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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44
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Tettenborn 40 Tettenborn tershausen gebracht, damit er sich unter dessen Leitung der Forstwissenschaft widme. Doch hier blieb er nicht lange, noch im nämlichen Jahre bezog er die Universität Göttingen, die er aber in Folge jugend- licher Uebereilung mit Jena vertauschen mußte. Da rief ihn die Erkrankung des Vaters eiligst nach Rastatt zurück, wo er denselben schon nicht mehr am Leben fand. Nun stand seiner Neigung zum Soldatenleben, die er bisher dem väter- lichen Wunsche unterordnet hatte, nichts weiter im Wege, er konnte, zumal auch die Mutter bereits vor mehreren Jahren gestorben war, sich frei entscheiden, und so gab er die begonnenen Studien auf und trat 1794, im Alter von 16 Jahren als Cadet bei dem k. k. Joseph Graf Kinsky'schen, nachmals Klenau'schen Chevauxlegers-Regimente ein, welches zu jener Zeit in den Niederlanden stationirte. Nach wenigen Monaten zum Unterlieute- nant vorgerückt, vollführte er bald eine Reihe von Waffenthaten, welche seinem Namen in der Kriegsgeschichte Oester- reichs unvergänglichen Ruhm erwarben. Im Jahre 4799 finden wir den jungen Uhlanenofficier mit seinem Regiment in der Armee des Erzherzogs Karl . Es war zuerst im Treffen von Frauenfeld (24. Mai), wo dasselbe viele seiner aus- gezeichnetsten Officiere verlor. Die Fran» zosen hatten in einem Walde festen Posto gefaßt und von da aus unsere Truppen in die Flanke genommen. Schleunige Hilfe that noth. Da ließ Tettenborn eine halbe Schwadron ab- sitzen, stürmte mit ihr zu Fuß den Wald und trieb die von dem raschen und uner« warteten Angriffe bestürzten Franzosen aus demselben. Drei Tage danach, im Gefecht bei Winterthur (27. Mai), bildete er mit seiner Schwadron die Vorhut. Die Franzosen, die vor der Stadt sechs! Geschütze aufgepflanzt hatten, empfingen ihn mit einem mörderischen Feuer. Da stürmte er an der Spitze seiner Uhlanen auf das feindliche Geschütz und hieb den größten Theil der dasselbe vertheidigen« den Kanoniere nieder. Nun aber sprengte französische Reiterei zur Unterstützung herbei. Tettenborns Pferd, von einem Stiche verwundet, brach zusammen. Die feindlichen Reiter drangen auf ihn ein, hieben, schössen und stachen nach ihm und er würde, so tapfer er sich auch wehrte, rettungslos verloren gewesen sein, wenn nicht sein Rittmeister, der nachmalige Generalmajor und Maria Theresien- Ritter Joseph Georg von M a y e r >M. XVI I I , S. 147, Nr. 13^>, ihn her- ausgehauen hätte. — Als am 18. Sep- tember 1799 Erzherzog Kar l die Stadt Mannheim mit Sturm genommen hatte, setzte sich der Feind mit einem Theile seiner Macht außerhalb fest, und die Ver« treibung desselben erfolgte nun durch mehrere hartnäckige Gefechte, in welchen sich Tettenborn so auszeichnete, daß er in der Relation ausdrücklich dafür be« lobt wurde. Beim Sturme selbst war er einer der Ersten gewesen, welche durch die aufgehauenen Thore in die Stadt sprengend, in den Straßen eine Menge Gefangener gemacht hatten. — Nackdem nun General Kray den Oberbefehl des Heeres übernommen, bewahrte unser Uhlanenofsicier in den häufigen Nach« trabsgefechten wieder seine Bravour und Tapferkeit. Bei Biberach (im Mai 1800) hielt er sich so standhaft gegen den an» drängenden Feind, daß er in zwei Stun- den drei Pferde unter dem Leibe verlor. Nicht minder ausgezeichnet focht er bei Riedeschingen am 3. Mai 1800. Nach dem Treffen bei Neuburg beordert, mit einer Abtheilung Chevaurlegers und Huszaren das Truppencorps, welches
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Terlago-Thürmer, Band 44
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Terlago-Thürmer
Band
44
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
360
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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