlichen Theile Frank»
reichs (Pesth 1831). Außer mehreren Ge-
dichten, welche in den Jahrgängen 1827
bis 1830 das magyarischen Taschenbuchs
»Aurora" abgedruckt stehen, ist von seinen
in „i'uäoniHn^oi; ^ü^tenien.)?-", d. i.
Wissenschaftliche Sammlung, mitgetheil-
ten größeren Abhandlungen zu nennen:
I)iin", Mentelli, der ungarische Diogenes
zu Paris ^1827,,Bd. XI, S. 3^, die Lebens-
skizze eines gelehrten ungarischen Juden,
der eigentlich David Mandelli heißt,
unter welchem Namen dieses Lexikon im
XVI. Bande, S. 360 ausführlichere Mit-
theilungen über diesen interessanten Son«
derling bringt; in den „Ug^ar luäo-
mä,n^. 1^1-83.1^06.6 Ovkön.^voi", d. i.
Annalen der ungarischen gelehrten Gesell-
schaft, steht von ihm der Aufsatz: „^2 0033.1 68
d. i. Von den alten Kirchen in 0csa
und Demsus M . II, 1832/33, S. 114).
— Mehreres in deutscher und französi-
scher Sprache Geschriebenes fand sich in
seinem Nachlasse. Er starb im schönsten
Mannesalter. Von der ungarischen Aka-
demie der Wissenschaften wurde er im
Jahre 1832 zum corresvondirenden Mit-
gliede erwählt. Wofür? das läßt sich aus
seiner literarischen Thätigkeit nicht heraus-
finden.
^o2L6t, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm-
lung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob
Ferenczy und Joseph Daniel ik (Pesth
1836. Gustav Emich, 8".) Bd. I, S. ö82. —
kötet. ft^ääx- «8 6naIe,Icd6826äl>Ic, d, i. Lite»
rarische Vorträge. Erster Theil. Nekrologe und
Gedächtnißreden (Pesth 1872. Moriz Rath,
gr. 12«.) S. 1V7 u. f. — ö lK^ 'ar ^.kaä.
^ r te si to, d. i. Sitzungsberichte der könig-
lich ungarisclien Akademie der Wissenschaften,
<843/44, S. 426. — äkl'nnz,« ^/d-ss/^. Ha^Hi
08 küllöläi lo1^6ii».tok ml l^^^ irläoniän^os
S. 248. 287. 31t. 692. 783. 1080. 1082.
Tefsedik, Samuel (I.) (evangelischer
Theolog, geb. zu Puchon in Ungarn
im November 1710, gest. zu B6k6s'
Csaba am 7. April 1749). Eine in
hohem Grade merkwürdige Priestergestalt
des Protestantismus, welche an die
strengsten Asteten des Katholicismus im
Mittelalter erinnert. Sein Vater Georg
war ein ungarischer vermögenloser Land»
edelmannn, die Mutter Eszther eine
geborene Nedeczky. Strenge Sittlich-
keit und Liebe zu den Wissenschaften
wurden dem Knaben im Elternhause ein»
geprägt. Die Schulen besuchte er zu
Trencsin, dann in Kremnih und später,
besonders um die ungarische Sprache zu
erlernen, in Raab. Im Alter von acht-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon